Bootsgutachten selber erstellen

Lesetipp “Der große Boots-Check” – Bootsgutachten für Käufer und Bootseigner

Hier geht es um das kartonierte Buch „bootsgutachtenDer große Boots-Check“* von Dag Pike, erschienen 2016 im Delius Klasing Verlag. Der Autor Dag Pike hat im Laufe der letzten Jahre viele Bootsgutachten als professioneller Gutachter erstellt. In seinem Buch “Der große Boots-Check” erkärt er, wie man ein Bootsgutachten erstellt. Es geht um Segelyachten und Motorboote mit Rümpfen aus GFK und aus Metall, aber er geht auch auf andere Baumaterialien wie zum Beispiel Holz ein. Dank zahlreicher Grafiken und Fotografien wird das Thema anschaulich dargestellt.

Übersichtliche Aufteilung

Zunächst werden die Gründe für ein Gutachten aufgezeigt sowie das Handwerkszeug aufgezeigt. Klar strukturiert legt der Autor zehn Bereiche für einen Boots-Check dar – beziehungsweise acht Bereiche für ein Motorboot ohne Beiboot.

Anschließend wird dem Leser ein „Zehn-Minuten-Gutachten“ vorgestellt und abschließend gibt es Tipps im letzten Kapitel, wie man das Gutachten verwerten kann.

Geschrieben wurde das Buch für einen potentiellen Käufer eines Gebrauchtbootes, der nach Studium des Buches in der Lage ist, ein Boot recht gut beurteilen zu können. Für den Bootseigner hingegen ist es wissenswert, selbst herauszufinden, was bei einem erkannten Problem getan werden muss, damit nicht mehr Ungemach entsteht. Bei komplexen Bereichen gibt der Autor den Tipp, einen professionellen Gutachter hinzuzuziehen, wenn nötig.

Gliederung

Die Buchunterteilung sieht folgendermaßen aus:
Der Leser erfährt, wie er den Rumpf, das Deck und die Aufbauten beurteilen kann. Natürlich sind auch die Motoren und ihre Systeme, der Bootsantrieb und die Rohrleitungssysteme Bereiche des Boote-Checks.
Falls es um eine Segelyacht geht, kann man sich im Kapitel Mast & Rigg fachkundig machen. Wiederum für die meisten Bootstypen wichtig sind die Themenbereiche Elektrik, Unter Deck und Sicherheitsausrüstung. Auch Schlauch- und Beiboote werden thematisch behandelt.

Quintessenz

Für uns ist das Buch hilfreich. Wir haben seit einigen Jahren Boote und auch jedes Jahr viel dazugelernt. Durch das Buch haben wir viel Neues kennen gelernt. Das Buch liefert sehr detailreich viele Ansätze und Ideen und schärft den Blick für das Boot und dessen Gewerke.

Sprachlich ist es klar formuliert. Das Buch beschreibt, wo man hinschauen muss, damit man nicht eine böse Überraschung erlebt. Hier ist die Devise: Problem erkannt, Gefahr gebannt. Das Buch ist so geschrieben, dass man als Leser fachfremd sein darf und nach Studium des Buchs in der Lage ist, einen Boots-Check selber durchzuführen.

Unser Resumée: Für Laien und für Leute, die sich in das Thema Boot einarbeiten, ist dieses Buch empfehlenswert!

 *  Affiliate-Link

Törn-Tipps: Hausbooturlaub Niederlande-Der Süden

Hausbooturlaub in den Niederlanden

Hausbooturlaub in den Niederlanden

Wir möchten heute eine aktuelle Neuerscheinung unter den Reiseführern für einen Bootsurlaub in den Niederlanden vorstellen: “Hausbooturlaub Niederlande: Der Süden“* von Ingrid Bardenheuer und Hans Zaglitsch. Erschienen ist das Buch als Klappenbroschur im Delius Klasing Verlag, Edition Maritim, in der 1. Auflage 2016.

Gliederung

Nach einer kurz gehaltenen Einleitung geht es gleich los mit insgesamt vier Routenvorschlägen und knapp 1000 km Wasserwegen:

– “Die Randstadt-Runde – Kurs grünes Herz” mit dem Bereich Amsterdam – Utrecht – Den Haag.

– “Das Veerse Meer – ins Delta” mit der Region um Middelburg.

– “Maas und Zuid-Willemsvaart – flussaufwärts” mit der Region zwischen Roermond, ‘s-Hertogenbosch und dem Biesbosch.

– “Die Willemsroute – über die Grenze!” zwischen Roermond und Maastricht über Belgien.

Für jede der vier Routen gibt es einen Vorschlag für eine Basisstrecke. Es sind jeweils ca. 6 Fahrtage veranschlagt. Dazu eine mögliche Verlängerung für ca. 3 weitere Fahrtage.  Und einen Vorschlag für einen Kurztrip oder ein verlängertes Wochenende mit 3 Fahrtagen.

Alles was wichtig ist

Alle Routen sind mit einer Durchfahrthöhe von bis zu 3,50 m befahrbar. Zu jeder Route, Verlängerungsstrecke und zu jedem Kurztrip gibt es eine Zusammenstellung der Anzahl von Schleusen und beweglichen Brücken. Informationen über den Schwierigkeitsgrad und die tägliche Fahrzeit. Dazu kommen Kilometerangaben, Schleusen und bewegliche Brücken aufgeschlüsselt für die einzelnen Tagesetappen. Am Ende des Buches gibt es für jede Route weiterführende nützliche Informationen: Tankmöglichkeiten, Literatur und Karten für die Strecke sowie eine Auswahl von Charterunternehmen für das jeweilige Revier.

