Bootsurlaub Friesland: Stavoren – Roermond

Über Woudsend zum Tjeukemeer – Bootsurlaub Friesland

Bootsurlaub Friesland
Woudsend – Wohnen in der Kirche

Der Koningsdag in Stavoren leitete ein markantes Datum ein: Unser Bootsurlaub Friesland war leider so gut wie vorbei. In den vorherigen zwei Wochen waren wir von Roermond aus gestartet. Wir haben den Princenhof, Bolsward, Giethoorn, Sneek und viele andere schöne Plätze besucht.

Die Rückfahrt

Ab jetzt heißt es viel fahren, wenn wir rechtzeitig wieder zu Hause sein wollen. Das bedeutet: Rechtzeitig “Leinen los” in Stavoren, unserem aktuellen Aufenthaltsort. Wir tanken noch Wasser und schon sind wir unterwegs auf dem Johan-Friso-Kanaal Richtung De Flüssen und Heeger Meer. Da diese Strecke auch von Berufsschiffen befahren werden kann, gibt es auch für uns keine Einschränkungen bei den Brücken. Allerdings ist diese Strecke bei ruhigem Wetter auch recht unspektakulär. Bei Wind können De Fluessen und das Heeger Meer schon mal recht ruppig daherkommen. Wir haben aber Glück und nach gut zwei Stunden biegen wir am Ende des Heeger Meers südlich ab Richtung Woudsend.

Die Ortsdurchfahrt von Woudsend ist immer lohnend. Besonders schön finden wir eine ehemalige Kirche, die zu einem Wohnhaus umgebaut wurde, und die historische Sägemühle „de Jager“, eine der wenigen erhaltenen Windmühlen die als Sägewerk genutzt wurden. Diese Mühle steht direkt am Wasser, ist noch funktiontüchtig und kann immer Samstags besichtigt werden.

Bootsurlaub Friesland - Sägemühle „de Jager“
Historische Sägemühle „de Jager“

Sloten

An Sloten vorbei fahren wir dann Richtung Tjeukemeer zur Marchjepolle, einem unserer liebsten Marrekrite-Anleger: Eine Insel nur für Liegeplätze, aber auch groß genug für einen kleinen Spaziergang zum kleinen Strand. Hier bleiben wir für die Nacht und packen noch einmal unseren Bootsgrill “Son of Hibachi” aus.

Bootsurlaub Friesland
Tjeukemeer, Leigeplätze an der Marchjepolle
Tjeukemeer, Marchjepolle
Tjeukemeer, Marchjepolle

Abendstimmung am Tjeukemeer. Von sonnig warm mit blauem Himmel bis stürmisch, regnerisch und kühl: Unser Törn in Friesland  bot auch dieses Jahr wieder viele Varianten.

Strand auf der Insel Marchjepolle
Bootsurlaub Friesland: Strand auf der Insel Marchjepolle

Durch die Kalenberger Gracht

Wegweiser in Overijssel
Wegweiser in Overijssel

Am nächsten Morgen verlassen wir bei Echtenerbrug offiziell Friesland und fahren über die schnurgerade Jonkers-of Helomavaort Richtung Ossenzijl. Hier haben wir schon wieder die automatischen oder fernbedienten Brücken, die typisch für Noord West Overijssel sind. Nachdem wir die leicht zu bewältigende Linthorst Homansluis passiert haben, sind wir schon bald in Ossenzijl und auf dem Weg in die Kalenbergergracht, eine der schönsten Strecken in der Gegend. Rechts und links der Strecke wunderschöne Häuser und sehr hübsche Örtchen, und immer zwischendurch Zugänge zum Nationalpark De Weerribben, den wir mit Fiona allerdings nicht befahren können. Auf der Kalenbergergracht gilt eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 6 km/h, die aber angesichts der Schönheit der Strecke eher ein Vorteil ist.

Overijssel, Kalenberger Gracht,Bootsurlaub Friesland
Overijssel, Kalenberger Gracht
Bootsurlaub Friesland
Overijssel, Kalenberger Gracht

An der Walengracht zwischen Giethoornse Meer und Beulaker Wijde finden wir ganz neue freie Anlegestellen, die hier in Overijssel allerdings nicht mehr von der friesländischen Marrekrite betrieben werden.

Durch die Beukerssluis geht es Richtung Zwartsluis und wieder Richtung Berufsschifffahrt. Ein großes Berufsschiff, das uns kurz vor einer Brücke zu einem spontanen Wendemanöver animiert, erinnert uns daran ab jetzt wieder erhöhte Aufmerksamkeit walten zu lassen und vor allem das Funkgerät wieder einzuschalten.

Zwolle

Zwolle - kreatives Festmachen vor beweglicher Brücke
Zwolle – kreatives Festmachen vor beweglicher Brücke

Unser Tagesziel ist Zwolle, das nur durch bewegliche Brücken zu erreichen ist. Diese Brücken sind durch den Stadtverkehr stark befahren und haben deswegen nur bestimmte Öffnungszeiten. Leider gibt es keine Liegeplätze vor der Brücke, was zu teilweise sehr kreativen Anlegevarianten führen kann. Für Zwolle bietet sich daher eine gute Planung der Ankunftszeit an. Dafür wird man mit schönen Liegeplätzen mit Stromanschluss mitten in der Stadt belohnt. Zu dieser frühen Jahreszeit sind sowohl Hafenmeisterbüro als auch sanitäre Einrichtungen noch geschlossen. Da auch kein Hafenmeister vorbei kam, liegen wir kostenlos mitten in Zwolle.

Mit einem leider nicht sehr guten griechischem Essen bestehend aus einer sehr kleinen Portion lauwarmen, sparsam gewürztem Gyros lassen wir den Tag ausklingen.

Zurück nach Roermond nehmen wir die gleiche Strecke wie bei der Hinfahrt, nur diesmal gegen die beachtliche Strömung der IJssel, die unsere Fahrzeit deutlich verlängert. Zum Glück schaffen wir es trotzdem rechtzeitig, Fiona im Heimathafen De Rosslag festzumachen. Damit war unser diesjähriger Bootsurlaub Friesland beendet.

Bootsurlaub Passantenhafen Zwolle
Passantenhafen Zwolle
Zwolle
Zwolle

Törnbücher:
Alamanak 1

Almanak 2

Friesland: Zwischen Ems und Ijsselmeer

Koningsdag in Stavoren – ein Land sieht Orange

Die Anreise zum Koningsdag: Flüssen – Workum – Stavoren

Das Tagesziel an diesem Tag sollte Stavoren sein. Da das Wetter gut genug war für eine Tour über das IJsselmeer, ging es vom Marrekrite-Anleger im Flüssen zunächst wieder zurück nach Workum. Dort durch den ganzen Ort bis zur Schleuse zum IJsselmeer. In der Nähe der Schleuse landeinwärts befinden sich einige Liegeplätze der „braunen Flotte“. Das sind große Segelschiffe, auf denen man mit einer Gruppe ein paar Tage mit einem Skipper auf dem IJsselmeer segeln kann. Prompt kam uns auf der engen Durchfahrt im Dorf Workum direkt vor der Schleuse solch ein Schiff entgegen. Daher machten wir spontan ein Anlegemanöver an Backbord. Die nächste Schleusung war dann für uns. Kurz drauf befanden wir uns bei bestem Wetter auf dem IJsselmeer. Da sich auf dem flachen IJsselmeer bei mittlerer Windstärke eine unangenehm Welle mit kurzen Wellentälern aufbauen kann, fahren wir diese Strecke möglichst nur bei entsprechender Wetterlage.

