Es ist windig, die Leinen knarzen und quietschen – welcher Bootfahrer kennt es nicht? Wenn die Ohrstöpsel zum ständigen Begleiter in der Nacht werden, ist es an der Zeit, sich nach einer Lösung umzusehen. Ruckdämpfer müssen her!
Beim Blick auf die Festmacherleinen der Nachbarschaft im Hafen sehen wir meistens lange Gummistangen mit einem Auge oben und unten, durch die man jeweils die Leine zieht und sie dazwischen ein paar Mal um die Stange herum wickelt. Wir hatten bei unserem vorherigen Boot auch solch einen Ruckdämpfer, allerdings ist dieser dann kaputt gegangen. Und wenn man unterwegs ist? Uns waren diese Gummistangen immer zu sperrig und zu aufwändig einzufädeln, denn unsere Leinen sind 15 Meter lang – da zieht man schon eine Weile. Den Ruckdämpfer eingefädelt lassen ist für uns auch keine Option, denn mit eingefädeltem Ruckdämpfer lassen sie sich nicht gut aufschießen.
Aber es gibt eine interessante Alternative zu den Gummistangen: BUNGY von UltraGlozz.com. Wir haben von UltraGlozz einige BUNGY zum Testen zur Verfügung gestellt bekommen, wofür wir uns an dieser Stelle noch einmal herzlich bedanken!
Bei unserer Recherche zu BUNGY fiel uns auf, dass diese sehr gut bewertet sind. Sowohl von den Kunden als auch von renommierten Yachtzeitschriften wie Motorboat Monthly, Yachting Monthly, Sailing Today, um nur einige zu nennen.
Einfache Installation des BUNGY
Ein BUNGY besteht aus einem ca. 7 x 4 cm großem Rahmen aus harten Gummi und einer kleinen Kappe, die fest mit dem Rahmen verbunden ist. Anbringen lässt es sich denkbar einfach: eine kleine Schlaufe der Leine wird durch den Rahmen geführt, dann wird die Kappe durch die Schlaufe gesteckt und auf dem Rahmen festgedrückt. Seitlich gibt es im Rahmen kleine Vertiefungen, in die die Kappe einrastet. Damit ist das BUNGY sehr sicher angebracht, denn wenn sich die Leine spannt, wird die Kappe um so fester auf den Rahmen gedrückt. Geeignet ist das BUNGY für alle Festmacher bis 20 mm Stärke. Sofern der Tampen 22 mm stark ist, aber weich, so passt es auch noch. Es gibt bislang eine Größe von Bungy. Soll heißen: 6 mm starke Leinen werden vom BUNGY auch akzeptiert.
Das BUNGY ist sehr handlich, und es ist auch nicht nötig, die Leine durchzuziehen. Es ist innerhalb von Sekunden installiert. Bereits ein einziges BUNGY verändert die Länge der Leine, je nach Kraft, die angewendet wird, um einige Zentimeter. Schon beim Testen und Ziehen mit der Hand konnten wir spüren, wie viel elastischer die Leine schon durch ein BUNGY wurde. Für eine optimale Ruckdämpfung sollten allerdings mehrere BUNGY pro Leine verwendet werden. Auf der Verpackung ist eine Empfehlung angegeben: Für ein 9 m Boot am festen Liegeplatz 4-5 BUNGY, unterwegs 2-3 BUNGY pro Leine.
Bungy am festen Liegeplatz im Heimathafen
Lösen lässt sich das BUNGY genau so schnell wieder: Einfach die Leine entspannen, die Schlaufe hochziehen und die Kappe nach oben drücken, dann kann man es von der Leine abziehen. Was man beim Anbringen und Lösen allerdings beachten sollte: das BUNGY ist nicht schwimmfähig, also ist Vorsicht angebracht.
Die Ruckdämpfer werden als Set von 2 BUNGY verkauft.
Ringe, Poller, Klampen – jeder Liegeplatz ist anders
Besonders interessant finden wir an den BUNGY, dass sie sich so gut an jede Möglichkeit festzumachen anpassen. Im eigenen Hafen sind die Leinen meistens schon in der passenden Länge an den Stegen festgemacht und bleiben auch dort. Dadurch hat man pro Klampe eine einzelne Leine. Unterwegs findet man verschiedenste Optionen zum Anlegen vor, von einfachen Holzpollern über Ringe bis zu Klampen. Häufig führt man die Leine vom Boot an Land und wieder zurück, um dann auf dem Boot zu belegen. Wenn dann ein Ruckdämpfer nur an einer Stelle der Leine ist, rutscht die Leine zwangsläufig durch den Ring oder um den Poller, wenn sie sich spannt. Mit den BUNGY hat man die Möglichkeit, sie gleichmäßig auf beiden Seiten zu verteilen.
Wenn wir am Liegeplatz Ringe vorfinden, führen wir gerne nur einen Teil der Leine in einer Schlaufe durch den Ring und legen dann die Schlaufe einmal über die Klampe am Boot, und belegen zum Schluss mit dem freien Teil der Leine, der bei dieser Technik gar nicht durch den Ring gezogen werden muss. Das geht sowohl beim Anlegen als auch später beim Ablegen schnell, weil man nicht eine lange Leine komplett durch den Ring ziehen muss. Allerdings hat man dadurch vier Stücke Leine, die vom Boot an Land gehen. Aber was soll’s? Einfach ein oder zwei kleine BUNGY auf jedes Stück, und schon hat man die schönste Ruckdämpfung.
Und nachdem wir einige Male gelesen haben, dass Vandalen Leinen von Booten während der Nacht gelöst haben, versuchen wir auch gerne bei Pollern oder Klampen die Leinen sowohl an Land als auch am Boot zu belegen. Auch da finden wir, dass die Flexibilität, die BUNGY frei zu verteilen, von großem Vorteil ist.
Unterwegs sind die Bungy-Absorber schnell angelegt und gelöst
Unser Fazit
Der große Vorteil ist, dass sie so schnell angebracht und wieder gelöst werden können. Die Tatsache, dass man sie wirklich gerne haben möchte, macht sie vielleicht anfällig für Diebstahl, sofern der Liegeplatz frei zugänglich ist. Gut, dass die Stege im Allgemeinen nicht frei zugänglich sind.
Wir haben die BUNGY erst ein paar Tage, aber wir lieben sie schon. Wir finden, sie gehören einfach aufs Boot. Sie dämpfen die Bewegungen vom Boot, und ihre besondere Stärke ist ihre Flexibilität, so dass man sie perfekt nach Bedarf einsetzen kann. Es ist mit wechselndem Wasserstand zu rechnen? Die Bootskollegen fahren etwas zu schnell durch den See und hinterlassen Schwell? Mit den BUNGY kein großes Problem mehr, weil die Leinen sich flexibel anpassen können. Blitzschnell angebracht sind sie auch. Selbst einen quietschenden Fender haben wir schon mit einem BUNGY an der Fenderleine ruhig stellen können. Und sie sind klein genug, so dass sie auch leicht zu verstauen und trotzdem schnell griffbereit sind.
Und ein Dekoelement ist in unserem Salon hinzugekommen. Eine Schale Bungy Ruckdämpfer 🙂