Über diese Basisinformationen hinaus sind die einzelnen Orte auf der Strecke im Stil eines Reiseführers beschrieben. Es gibt etwas zur Geschichte der Orte. Empfehlungen und Sehenswürdigkeiten. Zum Teil Kuriositäten wie der Engel mit Handy am Ohr in ‘s-Hertogenbosch, den man anrufen kann.
Last but not least Ausflugstipps und Restaurantempfehlungen.

Quintessenz

Die Informationen in diesem Reiseführer sind sehr aktuell. Er beinhaltet alles, was man für die Planung eines Hausbooturlaubes wissen sollte. Auch die vielen schönen Fotos in diesem Buch machen Lust auf einen Hausbooturlaub in den Niederlanden.

Dieser Reiseführer behandelt zum Teil die gleichen Strecken wie der Törnführer “Holland – Zeeland und die südliche Provinzen” von Jan Werner. Diesen hatten wir bereits besprochen. Jan Werner legt ein stärkeres Gewicht auf die Wasserwege und die nautischen Gegebenheiten. Deswegen ergänzen sich die beiden Bücher sehr gut für die Vorbereitung eines Bootsurlaubes.

 *  Affiliate-Link

Hausboot-Lesetipp: Vier Zimmer, Küche, Boot

Wohnen auf dem Hausboot – Leben auf dem Wasser

Leben auf dem HausbootAmsterdam und Paris machen es vor: Auf einem Hausboot kann man nicht nur einen wunderbaren Urlaub verbringen, sondern auch wie in einem Haus leben. Und darum geht es in einer aktuellen Neuerscheinung des Delius Klasing Verlags: “Vier Zimmer, Küche, Boot – Eine Familie zieht aufs Wasser” von Uta Eisenhardt.

Die Autorin, sonst Gerichtsreporterin, Kolumnistin und Autorin von Büchern über skurrile Fälle aus dem Gerichtsalltag, hat sich auf neues Terrain begeben und beschreibt auf knapp 200 Seiten sehr unterhaltsam das abenteuerliche Vorhaben, in Berlin mit einer vierköpfigen Familie aus einer zu klein gewordenen Dachgeschosswohnung auf ein ehemaliges Bauhüttenschiff zu ziehen, das zu einem Wohnschiff umgebaut wurde.

Nach eigenen Angaben entstand das Buch auf Wunsch ihres Mannes, der nicht aufgehört hat, sie darum zu bitten, und wir möchten ihm von hier aus zurufen: Gut gemacht, vielen Dank dafür! Denn es war ein großes Vergnügen, das Buch zu lesen. Es nimmt einen mit nach Berlin, auf die Spree und weitere Berliner Gewässer, in die Berliner Hausbootszene, aber auch mit in eine umständliche Bürokratie. Von der Ersteigerung des Bauhüttenschiffes über den Umbau zum Wohnschiff “Helene”, die stetig wiederkehrende Liegeplatzsuche bis zu den alltäglichen Herausforderungen, die das Leben auf einem Hausboot mit sich bringt – man fühlt mit, freut sich mit über Erfolge und leidet mit, wenn Probleme auftauchen.

Als Bootfahrer kennt man nämlich einige der Herausforderungen nur zu gut, allerdings in einer anderen, viel kleineren Dimension. Und wir haben uns angesichts vieler Hausboote, an denen wir auf unseren Bootstouren vorbeigekommen sind, schon öfter gefragt: Wie machen die das mit der Stromversorgung, der Wasserversorgung, den Schwarztanks? Wie lange kann so ein Boot im Wasser bleiben? Muss man nicht irgendwann einmal an das Unterwasserschiff? Wie bekommen die das hin, dass sie im Winter nicht frieren und im Sommer nicht in einer Vollzeit-Sauna leben? All diese Fragen werden auf sehr unterhaltsame Art beantwortet, und der Leser erlebt die Entwicklung der Familie von Laien zu kompetenten Fachleuten für energieautarkes, ressourcenschonendes Wohnen und Leben mit.

Quintessenz

Es war ein großes Vergnügen und dabei sehr lehrreich, das Buch zu lesen. Für jemanden, der sich dafür interessiert, auf einem Hausboot zu leben, ist dieses Buch ein Muss. Als Sportbootfahrer erlebt man einen höchst interessanten Perspektivwechsel.

Unser Fazit: Sehr empfehlenswert!

Princess Yachts * A30 – Luxus auf 30 Metern

Princess Yachts – Entstehung

1965 verwirklichte David King in Plymouth, am Ufer des Ärmelkanals gemeinsam mit den beiden Brüdern Cliff und Mike Viney den Bau ihres Projekts: Ein Sportboot nach ihren Vorstellungen, das für private Eigner gebaut werden sollte. Das erste Boot war ca. 10 m lang. Es erhielt die Bezeichnung Project 31. Von diesem Typ wurden über 150 Boote weltweit verkauft.
Es wurde eine Werft gegründet, die zunächst „Marine Projects Ltd“ hieß. Erst später wurde die Firma von David King und seinen Partnern umgetauft zur „Prinzessin“, auf Englisch “Princess” bzw. in der aktuellen Firmenform: Princess Yachts International Plc und gehört seit 2008 zu einer Investmentgruppe.