Neue Schleuse Stavoren
Johan Frisosluis – die neue Schleuse in Stavoren (eröffnet 2014)

 

Einfahrt nach Stavoren

Den schönen Ort Hindeloopen, eigentlich auch immer einen Besuch wert, ließen wir auf dem IJsselmeer zunächst an Backbord vorbeiziehen und waren kurze Zeit später an der neuen Johan Frisosluis in Stavoren, die offiziell erst in ein paar Tagen von König Willem-Alexander eröffnet werden sollte, aber zum Glück schon in Betrieb war. Diese Schleuse ist sehr gelungen, mit komfortablen Schwimmpollern, so dass wir nach einer sehr angenehmen Schleusung kurz darauf den binnen gelegenen Passantenhafen von Stavoren anlaufen konnten. Hier gibt es eine Tankstelle, die sowohl von Autos als auch von Booten genutzt werden kann, mit entsprechend günstigen Preisen. Das nutzen wir natürlich gerne, um unseren Vorrat an Diesel wieder aufzufüllen. Im Passantenhafen von Stavoren gibt es daneben Wasser, Strom und recht gute sanitäre Einrichtungen. Zum Abschluss des Tages gab es unseren Lieblings-Spaziergang in Stavoren, über den IJsselmeer-Deich von einer Schleuse zur anderen und durch das Dorf wieder zurück.

Orange Flaggen
Innenstadthafen Stavoren, Beflaggung für Koningsdag

Koningsdag – Ein besonderer Tag in den Niederlanden

Am nächsten Tag war ein ganz besonderer Tag für die Niederländer: Der erste „Koningsdag“ für Ihren König Willem Alexander, nachdem es bisher immer den „Koniginnendag“ gegeben hatte. Henk, bei dem wir in den Vorjahren stets „unsere“ Lady Ann gechartert hatten, hatte uns immer von diesem Tag vorgeschwärmt und uns erklärt, dass an diesen Tag das ganze Land „oranje“ sei. Dieses Mal waren wir am Koningsdag in Holland und hatten uns auch vorbereitet: Fiona wurde mit orangenen Fähnchen dekorativ für das hohe Ereignis aufgebrezelt und auch für uns selber hatten wir etwas Orangenes besorgt.

Koningsdag
Die ganze Nachbarschaft feiert mit 🙂
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Ei fast gefangen, das Eigelb fliegt noch …

Nachdem alle mit ihren Festtagssachen ausgestattet waren, ging es zu einem Spaziergang durch das Dorf auf der Suche nach den Koningsdag-Feierlichkeiten. Hier lernten wir eines der typischen Koningsdag-Spiele kennen: Eierwerfen. Zwei Personen bilden ein Team, einer ist Werfer, einer Fänger, und es wird ein rohes(!) Ei geworfen und muss aufgefangen werden. Gelingt das, wird die Distanz um 2,5 m erhöht, Werfer und Fänger wechseln ihre Rollen und das nächste Ei wird geworfen. Was bei 5 m noch machbar wirkt, wird mit höherer Distanz natürlich immer spannender. Dabei kann es vorkommen, dass ein Ei vom Fänger zerquetscht wird oder auf einem der Zuschauer landet…

Nachdem wir dort noch ein Bier auf den König getrunken hatten, ging es zurück zu Fiona. Es gab natürlich grell orange eingefärbten Tompoezen, dem leckeren niederländischen Nationalgebäck, die an diesem Tag auch zum Programm gehören.

Literatur und Unterlagen:

ANWB Waterkaart B “Friesland”*

Wasseralmanach 1 Regelwerk für Binnenschifffahrt (BPR) (ANWB wateralmanak)*

Wasseralmanach 2 Daten für Inland Wasserwege (ANWB wateralmanak)*

Friesland: Zwischen Ems, IJsselmeer, Waddenzee und IJssel Mit Twenterevier und Route durch das Veen* von Manfred Fenzl.

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Workum: Friesland-Bootsurlaub Etappe 9

Die Workumer Trekvaart

Friesische Landschaft
Friesische Landschaft

Nachdem wir unseren Wasservorrat im Passantenhafen von Bolsward wieder aufgefüllt hatten, ging es über die schöne Workumer Trekvaart Richtung Workum. Ganz gemütlich, mit den erlaubten 9 km/h fahren wir durch Landschaft und kleine Dörfer, vorbei an Schafen und Bauernhöfen. Die Abzweigung nach Makkum – auch ein lohnenswerter Abstecher – lassen wir dieses Mal rechts von uns liegen und fahren an Tjerkwerd und Parrega vorbei, zwei kleine Ortschaften, in denen es vor den Brücken schon einmal etwas enger werden kann. Zwar gibt es auf dieser Strecke nur Hausboote und keine Berufsschiffe, aber vor den Brücken trifft man sich, und der Wasserweg ist nicht allzu breit.

Kaffeepause – Überlege gut 😉

Auch hier gilt es wieder die Bedienungszeiten der Brücken zu beachten. Zum Glück gibt es auf dieser Strecke vor den Brücken zumindest “Warteplätze”, an denen man sicher fest machen kann. Mit etwas Pech in direkter Nachbarschaft eines Misthaufens – da will die Kaffeepause gut überlegt sein.

Workum Anleger

Workkum

Vor Workum, aber in Laufdistanz zum Ortskern gibt es einige Yachthäfen mit guter Versorgung. Da wir aber nur einen Stadtbummel eingeplant hatten und an einem Marrekrite-Anleger übernachten wollen, machten wir Fiona außerhalb der Häfen fest und machten uns auf den Weg Richtung Ortskern.

Workum
Wohnhaus oder Kirche?

Workum

Workum

Workum liegt am IJsselmeer und gehört zu den schönsten friesischen Städten. Durch das alte historische Zentrum lässt sich  sehr schön spazierengehen. Man ist umgeben von wunderschönen Giebelhäusern, und immer wieder kommt man an schmucken Lädchen vorbei. Besonders ins Auge gefallen ist uns auch ein Wohnhaus, das einer Kirche nachempfunden ist, die an eben diesem Ort gestanden hatte.

Im Herzen des Städtchens befindet sich der Platz ‘De Merk’ mit der St. Gertrudiskirche und vielen Terrassen mit Außengastronomie.
Für uns gehört auch immer ein Besuch der an diesem Platz gelegenen  Fischhandlung zum Pflichtprogramm. Gibt es hier doch, sehr lecker zubereitet, unseren geliebten Kibbeling. Kibbeling sind – typisch holländisch – in Backteig frittierte Fischwürfel, meistens mit einer leckeren Remouladen- oder Knoblauchsoße serviert.