Project 31 Princess Yachts

Von 1966 bis 1969 wurden bereits über 130 Boote gebaut und verkauft. Man erkannte das Potential, das in diesem Markt steckte. Ab 1970 produzierte man bereits unter dem Namen Princess. Von der Princess 32 wurden in zehn Jahren insgesamt über 1200 Stück verkauft. Damit war sie eine der erfolgreichsten Boote der Werft. In den 70-ern folgten weitere Modelle, es wurden Yachten ab 25 Fuß aufwärts gebaut, darunter waren viele mit Flybridge.

2015 – Princess Yachts feiert 50-jährigen Geburtstag

Princess 30 M Luxusyacht
Princess 30M

Der Trend geht bei Princess Yachts  zu immer größeren Schiffen. Zudem konnte die Produktion erhöht werden. Heute gibt es laut der Werft insgesamt 2300 Mitarbeiter. Schiffe von 40 Meter Länge sind keine Seltenheit.

2016 wird Princess Yachts also bereits 51 Jahre alt. Auf der boot Düsseldorf 2016 hatte Princess einen der größten Messestände. Insgesamt wurden neun Yachten ausgestellt.

Eine der erstgebauten Project 31, Charlotte, wurde anlässlich des 50-jährigen Firmenjubiläums von Princess zurückgekauft und ihr Retrodesign wurde liebevoll wiederhergestellt. Um das möglichst originalgetreu zu schaffen, wurden dafür die Bootsbauer von Project 31 aus dem Ruhestand heraus engagiert. Mit Erfolg, denn Charlotte war Teil der Messeausstellung in Düsseldorf und sieht wie ein Neuboot aus.

Charlotte wurde sie erst nach dem Refit genannt, und zwar weil sie im Geburtsjahr der Prinzessin Charlotte, Tochter von Prinz William und Herzogin Kate restauriert wurde. Die letzte Eignerin soll auch den Namen Charlotte gehabt haben.

Die Werft stellt zusätzlich zu Charlotte weitere acht Yachten aus. Auf der 2016er boot ging es größenmäßig mit der Princess 43 los, die größte ausgestellte Yacht ist die 99 Fuß lange Princess 30M mit dem Namen Kohuba.

Die Princess 30M – Ein Portrait

Die Kohuba ist nun als Charteryacht auf den balearischen Gewässern im Einsatz und kann zu einem Wochenpreis ab Euro 75.000 (Hochsaison € 85.000/Woche) gechartert werden. Nebenkosten wie Treibstoff sind nicht enthalten. Perfekt wird der Charterurlaub auf der Kohuba, wenn eine bis zu fünfköpfige Crew angeheuert wird, die für den relaxten und sorglosen Urlaub auf dem Schiff sorgt.

Die Daten:
Länge: 30,45 m,
Breite: 7,05 m,
Tiefgang: 2,06 m,
Verdrängung: 98 t,
Dieseltanks: 12200 l,
Wassertanks: 1600 l,
Grauwassertank: 700 l,
Schwarztank: 550 l.

Motoroptionen: 2 x 1925 PS CAT, maximal 2 x 2637 PS MTU.
Je nach Motorisierung und Beladung: 22 – 27 Knoten (40 – 50 km/h).

Die Heckgarage ist groß genug für einen 4,5 m langen Tender.

Ausgelegt für bis zu 13 Personen (inklusive Kabinen/Kojen für 5 Crewmitglieder).

princess yachts Kohuba

Vor der offiziellen Eröffnung der boot 2016 hatten wir die Gelegenheit, das größte ausgestellte Schiff der boot Düsseldorf 2016, die Princess Yachts 30M zu besichtigen.

princess yachts AchterdeckDas Achterdeck mit gemütlicher Sitzecke. Am Heck sind an Back- und Steuerbord zwei Treppen, die zur Badeplattform führen.

princess yachts Salon

Speisen im Salon am großen Esstisch.

princess yachts WohnbereichAlles machte einen großzügigen Eindruck. Mobiliar, das einem nicht gefällt, kann man zum Glück entfernen.

princess yachts BalkonEin nettes Highlight ist der Drop-Down-Balcony. Obwohl man noch nicht auf der Flybridge ist, ist man bereits höher als auf anderen Booten.

princess yachts AnkergeschirrAchtung, nicht stolpern! Am Bug angekommen, sieht man das Kettengeschirr für die beiden Buganker und vier Klampen. Platz ist dennoch ausreichend vorhanden, um zur Bug-Sitzecke zu kommen (s.u.)

princess yachts Bug-Sitzecke

Der sonnen- und regengeschützte Bugsitz- und Liegebereich. Ein wenig erinnert die U-Sitzecke an einen Strandkorb. Auf Musik muss man dank Lautsprecher und Anlage nicht verzichten.

princess yachts Gangbord

Wenn die Backbord-Tür geöffnet ist und man hier vorbei will, muss man die Tür schließen. Da die Tür zur Küche recht breit ist und deshalb weder innen- noch gangbordseitig geöffnet werden kann, hat man diesen Schwenkmechanismus verbaut. Die Gangbord-Seitenwand ist hoch, erfreulich oft finden sich Festhaltestangen. Gefühlt könnte der Seitengang etwas breiter sein.

princess yachts TeeküchePraktisch. Die Tee- und Kaffeeküche mit den Kühl- und Eisschränken. Hier wird nicht gekocht.

princess yachts WeinlagerungDarf nicht fehlen: Die klimatisierte Weinlagerung auf der 30M. Gleich nebenan findet sich eine kleine Sitzecke und die richtige Küche.

princess yachts Küche

Teil 1 der Küche: Die Küche ist komplett mit allen elektrischen Geräten. Eine schöne Aussicht gibt es außerdem.

princess yachts Teil 2 der Küche.