Im Supermarkt versorgen wir uns noch mit ein paar Kleinigkeiten für den Abend.
Auch an diesem charmanten Gemüsehändler (rechts) kamen wir nicht ohne weiteres vorbei.

Neues Ziel

Anschließend verlassen wir für heute Workum mit Ziel Heeger Meer / Fluessen. Diese beiden Seen hängen zusammen und bilden gemeinsam einen ca. 12 km langen, 2 km breiten See.

In den Seen sind ein paar Inseln mit Naturhäfen für Marrekrite-Anleger gebaut worden, an denen wir sehr gerne übernachten.
Für heute Abend ist weiterhin gutes Wetter angesagt und wir haben unseren Einkauf auf einen Grillabend ausgerichtet.

Workum Marrekrite
Marrekrite-Anleger auf der Insel Langehoekspolle

An einer dieser Inseln machen wir fest und packen noch einmal unseren heißgeliebten Grill “Son of Hibachi” aus.

Grillen am Marrekrite-Anleger
Grillen am Marrekrite-Anleger
De Fluezen Impressionen (Heeger Meer)
De Fluezen Impressionen (Heeger Meer)

Als Unterlagen für diesen Tag hatten wir die ANWB Waterkaart B “Friesland“*, den Wasseralmanach 1 Regelwerk für Binnenschifffahrt (BPR) (ANWB wateralmanak)* sowie den Wasseralmanach 2 Daten für Inland Wasserwege (ANWB wateralmanak)*. Gute Dienste leistet auch das Buch Friesland: Zwischen Ems, IJsselmeer, Waddenzee und IJssel Mit Twenterevier und Route durch das Veen* von Manfred Fenzl.

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Bolsward: Friesland-Etappe 8

Friesische Landschaft
Friesische Landschaft

Ziel Bolsward

Bolsward sollte unser Tagesziel an diesem Tag unseres Friesland-Bootsurlaubs sein. Die Verbindung von Sneek nach Workum über die Bolswarder Zeijlvaart und Workumer Trekvaart ist eine landschaftlich sehr schöne. Sie war in der Vergangenheit aber wegen der vielen Brücken eine auch kostspielige Route. Nachdem jetzt in Südwest-Friesland das Brückengeld abgeschafft wurde, mussten wir natürlich endlich einmal wieder diese Strecke nehmen und das schöne Bolsward besuchen.

Vom Marrekrite-Anleger im Johan-Frisokanaal ging es deswegen zunächst wieder Richtung Ijlst. Die ersten Kilometer sind recht unspektalukär, durch einen schnurgerade verlaufenden Kanal. Gelegentlich sieht man eine Fabrik am Ufer. Hinter Ijlst schlängelt sich dann die Bolswarder Zijlvaart ruhig durch die schöne friesische Landschaft: flaches Land mit weiter Sicht. Äcker, Bauernhöfe und gelegentlich ein paar Bäume. Mit gemächlichen 9 km/h, der hier erlaubten Geschwindigkeit, lassen wir diese Landschaft an uns vorbeiziehen.

Die beschauliche Fahrt wird nur gelegentlich durch Brücken unterbrochen, die geöffnet werden müssen.  Gleich am Anfang gibt es eine Selbstbedienungsbrücke. Vom Boot aus wird ein Schalter gedrückt und kurz darauf dreht sich die Brücke zur Seite. Gelegentlich begegnen einem andere Hausboot-Urlauber, ansonsten ist man allein mit der Natur.

Zu beachten sind lediglich die Brückenöffnungszeiten: In Friesland machen die Brückenwärter in der Regel zwischen 12 und 13 Uhr und dann noch einmal zwischen 16:15 und 17:15 Uhr Pause.  Nicht immer ist direkt vor einer Brücke ein schöner Anleger und so will die Strecke ein wenig geplant sein.

Stadtbummel in Bolsward

Passantenhafen Bolsward
Passantenhafen Bolsward

Nachdem wir auf dem Weg von Roermond nach Friesland in den ersten Tagen längere Strecken zurückgelegt hatten, steht jetzt in Friesland das Genießen der Landschaft und der hübschen Städtchen im Vordergrund. Deswegen vertäuen wir unser Boot, als wir Mittags in Bolsward ankommen, bereits gut und machen uns auf zu einem ersten Spaziergang.

Der Passantenhafen von Bolsward

liegt in der Stadsgracht, in kurzer Laufdistanz zum Zentrum, und verfügt über Strom, Toiletten und Duschen, kostenlose Waschmaschine und Trockner sowie eine Möglichkeit, Wasser zu tanken. Die sanitären Einrichtungen sind nur mit einer Chipkarte zu betreten, so dass wir erst am frühen Abend nach dem Besuch des Hafenmeisters mit der “großen Wäsche” anfangen können, die wir uns nach mittlerweile einer guten Woche Bootsurlaub für den Abend vorgenommen hatten. Aber auch die Umgebung des Passantenhafens ist sehr schön, so dass am Vorabend auch einem Drink auf Fionas Vordeck nichts im Wege stand.

Bolsward
Bolsward

Der Ort Bolsward

Die Zeit bis dahin nutzen wir zu einem ausgedehnten Spaziergang. Das Renaissance-Rathaus von 1614 ist immer wieder einen längeren Blick wert.

Die Broerekerk in Bolsward
Die Broerekerk in Bolsward

Dieses Mal statteten wir aber auch der Broerekerk einen Besuch ab. Diese Kirche stammt aus dem 13. Jahrhundert und ist seit 1980, nach einem Brand, eine Ruine. 2006 wurde diese Ruine mit Glas überdacht und so zu einem sehenswerten Monument.

Ein Besuch von Bolsward ist unvollständig, wenn man nicht den dort produzierten Kräuterlikör “Sonnema Berenburg” probiert hat. Diesen recht herben Kräuterbitter genießt man am besten nach einem guten Essen, er soll sich allerdings auch ganz gut mixen lassen. Das werden wir beim nächsten Mal probieren!

Ein kurzer Besuch im Supermarkt stand noch an – ein wenig außerhalb des Zentrums, aber vom Passantenhafen leicht zu erreichen: Einfach an der Stadsgracht entlanglaufen, bis es nicht mehr geht, und dann liegen auf der rechten Seite mehrere Supermärkte. Danach ging es wieder zurück zu Fiona, wo wir kurz darauf eine kleine neugierige Besucherin bekamen, die sich offenbar bei uns recht wohl fühlte. Mit dieser kleinen Katze an Bord hatten wir uns sehr schnell angefreundet.

Katze an Bord
Katze an Bord

Die Strecke vom Marrekrite-Anleger bei Heek bis Bolsward betrug knappe 15 km.Die Übernachtung im Passantenhafen von Bolsward schlug mit ca. 12 € zu Buche. Duschen und Waschmaschine sind im Preis enthalten.

Als Unterlagen für diesen Tag hatten wir die ANWB Waterkaart B “Friesland“* und  den Wateralmanak 2: Nederland – Belgie (Vaargegevens)*.

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Sneek: Friesland-Etappe 7

Waterpoort in Sneek
Waterpoort in Sneek

Shuccalalla

Der Tag in Sneek begann exklusiv, mit frischen Croissants und Brötchen zum Frühstück. Und mit Blick auf das wunderschöne Waterpoort von Sneek. Supermärkte und Bäcker gibt es hier in kurzer Laufdistanz vom Passantenhafen.

Dazu gesellte sich ein wunderschöner Live-Gesang aus dem Nachbarboot vor unserem Bug. Für unseren Geschmack viel zu kurz. Wir waren mit den netten Nachbarn am Vorabend bekannt geworden, als wir auf dem Vorschiff saßen. Hier waren wir kurz ins Gespräch gekommen und hatten erläutert, dass sie gerade ihr Segelboot von Münster nach Makkum überführten. Nach ihrer Gesangseinlage erfuhren wir, dass beide Berufsmusiker sind und als “Shuccalalla” gemeinsam singen.

Von hier aus noch einmal Danke an die beiden für die schöne musikalische Begleitung beim Frühstück! Später erfuhren wir von unserem Nachbarn Winfried, dass er nicht nur bei Shuccalalla, sondern auch im Gypsy-Swing-Trio “Stringtett” aktiv ist. Mit denen hatte er gerade eine neue CD herausgebracht, “Strings & More“*. Dank freiem WLAN im Passantenhafen konnten wir uns Hörproben herunterladen. Sie gefielen uns so gut, dass wir den beiden spontan eine CD abkauften. In der nächsten Zeit gab es für uns zwar keine Live-Musik mehr beim Essen, aber statt dessen die Musik dieser CD.

Auf Shoppingtour in Sneek

Sneek
Sneek, Stadtimpressionen
Eierbecher "Birdy" von Riis in Sneek
Eierbecher “Birdy” von Riis

In Sneek lohnt es sich, einen längeren Aufenthalt einzuplanen, und so machten wir uns nach dem Frühstück zu einem Stadtbummel auf.

Die große Innenstadt mit vielen Geschäften und Restaurants lädt zu ausgiebigem Shoppen ein. Nach dem ruhigen Tag mit viel Natur im Princenhof eine schöne Abwechslung.

Hier fanden wir für Fiona auch die perfekten “Eierbecher”, die eigentlich gar nicht so aussehen wie Eierbecher. Durch die eigenwillige Form lassen sich die “Eierbecher” ganz einfach stapeln und benötigen so gut wie keinen Platz.
Dennoch haben die Frühstückseier einen perfekten Halt.
Ein absoluter Gewinn für kleine Bordküchen!

Marrekrite Anleger im Johan-Frisokanaal

Erst am späten Nachmittag, nach einem weiteren Besuch im nahegelegenen Supermarkt zur Vorbereitung eines Grill-Abends machten wir uns wieder auf den Weg. Dieses Mal nur für eine gute Stunde Fahrzeit. Die Strecke führte uns durch das malerische Ijlst, in dem der Wasserweg von vielen schönen Häusern gesäumt wird. Unser Ziel war ein Marrekrite-Anleger an einer kleinen Insel im Johan-Frisokanaal in der Nähe von Heeg. Dieser Anleger hatte sich schon in früheren Bootsurlauben als sehr geeignet zum Grillen herausgestellt. So packten wir schnell unseren heißgeliebten “Son of Hibachi” aus und beschlossen den Abend am Grill.

An diesem Marrekrite-Anleger ist die Übernachtung kostenlos, dafür gibt es weder Strom noch sanitäre Einrichtungen, aber viel Natur, Ruhe und natürlich die Möglichkeit zu grillen. Als Unterlagen und Literatur für diesen Tag hatten wir die ANWB Waterkaart B “Friesland“*, den ANWB Wateralmanak 2* und das Buch Friesland: Routen und Reviere zwischen Ems und IJsselmeer*.

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Deichschafe – Ein Kurzporträt

Deichschafe in Friesland -“Immer was zu tun”

Die Deichschafe: Als Hüter der Deiche erfüllen sie eine wichtige Funktion: Tagaus und Tagein verdichten sie das Erdreich mit ihren Hufen und sorgen für einen stabilen Damm. So sind sie quasi die Angestellten des Hochwasserschutzes und bei Wind und Wetter auf ihren Deichen.

Deichschafe auf dem Damm
Auf dem Damm

Die Deichschafe bewegen sich frei zwischen verschiedenen Abschnitten, die den Menschen mittels Schrägtüren Durchlass gewähren. Diese Türen sind absichtlich schräg angebracht, weil die Tür stets wieder zufällt und die Schafe nicht „ausbüchsen“ können.

Ein putzmunteres Junges
Ein putzmunteres Junges

Der Schäfer führt sie zu gegebener Zeit abschnittweise weiter. Schließlich können die Schafe sich nicht nur an einem Deichabschnitt aufhalten oder gar dort ausruhen 😉 … sondern müssen den kompletten Damm ablaufen und in Schuss halten!

Familien – Kindererziehung

Immer wenn wir Mitte/ Ende April, während eines unserer Bootsurlaube in Holland zu den Schafen gingen, gab es kleine Lämmchen und stolze Eltern.

Das habe ich dir schon so oft gesagt!
Das habe ich dir schon so oft gesagt!

Manchmal entdeckten wir Verhaltensweisen bei den Schafen, die wir als nahezu menschlich empfanden. So wurden die Lämmchen bei Fehlverhalten zurechtgewiesen und die erziehungsberechtigten Deichschafe wurden schon mal sehr laut mit ihrem Blöken.

Deichschafe
Kinder sind anstrengend 😉

Die Kleinen können richtig anstrengend werden und Mama Schaf kann beinahe die Contenance verlieren. Aber nur beinah.

Schafe sind Gruppentieren und haben ihre Lieblinge: Aneinander Kuscheln ist einfach cool und kann nicht oft genug gemacht werden!

Deichschafe - Hab´ dich lieb :)
Hab´ dich lieb 🙂

Nachdem wir die wunderbaren Schafe-Krimis „Glennkill“ und „Garou“ gelesen hatten, erkannten wir einige der Charaktere auch bei unseren Deichschafen wieder: Moppel, das verfressene Schaf, das einfach alles anknabbert, oder Miss Maple, das intelligenteste Schaf, das immer als erste bei den Ermittlungen zu Resultaten kam …

Die Schafe begrüßten uns immer mit einem teils munteren, teils autoritärem Geblöke und auch optisch, größtenteils am Wegesrand, gab es keinen Zweifel, dass gewisse Vierbeiner ihren Dienst angetreten hatten.