princess yachts Eigner SuitEdel und groß. Die Eigner-Suit mit Kingsize-Bett und Schreibtisch.

princess yachts Bad + Dusche

Das Eigner-Badezimmer mit Dusche.

princess yachts Helm

Princess Yachts 30M, der Steuerstand. Auffällig ist der zentral positionierte “Anlehnstuhl”. Der “Schlechtwetterstand”. Insgesamt wirkt dieser Bereich recht “kuschelig” für ein Schiff dieser Größe. Aber es gibt ja noch den zweiten Steuerstand auf der Flybridge. Lassen wir uns überraschen, wie oben die Platzverhältnisse sind.

princess yachts Stiege

Blickfang: Diese bequem zu steigende Treppe führt zur Flybridge.

princess yachts Flybridge

Auf der Fly angekommen, hat man diesen Blick Richtung Bug. Man schaut direkt auf die große Sitzecke an Backbord, dahinter befindet sich eine Wetbar mit Kühschrank, Spüle und Theke. Gleich nebenan an Steuerbord ist der Steuerstand. Im Blickfeld rechts befindet sich außerdem ein Esstisch. Die Aussicht von oben vermittelt ein Gefühl der Größe des Schiffes. Die anderen Boote wirken spätestens von hier oben sehr klein, obwohl wir uns in Halle 6 mit den Superyachten befinden.

princess yachts Helm Fly

Der Steuerstand auf der Fly ist großzügiger und übersichtlicher. Das mag daran liegen, dass das Schiff meistens von der Fly gesteuert wird.

princess yachts Essecke FlyFoto oben: Dining-Area hinter den Steuersitzen an Steuerbord. Rechts oben im Bild der Kran neben dem Spa Bad, siehe auch das folgende Foto.

princess yachts Fly WhirlpoolEin Whirlpool auf der Flybridge achterlich. Hinter dem Pool sieht man die Garage des Motorrads und an Steuerbord den Kran, der es an Land transportiert.

princess yachts Fly Treppe

Blick von der Fly abwärts mit hochgeklappten Dach.

princess-yachts crew

Der Crewbereich besteht aus 3 Kabinen im Bugbereich.

princess-yachts crew 2 princess-yachts captains cabinFoto oben: Die Einzelkabine für den Kapitän.

Bentley

Auch ein adäquates Fahrzeug für den Eigner oder Charterkunden wurde vorgestellt. Bentley war so freundlich, etwas zur Dekoration beizutragen 🙂

Mehr Infos bei Princess

Fotos: Frank Beer Fotografie für bootssaison.de

Törnliteratur: Holland – Zeeland und die südlichen Provinzen von Jan Werner

Holland - Zeeland und die südlichen ProvinzenTörnführer Holland

Während unseres Bootsurlaubs in Nord-Holland hatten wir ausgiebig Gelegenheit, den Törnführer “Holland: Zeeland und die südlichen Provinzen*” von Jan Werner zu testen. Der Link führt zur aktuellen Version, erschienen in 2020.

Das Buch beginnt mit einem kurzen Einleitungsteil zu Land und Leuten und der Geschichte des Landes, wobei die Seefahrertradition – thematisch gut passend – einen größeren Raum einnimmt.

Daran schließt sich ein “Nautisches Holland – Lexikon” an: Eine Stichwortsammlung von “Almanak” bis “Zoll”, in dem die gängigen Begriffe und Regelungen beschrieben werden. Auch die wichtigsten nautischen Vokabeln werden vorgestellt.

Den größten Teil des Buches nehmen insgesamt 13 Törnvorschläge ein: Auf den großen Flüssen Waal und Merwede, Neder Rijn und Lek, Gelderse IJssel und Maas, auf den Gewässern von Zeeland – Hollands Diep und Haringsvliet, Grevelingen, Oosterschelde und Veerse Meer, Westerschelde -, sowie im grünen Herzen der Niederlande – die Vecht und der Bereich Utrecht – Rotterdam – Amsterdam.

Nach einer kurzen Zusammenfassung der nautischen Gegebenheiten wie z. B. Brückenhöhen oder lokalen Fahrregeln werden die Orte entlang der Route beschrieben. Dabei liegt neben einer touristischen Beschreibung ein Schwerpunkt auch auf Liegeplätzen und Versorgungsmöglichkeiten. Häufig gibt es Übersichtskarten zu den Häfen. Das Ganze wird  zudem durch viele schöne Fotos illustriert.

Quintessenz

Uns hat das Buch viele interessante Anregungen und Informationen gegeben. Einige schöne und lohnenswerte Ziele hätten wir ohne das Buch nicht entdeckt.

Ein paar Kritikpunkte gibt es allerdings. In dieser sehr neuen Auflage sind einige Informationen nicht korrekt – so sucht man z. B. die kritisierte chemische Industrie rund um die Jachthäfen in Herten an der Limburgse Maas vergeblich. Aufgrund der Größe des besprochenen Gebietes wird es allerdings kaum möglich sein, alle Informationen ganz aktuell zu halten. Leider fehlt auch auf den Übersichtskarten der Wasserstraßen der Maas-Waal-Kanal als wichtige östliche Verbindung von zwei der besprochenen großen Flüsse völlig.

Negativ aufgefallen ist uns aber insbesondere die sehr eigenwillige, zum Teil stark wertende Sprache. Die Grammatik hätte durchaus Verbesserungsbedarf: Vieles wird abwechselnd mit vollständigen Sätzen im Telegrammstil ohne Verben formuliert, was nicht gerade zum Lesevergnügen beiträgt. Viele subjektive Wertungen fanden wir unangemessen und hätten uns eine objektivere Formulierung gewünscht. Zum Beispiel liest man in der Beschreibung eines Jachthafens: “Gute Versorgung. Leider auch großer Campingplatz nahebei.” Warum leider?