Einige größere Schafe waren recht zutraulich und wagten es, auf Streichelnähe an uns heranzukommen. Kopfkraulen schienen sie sichtlich zu genießen. Andere Schafskollegen hingegen waren durch nichts vom Fressen der saftigen Deichwiese abzubringen – hatten halt einen Mordshunger von ihrer anstrengenden Tätigkeit am Deich 🙂

Ossenzijl – Princenhof: Friesland-Etappe 5:

Von Ossenzijl zum Princenhof

Ossenzijl
Vor der Werft Vri Jon, Ossenzijl und neben der Abim Werft

Nach einem guten Frühstück mit Blick auf die Werft „Vri-Jon“, die in Ossenzijl beheimatet ist und luxuriöse Motoryachten und Hausboote baut, ging es weiter Richtung Friesland. In Ossenzijl gibt es sogar noch eine zweite Werft in der Nähe. Vri Jon DSA Yachts ist nur wenige Schritte entfernt. Aber dennoch, Good By Ossenzijl. Nach ein paar hundert Metern bogen wir Richtung Nordosten ab auf die Linde. Die Linde ist ein wunderschöner kleiner Fluss, der hier die Grenze zwischen den Provinzen Overijssel und Friesland bildet. Sie ist für uns aufgrund unserer Durchfahrtshöhe und unserem Tiefgang leider nur in diese eine Richtung befahrbar. Richtung Südwesten, über Kuinre könnte man mit einer Durchfahrtshöhe von maximal 2,60 m und einem Tiefgang von höchstens 1 Meter (wobei mit wechselndem Wasserstand gerechnet werden muss) unser Ziel auch erreichen.  Nach allem, was wir darüber gelesen haben, die attraktivere Strecke. Für uns aber leider nicht machbar.

Friesland

Nach wenigen Kilometern erreichen wir die Linthorst-Homansluis und damit endgültig Friesland. Diese Schleuse ersetzt die alte Driewegsluis, die einen kurzen Stopp mit kleinem Spaziergang wert ist. Als Selbstbedienungsschleuse soll sie für kleinere Boote noch immer in Betrieb sein, so früh im Jahr haben wir aber noch nie Boote in dieser Schleuse gesehen. Die alte Schleusenkammer mit drei Ein- bzw. Ausgängen bietet einen sehr schönen Anblick. An der Schleuse ist auch ein moderner Passantenhafen sowie ein Restaurant.

Die Scheenesluis

Da wir aber gerade erst losgefahren waren, ließen wir die Driewegsluis auf der Steuerbordseite liegen und fuhren die Jonkers of Helomavaart weiter Richtung Echtenerbrug.

Nach einer kurzen Strecke liegt an der Backbordseite die Scheenesluis, eine kleine Schleuse, die in das Naturgebiet “Rottige Meente” führt, mit einem freien Anlegeplatz davor. Hinter der Scheenesluis beginnt eine recht unspektakuläre Strecke, unterbrochen nur von ein paar fernbedienten Brücken. Die Strecke verläuft über einige Kilometer schnurgerade, bis sie auf den Kuinder of Tjonger trifft. Richtung Steuerbord wäre von hier aus die Torfroute erreichbar. Diese Route ist aber erst ab Mitte Mai befahrbar, vorher sind die Schleusen noch nicht in Betrieb.

Tjeukemeer

Wir biegen Richtung Backbord ab. Nach kurzer Strecke geht es schon an Steuerbord in den Pier Christaansloot Richtung Echtenerbrug. Hier treffen wir auf die erste Brücke, an der Brückengeld verlangt wird. Als der „Klompen“ angeflogen kommt, wissen wir, dass wir in Friesland angekommen sind.

Tjeukemeer
Tjeukemeer

Betonnung

Weiter geht es durch das Tjeukemeer Richtung Norden. Hier im Tjeukemeer gibt es eine wunderschöne kleine Insel mit Marrekrite-Anlegern. Da wir noch nicht so lange unterwegs sind, sparen wir uns diese Insel für die Rückfahrt auf. Im Tjeukemeer empfiehlt es sich, gut auf die Betonnung zu achten und die Wasserkarte im Blick zu behalten, da es hier einige Untiefen gibt.

Wir verlassen das Tjeukemeer Richtung Norden auf dem Skarster Rien und biegen in den Langwarder Wielen in der Betonnung Richtung Steuerbord ab, um der hübschen Stadt Joure einen Besuch abstatten.

Joure

Durch eine kleine offen stehende Schleuse geht es die Jouster Sylroede entlang, vorbei am Kaffeeröster Douwe Egberts fast bis ins Zentrum des Städtchens. Dort gibt es einen Jachthafen mit Tagesliegeplätzen, nur 5 Minuten Fußweg von der Fußgängerzone entfernt. An normalen Wochentagen bietet das Städtchen alle Versorgungsmöglichkeiten, Supermärkte, Bäcker und Geschäfte zum shoppen oder auch das gemütliche Douwe-Egberts-Lädchen, aber an diesem Ostermontag war natürlich alles geschlossen.

Ossenzijl - Joure
Joure

Der Jachthafen beitzt ein hübsches Restaurant mit Biergarten in der ehemaligen Orangerie des Parks “Herema State”, der in unmittelbarer Nähe des Jachthafens liegt, und ein großes Waschhaus. Die Duschen sind allerdings über Mittag geschlossen und erst am späten Nachmittag wieder zugänglich. Duschen kostete 50 Cent, aber leider ließ sich die Dusche nicht überreden, Wasser hervorzubringen. Der Rest der sanitären Einrichtungen machte bei näherem Hinsehen auch einen eher schmuddeligen Eindruck. – In diesem Bootsurlaub gab es bislang nicht so tolle Waschhäuser. Und wir dachten sehnsüchtig an das hervorragende Waschhaus am Leukermeer zurück.

Im Princenhof

Princenhof Naturschutzgebiet
Princenhof Naturschutzgebiet

So beschlossen wir, schnell weiterzufahren und über das Sneeker Meer und den Prinses Margriet-Kanal an Grouw vorbei den Nationalpark “De Alde Feanen” und den Princenhof mit seiner wunderschönen Landschaft und hervorragenden Marrekrite-Anlegeplätzen zu erreichen. Die Marrekrite stellt in Friesland kostenlos eine Vielzahl von Anlegeplätzen in der freien Natur zur Verfügung. Strom, Wasser oder Toiletten gibt es hier natürlich nicht. Aber an fast jedem Anleger ist in der Nähe ein Müllcontainer.

Notfallnummern Marrekrite

Die Plätze haben eindeutige Nummern, die angegeben werden können, falls ein Notfall vorliegt. So wissen die Hilfskräfte genau, wo man sich befindet.

Das diesjährige rote Marrekrite-Fähnchen, mit dem man die Marrekrite unterstützen kann, hatten wir uns vor unserem Urlaub schicken lassen und schon am Vortag am Bug gehisst. Hier an diesem wunderbaren Anleger ließen wir den Tag ausklingen und genossen die Ruhe und die schöne Natur um uns herum.

Karten und Bücher

An Kartenmaterial haben wir an diesem Tag unsere Bootsurlaubes für die ersten paar Kilometer die ANWB Waterkaart C “Noord-West Overijssel* gebraucht, danach die ANWB Waterkaart B “Friesland“*. Dazu kam natürlich wie immer der Wateralmanak 2: Nederland – Belgie (Vaargegevens)*. Gute Dienste leistet uns in Friesland auch immer das Buch Friesland: Routen und Reviere zwischen Ems und IJsselmeer* von Manfred Fenzl mit schönen Routenvorschlägen, Bildern und nützlichen Informationen zu den schönsten Flecken in Friesland.