Unsere Lieblings-Bewertung war aber “Der Abstecher nach Hilversum wäre umständlich und auch nicht sonderlich lohnend; es sei denn, man interessierte sich für die eindrucksvolle Architektur dieser Garten- und Villenstadt.” Alles klar 😉

Unser Fazit: Das Buch bietet für einen Bootsurlaub in Holland viele wichtige Informationen und Anregungen. Das Lesevergnügen bleibt zwar ein wenig auf der Strecke, muss aber auch bei einem Törnführer nicht unbedingt im Vordergrund stehen.

 *  Affiliate-Link

Törnliteratur: Friesland – Routen und Reviere zwischen Ems und IJsselmeer von Manfred Fenzl

Der Friesland-Bootsführer

Wenn die Planung des nächsten Bootsurlaubs in Friesland ansteht, wirft man gerne einen Blick in ein gutes Buch über das Revier. Für Friesland möchten wir hier das Buch “Friesland – Routen und Reviere zwischen Ems und IJsselmeer” von Manfred Fenzl vorstellen, das uns schon seit einigen Jahren sehr gute Dienste leistet. Erschienen ist das Buch beim Verlag Edition Maritim. Wir beschreiben hier unser Exemplar, die 3. Auflage von 2007. Mittlerweile ist die 6. Auflage unter dem Titel “Friesland: Zwischen Ems, IJsselmeer, Waddenzee und IJssel Mit Twenterevier und Route durch das Veen*” von Manfred Fenzl und Anna Bunde im Handel.

Das Buch beginnt mit einem allgemeinen Einleitungsteil, in dem neben einem Überblick über das Revier auch wichtige Informationen zu Navigation, regionalen Gegebenheiten, notwendigen Unterlagen, gesetzlichen Bestimmungen und Ausrüstungsvorschriften zu finden sind. Danach folgt die Beschreibung unterschiedlicher Routen, über die man von der Ems auf dem Wasserweg das IJsselmeer erreichen kann. Schon hier bekommt man einen ersten Überblick über die Region, die mit ca. 130 km in Ost-West-Richtung und 90 km in Nord-Süd-Richtung nicht gerade klein ist. Daher musste sich der Autor bei den folgenden Beschreibungen der Bootsreviere auch auf die aus seiner Sicht schönsten und interessantesten beschränken.

Die Routen

Neben den großen Anfahrtsrouten werden auch kleinere Routen, wie z.B. die Middelzeeroute, die Lits-Lauwersmeerroute oder die bekannte Torfroute beschrieben, Rundfahrten in Nordwest-Overijssel, Gebiete wie das Friese Meerengebiet und die schönen friesischen Städte. Die Berichte basieren auf eigener Fahrpraxis des Autors.

Aufgrund der Größe des beschriebenen Gebietes und der vielen Möglichkeiten, die Friesland für Bootfahrer bietet, musste der Autor sich für jeden Ort und jede Route zwangsläufig auf die notwendigsten Informationen beschränken. Sehr nützlich für die Planung der Törns sind immer die Angaben, mit welcher Durchfahrthöhe und welchem Tiefgang Abschnitte befahrbar sind.

Den größten Teil des Buches nehmen (zum Teil kommentierte) Kartenausschnitte ein. Diese eignen sich gut für einen schnellen Überblick, können und sollen aber nicht die offiziellen Wasserkarten und den Almanak ersetzen. Besonders gelungen sind die vielen Fotos, mit denen das Buch bebildert ist. Nach dem Motto “ein Bild sagt mehr als tausend Worte” waren es häufig die Fotos, die uns animiert haben, eine bestimmte Strecke zu fahren.

Fazit

Wir haben schon viele Urlaube in Friesland verbracht. Jedes Mal war das Friesland-Buch mit an Bord und hat uns bei der Planung unterstützt. Aufgrund der Größe des behandelten Gebietes kann man während eines Urlaubs nur einen kleinen Teil der beschriebenen Routen fahren, und während des ersten Friesland-Urlaubs waren wir etwas enttäuscht, dass wir nur recht wenige Seiten des Buches gebraucht haben. Aber mit jedem weiteren Urlaub konnten wir ein wenig mehr von Friesland kennen lernen, und mit jedem  Jahr haben wir das Buch mehr geschätzt.

 *  Affiliate-Link

Ein neues Zugfahrzeug – Autokauf mit Hindernissen

Ein Autokauf steht an, und da Fiona trailerbar ist, soll es ein geeignetes Zugfahrzeug sein, mit dem das auch geht. Das schränkt natürlich die Auswahl ein, und deswegen recherchierten wir eine Weile, bis wir ein interessantes Angebot fanden.

Ein Autohändler mit Gedächtnislücken – oder vom Vergnügen, Zweiter zu sein

So machten wir uns eines Morgens auf den Weg nach Hessen in den Taunus, nachdem wir ein paar Tage vorher telefonisch einen Besichtigungs- und Probefahrttermin vereinbart hatten. Um ganz sicher zu gehen, riefen wir am Besichtigungstag morgens noch beim Händler an, versichterten uns, daß das Fahrzeug noch zur Verfügung steht, und kündigten uns für den Mittag an – genau wie vorher auch abgesprochen.

Wirklich?
Wirklich?