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Giethoorn: Friesland-Bootsurlaub Etappe 4

Von Genemuiden nach Giethoorn

Kurs Giethoorn: Auf unserer Bootsreise von Roermond nach Friesland waren wir glücklich in der Provinz Overijssel angekommen und verbrachten die Nacht im Binnenhafen von Genemuiden. Genemuiden ist ein kleiner Ort in der Gemeinde Zwartewaterland im IJsseldelta, wo eine Polderlandschaft mit Warften, Prielen und Wassergräben daran erinnert, dass das Land seinerzeit der Zuiderzee abgetrotzt wurde. Der Ort liegt auf dem Polder Mastenbroek, einem der ältesten Polder der Niederlande, der bereits 1364 trockengelegt wurde.

Das Waschhaus im Hafen von Genemuiden (2014)

Hinter dem Bauwagen ist das kleine Waschhaus im Außenhafen

Den Vormittag, es war der Ostersonntag, verbrachten wir zunächst mit der Suche nach den sanitären Einrichtungen des Binnenhafens. Am Abend vorher hatte uns der Hafenmeister eine Münze gegeben, die wir für eine Duschmünze hielten. Also schauten wir uns nach einem Gebäude um, in dem wir diese Münze verwenden konnten. Nach längerer Suche, und nachdem wir einen Einheimischen nach dem Weg gefragt hatten, landeten wir in einem kleinen, wenig vertrauenerweckenden Gebäude am Buitenhafen, auf dem “Herren”- und “Damen”-Schilder angebracht waren. Die “Damen”-Seite war komplett abgeschlossen, so dass wir beide etwas skeptisch die “Herren”-Seite in Augenschein nahmen. Eine Duschmünze war hier nicht vorgesehen, statt dessen musste man 50 Cent-Stücke einwerfen. Dafür gab es an diesem Morgen einige Sekunden warmes Wasser – gerade genug, um die Haare nasszumachen und einzushampoonieren. Danach wurde das Wasser kalt – und zwar so kalt wie es an einem Sonntagmorgen im April nur sein kann. Danach waren wir wach! Die vermeintliche Duschmünze stellte sich später als Münze heraus, die man für den Abfalleimer benötigte. Man lernt dazu, immer wieder!

Genemuiden

Nach einem gemütlichen Frühstück machten wir uns bei wunderschönem Wetter auf den Weg, den kleinen, charmanten Ort Genemuiden in Augenschein nehmen. Ostern ist in den Niederlanden ein sehr hoher Feiertag, und während des Frühstücks war uns schon aufgefallen, dass aus den Hausbooten um uns herum die Leute sehr festlich gekleidet die Boote verließen. Unterwegs, wir kamen gerade an einer Kirche vorbei, in der der Gottesdienst beendet war, sahen wir sehr viele Frauen mit wunderschönen und auffälligen Hüten – ein sehr schöner Anblick!

Abfahrt nach Giethoorn

Am Kanaal Beukers / Steenwijk bei Giethoorn

Am späten Mittag ging es dann los Richtung Giethoorn. Gerne wären wir die schöne Strecke über die Arembergergracht gefahren, aber mit einer Brückenhöhe von 3,40 m war uns diese Strecke zu riskant. Unsere normale Höhe ist knapp 3,4 m. Wenn der Wasserspiegel etwas höher steht, so hätten wir ein Problem. Nach ca. einer halben Stunde Fahrzeit, ein Stück zurück über das Zwarte Water und dann an Zwartsluis vorbei Richtung Giethoorn, wartete deswegen die Beukerssluis auf uns, die über Mittag geschlossen hatte. Wir hatten unsere Abfahrt in Genemuiden so abgepasst, dass wir kurz vor der Schleusenöffnung vor Ort sein wollten, hatten aber die Rechnung ohne den starken Feiertags-Bootsverkehr gemacht.  Die erste Schleusung verlief ohne uns, und wir mussten die Erfahrung machen, dass man nicht beliebig viele Boote in eine Schleuse packen kann …

Auftanken

Durch das Naturschutzgebiet “De Wieden” ging es dann weiter nach Giethoorn. Hier gibt es eine Bootstankstelle, an der wir Fiona erst mal wieder auftankten.

Giethoorn
Ausflugsboot in Giethoorn

In Giethoorn

Da wir nicht in Giethoorn übernachten wollten, machten wir Fiona an einem Passantenanleger fest und uns zu Fuß auf den Weg in Richtung “Dorpsgracht”, dem spektakulärsten Teil Giethoorns.

Giethoorn - Dorpsgracht
Ostern: Massen an Touristen strömen durch Giethoorn

An dieser Gracht stehen wunderschöne, reetgedeckte Häuser, verbunden über geschwungene Holzbrücken. Wir hatten Giethoorn in der Vergangenheit schon öfter besucht, bei schönem Wetter und im Regen, und an ruhigen Tagen herrscht hier eine verwunschene Atmosphäre. Aber noch nie hatten wir das Dorf so voll erlebt wie an diesem Ostersonntag!

Giethoorn
Giethoorn, Ostern

So viele Leihboote, Flüsterboote, Beiboote, Kanus und größere Rundfahrtboote waren auf der Dorpsgracht unterwegs, dass wir den Eindruck von “Autoscooter auf dem Wasser” hatten. Auf den Brücken und Wegen bildeten sich Staus von Touristen. Es war interessant, das mal gesehen zu haben. Gleichzeitig waren wir aber auch froh, Giethoorns andere, ruhige Seite zu kennen.

Einkauftipps für Giethoorn

Zum Abschluss mussten wir natürlich noch eine Flasche “Gieterse Kruidenbitter” mitnehmen, den wir sehr gerne mögen. Auf dem Rückweg vom Dorfkern zum Passantenanleger kommt man an einem “Spar”-Supermarkt vorbei. In dem es nicht nur den “Gieterse” gibt, sondern wir uns auch noch für das Abendessen bevorraten konnten.

Unser letztes Teilziel für diese Etappe: Ossenzijl

Abim Werft
Unser Etappenziel Ossenzijl

Über den Kanaal Beukers / Steenwijk und  den Kanaal Steenwijk-Ossenzijl ging es am Spätnachmittag weiter. Am Nationalpark de Weeribben – Wieden entlang, bis zu unserem Tagesziel Ossenzijl. Auf dieser Strecke kamen wir in den Genuss der sich automatisch öffnenden Brücken, die in der Provinz Overijssel üblich sind: Man nähert sich mit dem Boot in langsamer Fahrt, wird von Detektoren erfasst, und kurz darauf öffnet sich die Brücke. Wartezeiten vor den Brücken werden dadurch auf ein Minimum reduziert.

Sun set
Sonnenuntergang

Entlang des Kanals Steenwijk-Ossenzijl gibt es schon viele freie Liegeplätze, von denen aus der Nationalpark gut erreichbar ist. Wir wollten aber noch etwas weiter und fuhren in Ossenzijl noch  durch die Hogewegsbrug. Dahinter liegen auf der Steuerbordseite weitere freie Liegeplätze.

An diesem Fahrtag haben wir 33 km zurückgelegt und hatten eine Schleuse sowie einige automatische Brücken dabei. Alle Brücken auf der Strecke waren beweglich, so dass wir uns keine Sorgen über die Durchfahrthöhe machen mussten. Brückengeld war nicht zu zahlen. Ebenso war der Liegeplatz in Ossenzijl gratis, bot aber keine weitere Versorgung wie Strom oder Wasser.