Nach knapp 3 Stunden Fahrt im Taunus angekommen, sprang uns beim Autohaus gleich eine große Werbung ins Auge: “Da ist man gerne Zweiter” besagte sie. “Zweiter Besitzer eines Autos” bedeutet das, meinten wir. Oder?
Kurz darauf wurden wir eines Besseren belehrt: Der Verkäufer guckte uns mit großen Augen an, konnte sich an kein Telefonat erinnern und teilte uns mit, daß “unser” Wagen gerade auf einer Probefahrt sei und die Interessenten ihn aller Voraussicht nach kaufen würden! So war das mit dem “Zweiten” also gemeint?

Nachdem wir seinem Gedächtnis mit ein paar Details zu den Telefonaten ein wenig auf die Sprünge geholfen hatten, kam ihm die Erkenntnis, daß die zwei Anrufe zur Terminvereinbarung und die zwei Anrufe am Morgen, um sich anzukündigen, tatsächlich nicht von ein und der selben Person stammten. Das kann man als Autoverkäufer ja auch nicht ahnen, daß es für ein und den selben Wagen mal zwei Interessenten geben kann, oder?

Unter eher muffeligen Beteuerungen, dass es doch menschlich sei, sich zu irren,  gab es dann für jeden einen Cappuccino, während mit den “Ersten” die Verkaufsverhandlungen geführt wurden. Wir wurden gebeten abzuwarten, wie diese Verhandlungen verlaufen würden. Sehr ärgerlich – immerhin hatten wir nicht für einen Cappuccino einen Urlaubstag opfern und eine Tankfüllung leer fahren wollen.

Wie auch immer die Verkaufsverhandlungen verliefen, kurz darauf kam der Verkäufer wieder auf uns zu und bot uns an, doch eine Probefahrt zu machen. Er erinnerte sich tatsächlich auch wieder daran, daß wir den Besichtigungstermin als Erste vereinbart hatten und dementsprechend die anderen Interessenten hinten anstehen müssten.

Also, nichts wie los auf Probefahrt. Fahren, testen, checken und am Ende alles für gut befinden dauerte nicht allzu lange. Doch die Zeit reichte dem Verkäufer anscheinend, wieder zu vergessen, daß er uns das “Vorkaufsrecht” zugestanden hatte. Als wir wiederkamen, teilte er uns mit, daß der Wagen nicht mehr zur Verfügung stehe. Offenbar hatten sich die “Ersten” während unserer Probefahrt zu einer Entscheidung durchgerungen … Honi soit qui mal y pense.

BMW Niederlassung Frankfurt Top

Ein anderer Autohändler und ein anderes Fahrzeug waren an diesem Tag für uns der “Zweite”. Der sich als wesentlich bessere und verlässliche Alternative herausstellte. Dabei handelte es sich um die BMW Niederlassung bei Frankfurt. So wechselte ein recht junger weißer BMW X5 zum neuen Besitzer 🙂

Leider hatten wir den BMW nicht einmal ein Jahr. Er wurde von unserem Grundstück gestohlen. Die ganze Gegend um uns herum wurde vermutlich von einer Bande von gut organisierten Autodieben heimgesucht und viele X5 und X6 verschwanden.

Später schafften wir ein neues Zugfahrzeug für das Gespann mit dem 3,5 t Trailer an: Seitdem verrichtet ein treuer VW Touareg V6 mit Luftfederung seine Trailer-Dienste. Der Eindruck und Service war bei den beiden letzten Händlern vorbildlich: Um Welten besser als beim Händler im Taunus.

Der “Son of Hibachi”, unser Reisegrill

Son of Hibachi
Hibachi Grill mit Tasche

Immer wieder werden wir auf unseren portablen Grill „Son of Hibachi“* angesprochen. Deshalb wollen wir ihn hier kurz vorstellen.

Unser Son of Hibachi begleitet uns auf fast allen Touren und Reisen seit 2010. Denn er ist schneller als alle anderen Grills grillfertig, die wir vorher ausprobiert hatten. Der Hibachi hat ein angenehme Größe und ein angemessenes Gewicht. Er ist besonders gut geeignet für mobile Leute, die mit dem Auto, dem Wohnwagen/ Wohnmobil oder dem Boot rumtouren und unkompliziert, schnell und gut grillen möchten. Mit der mitgelieferten Tasche ist er gut zu transportieren.

Der Son of Hibachi ist schnell grillbereit

Der Son of Hibachi kann vorbereitet, das heißt, mit Kohlen grillfertig mitgenommen werden. Gut ist, dass der Grill innerhalb weniger Minuten einsatzbereit ist. Das liegt größtenteils am Kamineffekt. Beim Grillen wird er zwar aufgeklappt, aber die Briketts werden durch Zuklappen der beiden Grillseiten hoch- beziehungsweise senkrecht zusammengeklappt. Unten befindet sich eine Lade, in der sich zwei bis vier einzelne Briketts befinden. Unter den Briketts ist ein wenig Küchenpapier, das als Lunte dient. Hier geben wir etwas Grillspiritus hinzu, so dass eine schöne Flamme entsteht, die dank dem Kaminzug ordentlich anheizt: Oben die Klappe ist so weit geöffnet wie möglich und die Lade unten mit den vom Grillspiritus getränkten Kohlen ist ebenfalls auf. So ist nach spätestens 15 Minuten eine schöne Glut entstanden.

Die Klappe von oben hat eine zweite Funktion: Hiermit kann man die Roste herausnehmen und sie in der Höhe verstellen durch die anderen Führungen.

Kohlenstaub wegwischen vor Grillen mit nassem Papiertuch

Nach dem Öffnen des Grills sind die beiden Grillroste lediglich mit ein wenig Brikettstaub belegt, denn bereits vorher wurden die Fettreste weggebrannt. Somit ist ein Spülen der Grillroste überflüssig.

Den Grillstaub entfernen wir mit einem mehrfach gefalteten Küchenpapier (oder noch besser: Werkstattpapier), das stark mit Wasser getränkt wurde. Nun ist der Rost komplett sauber.

Dieser Teil mit dem Reinigen mit nassem Küchenpapier fehlt leider völlig in der Bedienungsanleitung. Aber genau so funktioniert es.

Das Grillen

Son of Hibachi
Zum Grillen wird der Hibachi aufgeklappt

Da der Son of Hibachi sehr viel Hitze liefert, grillen wir anfangs auf der obersten Stufe, wo wir den Grillrost einhängen.

Um ein Röstaroma zu erhalten, stellen wir den zweiten Rost tiefer. Dank der beiden Roste ist der Hibachi unserer Meinung nach für bis zu vier Erwachsene sehr gut geeignet, wofür wir ihn bereits ausgiebig eingesetzt haben.

Die Grillroste liefern ein hübsches Branding auf dem Grillgut.

Nach dem Grillen

Ein schönes Branding entsteht

Es werden die Grillroste auf die unterste Stufe gestellt und der Son of Hibachi wird zusammengeklappt. Die Lade unten und die Klappe oben werden bis auf zwei oder drei Zentimeter geschlossen.

Hierbei werden die Roste durch die zunächst hohe Hitze gereinigt und das verbrannte Fett ergibt einen grauen Rauch. Nach einer gewissen Zeit – sobald das Fett verbrannt ist, ist der Rauch quasi durchsichtig. Nun wird der Son of Hibachi oben und unten an der Klappe geschlossen.

Nach etwa zehn Minuten stellen wir den Grill wieder in die mitgelieferte Tasche hinein, ziehen den Reißverschluss zu und stellen ihn ins Boot. Spätestens jetzt werden unsere Bootsnachbarn am See unruhig 😉

Reinigung: Das Fett verbrennt

Die Son of Hibachi-Tasche ist eine Isoliertasche, die eine recht hohe Hitze verträgt. Dadurch, dass die Grillkohle nicht genügend Luft erhält, erlischt die Glut und es bleiben bei uns ca. 30 bis 40 % der benutzten Grillkohle zurück, die wir beim nächsten Grillen mit unserem Son of Hibachi wiederverwenden. Die Tasche ist auch eine Tragetasche, in der sich der Grill bei Nichtbenutzen befindet.
Oft baten uns Leute, ein Foto von unserem Son of Hibachi machen zu dürfen, damit sie sich den Namen merken können und das Gerät im Internet zu bestellen.

Update 2023: Nach 9 Jahren ist unser dritter Hibachi bei uns im Einsatz (im Jahr 2). Benutzt wird er wöchentlich, manchmal mehrmals pro Woche. Wir sind immer noch überzeugt vom Grill und werden ihm weiterhin die Treue halten.

* Affiliate-Link

Im Test: Bootsschuh Dubarry Fiji

Artikel von 10/2014

Schuhe kann Frau eigentlich nie genug haben, und Bootsschuhe machen da natürlich keine Ausnahme. Nachdem meine bisherigen Bootsschuhe doch arg in die Jahre gekommen waren, sollten sie zur neuen Bootssaison durch ein paar neue Schuhe ersetzt werden.

Bootsschuh Dubarry Fiji für Damen

Die Wahl fiel auf das Modell Fiji von Dubarry, ein rutschfester, leichter Bootsschuh-Slipper in Mokassin-Machart. Dieses Modell ist 2013 neu herausgekommen und ist in den Größen 36-42 und in sechs attraktiven Farben erhältlich. Meine Wahl fiel auf die Farbe Denim-Blau.

Dubarry ist ein irischer Bootsschuh-Hersteller, der für seine handgenähten Mokassins bekannt ist und besonders viel Wert auf beste Komponenten und Rohmaterialien legt. Namensgeberin der Marke Dubarry war übrigens Marie Jeanne Madame du Barry, eine Mätresse des französischen Königs Ludwig XV.

Die Marke Dubarry steht für sehr gute Qualität und Verarbeitung.

Dubarry “Non Slip – Non Marking”-Sohle

Für das Modell Fiji wird ein Nubukleder verwendet, das besonders behandelt wurde und dadurch wasserabweisend ist, schnell trocknet und dabei weich und geschmeidig bleibt. Für festen Halt auch auf einem nassen Deck  soll die rutschfeste Dubarry “Non Slip – Non Marking”-Sohle sorgen, ohne Abfärbungen zu hinterlassen. Leider soll laut Hersteller diese Sohle recht empfindlich sein, wenn die Schuhe häufig als Straßenschuhe benutzt werden, und ein Neubesohlen ist nicht ohne weiteres möglich. Aber es sind ja schließlich Bootsschuhe und deshalb hauptsächlich an Bord im Einsatz.

Das klingt ja alles sehr vielversprechend. Aber halten die Schuhe auch, was sie versprechen?

Erster Eindruck

Bekommen habe ich die Schuhe vom Online-Shop 12seemeilen.de, und zwar direkt in zwei Größen. Man weiß ja nie wie die Schuhe ausfallen. Erfreulich: Es fallen weder Versandkosten noch Rücksendekosten an, und die Rücksendeformalitäten waren ausgesprochen unkompliziert!