Karten und Bücher

An Kartenmaterial haben wir an diesem Tag nur die ANWB Waterkaart C Noord-West Overijssel gebraucht.  Dazu lag wie immer der Wateralmanak 2: Nederland – Belgie (Vaargegevens) am Steuerstand bereit, in dem wir uns über die örtlichen Gegebenheiten, Schleusenöffnungszeiten und Brücken informieren konnten.

Zum nächsten Teil

IJssel, Doesburg-Genemuiden: Friesland-Etappe 3

Über die IJssel bis Zwolle

Ijssel
Blick vom Hafen nach Doesburg

Doesburg

Nachdem wir die Nacht angenehm im Hafen Stichting Doesburg’s Goed verbracht hatten, stand am Morgen ein kurzer Einkaufsbummel in Doesburg auf dem Plan, um unsere paar Vorräte wieder aufzustocken.

Das Duschen im Hafen war an diesem Morgen ausgefallen, denn das Wasser für die Duschen musste erst aufgeheizt werden, so dass die Duschen erst später am Vormittag betriebsbereit wären. Also musste Fionas kleines Bad für die Morgendusche herhalten.

Ein kurzer Spaziergang führte uns auf den kleinen Marktplatz von Doesburg. An diesem Samstagmorgen findet ein sehr kleiner Wochenmarkt statt, bestehend aus einer Hand voll Marktständen. Nach einer kurzen Tour durch das sehr charmante Örtchen ging es dann zum Einkaufen in einen der Supermärkte im Zentrum. Kurz darauf waren wir auch schon wieder unterwegs auf der Ijssel Richtung Norden. Kurz hinter Doesburg gibt es einen langen Ijssel-Arm mit weiteren Jachthäfen, die allerdings bei weitem nicht so zentral liegen wie der Hafen Stichting Doesburg’s Goed.

Ijssel
Vor Deventer

Der Fluss Ijssel

schlängelt sich hier durch eine schöne, weitgehend flache Landschaft. Schnell fahren ist weitestgehend erlaubt. Aber vor allem im südlichen Teil der Ijssel vom Pannerdens Kanal bis zur Einmündung des Twente-Kanals nördlich von Zutphen gibt es recht viel Berufsschifffahrt. Dazu kommt, dass teilweise der Fluss so schmal ist und die Kurven so stark sind, dass es Begegnungsverbot für größere Schiffe gibt. Das betraf uns natürlich nicht, verhinderte aber die ein oder andere Gleitfahrt.

Die Ijssel hat in ihrem südlichen Teil eine recht starke Strömung, die mit der Strömung des Rheins vergleichbar ist. Schleusen gibt es nicht auf ihrem Weg vom Pannerdens Kanal bis zum Ketelmeer. Richtung Norden geht es für uns deswegen sehr schnell: Vorbei an Zutphen und Deventer bis zur Abzweigung des Zwolle-IJsselkanaals. Dieser wird dann zum Zwarte Water führt uns in die Provinz Nordwest-Overijssel. Eine Schleuse trennt den Zwolle-Ijsselkanaak von der Ijssel. Unsere erste und einzige Schleuse dieses Fahrtages.

Ijssel
Bootfahren auf der Ijjsel

Unseren ursprünglichen Plan, die Nacht in Zwolle zu verbringen, gaben wir nach einem Blick in den Wateralmanak 2 und auf unsere Uhr auf. Der Passantenhafen von Zwolle ist für uns nur durch bewegliche Brücken zu erreichen, und zu den Haupt-Verkehrszeiten (in unserem Fall zwischen 16 und 18 Uhr) werden die Brücken nicht geöffnet. Das hätte für uns knappe 2 Stunden Wartezeit bedeutet, die wir lieber mit Fahren verbringen wollten.

Über das Zwarte Water bis Genemuiden

Daher fuhren wir weiter in den Fluss Zwarte Water. auf dem wir jetzt eine schwache Strömung gegen uns hatten. Im Vergleich zur IJssel gibt es hier wenig Berufsschiffe. Kurz hinter Zwolle zweigt noch die Overijsselse Vecht ab, die ein Stück weit schiffbar ist und sich gut für eine Stippvisite eignet. Da wir diesen Fluss aber schon von einem früheren Urlaub her kannten, ließen wir ihn an Steuerbord liegen.

Weiter ging es, durch das “Zwartewaterland” vorbei an Hasselt und Zwartsluis bis zu unserem Zielhafen, dem Passantenhafen von Genemuiden.

Genemuiden nach der Ijssel Fahrt
Innenhafen, Genemuiden/NL

Genemuiden ist ein kleiner gemütlicher Ort mit einem recht großen Passantenhafen mit 260 Liegeplätzen, der durch eine Brücke in den Binnen- und einen Buitenhaven zweigeteilt ist. Diese Brücke ist von Sonntags abens bis Montags morgens geschlossen, und netterweise wurden wir auf von einer im Buitenhaven liegenden Bootsbesatzung auch darauf aufmerksam gemacht. Mit 4 m Höhe ist diese Brücke aber hoch genug, um Fiona durchzulassen, und so steuerten wir den Binnenhaven an, der näher am Ortszentrum liegt. Dieser Stadthafen war relativ leer und wir fanden eine sehr schöne Liegestelle mit Strom und Wasseranschluss. Der Ort Genemuiden ist sehr gepflegt und hübsch, aber auch sehr übersichtlich. So genossen wir den weiteren Verlauf des Abends in der Cockpit-Sitzecke.

Pause von der Ijssel
Stadthafen Genemuiden

Dabei erstrahlte Fiona im neuen Glanz und bekam prompt ein Fotoshooting: Außer im Bad hatten wir während des Winterlagers alle Lampen auf LED umgestellt. In der Bug- und Mittelkabine gibt es ein angenehmes weiches Licht mit einer Farbtemperatur von ca. 3500 Kelvin. Die LEDs im Cockpit haben ca. 5500 K, genau wie die zwei LED Lampen im Motorraum. An der Hecktür haben wir die vorher weiße Halogenlampe ausgetauscht mit einer blauen LED. Gründe für den Austausch sind: Der viel niedrigere Stromverbrauch – mindestens 60 % weniger. In der Bugkabine haben wir stärkere LEDs eingebaut (im Vergleich zu den alten Halogenlampen), so dass es jetzt heller als früher ist und man nun in jeder Ecke mühelos lesen kann.
Außerdem heizten die Halogenlampen die Bugkabine auf, was im Sommer natürlich gar nicht gut ist. Die Farben sind auf dem Foto zwar ein wenig “verschoben”, aber mit dem Ergebnis sind wir absolut zufrieden.

An diesem Fahrtag haben wir 93 km zurückgelegt. Diese recht mühelose Kilometerleistung verdanken wir nicht zuletzt der starken Strömung der IJssel.

Der Liegeplatz in Genemuiden schlug mit ca. 10 € zu Buche. An Kartenmaterial haben wir den ANWB Wasseratlas D Gelderse Ijssel 1 : 25 000 für die IJssel-Strecke von Doesburg bis Zwolle und die Waterkaart C Noord-West Overijssel 1 : 50 000 (ANWB waterkaart (C)) für die Strecke von Zwolle bis Genemuiden gebraucht. Auskunft über Brücken- und Schleusenöffnungszeiten gab uns wie immer der Wateralmanak (Wasseralmanach) 2: Nederland – Belgie (Vaargegevens).

Unsere nächste Etappe

Leukermeer – Doesburg: Friesland-Bootsurlaub Etappe 2

Nach einem gemütlichen Frühstück mit wunderschönem Blick aufs Leukermeer ging es am nächsten Vormittag weiter Richtung Friesland. Unser Tagesziel heißt Doesburg.

Leukermeer
Abschied Marina Leukermeer

Zunächst hatten wir noch 31 km Maas zu fahren bis zur Einmündung des Maas-Waalkanaals. Nach 10 km erreichten wir die Schleuse Sambeek, für uns die letzte Schleuse auf der Maas. Während die Schleuse Roermond – die wir am Vortag passiert hatten – hauptsächlich für die Sportschifffahrt betrieben wird, weil die Berufsschiffe den Bereich der Maasplassen über den Lateralkanaal umfahren, sind die restlichen Schleusen auch für die Berufsschiffe und verfügen deshalb häufig über mehrere Kammern. Daher sind die Wartezeiten vor den Schleusen oft kurz, und die Schleusen-Öffnungszeiten während der Woche sehr komfortabel: an Arbeitstagen wird rund um die Uhr geschleust. Dafür braucht es aber auch eine gewisse Abstimmung mit der Berufsschifffahrt, und so kam unser Funkgerät häufig zum Einsatz.

Waal Koordination
Zufahrt zur Waal bei Nijmegen

Kurz hinter Cuijk, das von der Maas aus ein sehr schönes Panorama bietet, kam die Abzweigung in den Maas-Waalkanaal. Nach gut einem km gab es dort eine offen stehende Schleuse, die Schleuse Heumen. Auch diese Schleuse hat zwei Kammern, und die Durchfahrt wird mit rotem und grünem Licht geregelt, so dass man keine Sorge haben muss, dass einem in der Schleuse plötzlich ein Berufsschiff entgegenkommt. Man benutzt aus beiden Richtungen jeweils die rechte Kammer.

Sluis Weurt
In der Schleuse Weurt

Der Maas-Waalkanaal verbindet die Waal, den Haupt-Mündungsfluss des Rheins, mit der Maas und ist entsprechend von Berufsschiffen frequentiert. Er ist aber breit genug, und da er auch hübsch begrünt ist, war die Fahrt durch den Maas-Waalkanaal sehr angenehm.

Nach 10 km erreichten wir schon die Schleuse Weurt, die den Maas-Waalkanaal mit der Waal verbindet. Hier gab es über Funk ein wenig Diskussion und Absprache, mit welchem Berufsschiff und an welcher Position wir schleusen sollten, aber an Ende hat alles wunderbar geklappt.

Über die Waal

Waal, zur Ijssel
Auf der Waal

Nun begann das zunächst größte Abenteuer unseres Bootsurlaubes: die 20 km über die Waal, vorbei an Nijmegen bis zur Einmündung des Pannerdenskanaals. Hier hat die Waal sehr starke Strömung, und es fahren sehr viele, auch sehr große Berufsschiffe und Schubverbände. Die Wellen ließen unsere Fiona wie einen Spielball des Wassers wirken. Wir waren froh über unsere Motorleistung und ließen Fiona wann immer möglich in Gleitfahrt gehen.

Um Nijmegen herum wird die Schifffahrt über einen Verkehrsposten geregelt. Für uns das erste Mal, dass wir unser theoretisch im Funkkurs erworbenes Wissen dazu in der Realität erlebten. In der Praxis sah das so aus, dass wir um Nijmegen herum statt des üblichen Kanal 10 nun Kanal 4 hörten, wie es in diesem Bereich verpflichtend ist. Es gab einigen Funkverkehr, der uns allerdings nicht betraf.

An diesen kritischen Begegnungspunkten mit der Berufsschifffahrt lohnt sich ein Blick in die Broschüren „Varen doe je samen!“, die kostenlos oder als PDF unter www.varendoejesamen.nl erhältlich sind. Hier wird zum Beispiel auch für jeden Knotenpunkt in Zeichnungen beschreiben, wie man aus der jeweiligen Wasserstraße abbiegt oder einbiegt, so dass Strömungsverhältnisse und Sichtbedingungen berücksichtigt werden.

Der Großteil der Rhein-Berufsschifffahrt fährt über die Waal, so dass wir ab der Abzweigung in den Pannerdenskanaal wieder ruhigere Verhältnisse vorfanden. Der Pannerdenskanaal ist gut 10 km lang und teilt sich dann bei Arnheim in den Neder-Rijn und die Gelderse Ijssel. Die Gelderse Ijssel wird uns dann weiter Richtung Friesland bringen sollte.

Doesburg
Passantenhaven Stichting Doesburg’s Goed
Doesburg
Cafe in Doesburg

Doesburg

Die Ijssel ist am Anfang noch recht schmal und schlängelt sich durch die Landschaft. Allerdings wird sie bis zur Einmündung des Twentekanaals stark durch Berufsschifffahrt befahren, so dass es sich empfiehlt, den VHF-Kanal 10 eingeschaltet zu haben. Nach gut 20 km ijsselabwärts, die dank recht starker Strömung sehr schnell gingen, erreichten wir am frühen Abend den Passantenhafen Stichting Doesburg’s Goed des hübschen Städtchen Doesburg. Der Hafen liegt in Laufdistanz zum Stadtzentrum und hat ca. 40 Liegeplätze mit Strom, Toiletten und Duschen. An diesem Tag waren außer uns nur noch ein paar  Hausboote dort. Das Hafengeld wurde einfach in bereitliegende Plastiksäckchen gepackt und in einen Briefkasten geworfen. Ansonsten bietet Doesburg in seiner kleinen, aber sehr charmanten Innenstadt Supermärkte, einen Markt und liebevoll ausstaffierte Lokale.

Der Tarif für eine Übernachtung in Stichting Doesburg’s Goed lag bei 1,05 € /m. Dazu kamen 1,75 € für Strom sowie die “Toeristenbelasting” von 1,05 € pro Person.

Für diese Tour vom Leukermeer bis Doesburg haben wir gleich drei verschiedene Wasserkarten gebraucht: Den Wateratlas M Limburgse Maas 1 : 25 000* für die Strecke vom Leukermeer bis zur Abzweigung des Maas-Waal-Kanals. Dann die Waterkaart L Grote Rivieren Oost 1 : 50 000 * für die Strecke über den Maas-Waal-kanal, die Waal und den Pannerdens Kanal. Und zuletzt den Wasseratlas D Gelderse Ijssel 1 : 25 000*. Der Wateralmanak (Wasseralmanach) 2: Nederland – Belgie (Vaargegevens)* hat uns an diesem Tag wichtige Informationen über das Fahren auf der Waal geliefert.

Alle anderen Infos gibt es in dem Almanak: Wateralmanak Teil 1

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