Erleichtert die Navigation: Rot für den Backbordschuh

Die Lieferung erfolgte prompt und sehr schnell, und der erste Eindruck was bereits sehr gut. Die Bootsschuhe sehen hochwertig aus, das Leder fühlt sich wunderbar weich an, und auch die Sohle macht einen guten und stabilen Eindruck. Ein besonders nettes Detail sind zwei kleine Verzierungen an den Außenseiten der Schuhe, grün für den Steuerbord-Schuh und rot für den Backbord-Schuh.

Auch das erste Anprobieren gestaltete sich schon vielversprechend und ließ Hoffnung auf bequeme Bootsschuhe aufkeimen. Die Schuhe fielen allerdings eher klein aus, so dass ich mich für eine für mich ungewohnt große Größe entscheiden musste.

Mit der ersten Frühlingssonne kam dann auch schon ein erster Test in Form eines kleinen Spazierganges, den sowohl die Schuhe als auch meine Füße mit Bravour überstanden haben. Sehr angenehm ist bei längerem Tragen das weiche Leder!

Der Bootsschuh im Praxistest

Als Bootsschuh muss sich der Schuh natürlich hauptsächlich an Bord bewähren. Während unseres Bootsurlaubs in Friesland hatte ich reichlich Gelegenheit, die Schuhe unter allen möglichen Bedingungen zu testen. Leichte Zweifel hatte ich anfangs wegen der Mokassin-Machart. Aber der Schuh ist vorne auf dem Fuß recht eng geschnitten und liegt gut an, so dass er mir trotz der Machart ein sicheres Gefühl vermittelt, ihn nicht zu verlieren. Durch das Tragen haben sich die Schuhe allerdings mit der Zeit ein wenig geweitet. Die weiße Schleife vorne auf dem Schuh ist nur Zierde, mit dem Lederband lässt sich der Schuh nicht enger binden.

Die Trittsicherheit ist sowohl auf trockenem als auch auf nassem Deck hervorragend – ein großer Sicherheitsaspekt, den ich sehr schätze. Dabei hat, wie versprochen, die weiße Gummisohle auf Fionas weißem Vordeck nicht die Spur einer Abfärbung hinterlassen. Auch in nassem Gras und bei Regen hat sich das Leder bewährt, allerdings sorgt die recht offene Machart dafür, dass Nässe an die Füße kommt.

Durch diese offene Machart, und da sie nicht gefüttert sind, sind sie allerdings eher als Schuhe für den Sommer geeignet. Bei Temperaturen um die 15 Grad gibt es schon mal kalte Füße.

Mein Fazit

Ich trage die neuen Dubarry Bootsschuhe sehr gerne. Sie haben sich an Bord bewährt, sitzen sicher am Fuß, sind rutschfest und machen keine Streifen aufs Deck, und  auch bei längerem Tragen sind sie sehr bequem. Was will man mehr?

Und – last but not least –  möchte ich mich auch noch einmal bei Holger von den 12seemeilen bedanken, dass er mir die Schuhe für den Test zur Verfügung gestellt hat!

 
 

Auswintern in die Sommersaison 2014

Auswintern Roermond – Hafen Het Steel

Auswintern
Fiona, noch ohne Bugstrahlruder

Das Auswintern sollte in diesem Jahr am 31. März stattfinden. Das Boot wird gekrant werden und die Roermonder Bootshalle verlassen, in der es während des milden Winters 2013/14 stand. Wir hatten Fiona erst im August 2013 gekauft. Daher wurde in der Halle ein kompletter Bootsservice durchgeführt.  Außerdem wurden in der Halle einige weitere Arbeiten erledigt, um – noch einmal – sicher zu gehen, dass mit dem Boot alles ok ist.

Auswintern läuft wie geplant

Auswintern
Hafenmanöver mit dem Traktor

Wir hatten unseren Termin zum Kranen vorher ausgemacht. Um 10:00 Uhr sollte es soweit sein. Als wir um 9:20 Uhr am Hafen ankamen, sahen wir unser Boot bereits in Krannähe geparkt.

In der vorigen Saison war das Unterwasserschiff noch blau, jetzt ist es hellgrau. Kleine Kratzer waren fachmännisch beseitigt worden. Auch der blaue Wasserpass wurde erneuert. Der ganze Rumpf sah sehr gut aus, nahezu wie neu. Nicht zuletzt auch wegen der händischen Politur. Nichtsdestotrotz wurde geplant, ein Politurschleifgerät von Festool* zu kaufen, da es mit einer guten Maschine wesentlich besser geht.

Die Propeller des Volvo Penta Duoprops wurden auch erneuert.

Im Bootskran

Vorbereitung

Wir hatten noch Zeit, das Verdeck abfahrtbereit zu machen und schon kam der Traktor mit seinem hydraulischen Bootsanhänger, um Fiona abzuholen. Fiona wurde unter dem Kran abgesetzt. Wir stiegen schnell hoch aufs Deck und bereiteten die Fender vor. Währenddessen prüfte unser Mechaniker einige Sachen am Antrieb und am Schiffsdiesel. Es wurden während des Winterlagers die Balgen am Antrieb gewechselt.

Die Kranung

Inzwischen war es 10:00 Uhr und Fiona „ging in die Luft“. Hier schwebte sie majestätisch Richtung Hafenbecken und landete ganz sachte im Wasser.

Auswintern, kranen
Liften 😉

Der Geschäftsführer des Hafens, Henk bediente den Kran zentimetergenau mit der Fernsteuerung.

Der Hafen de Steel in Roermond bot uns zum vorletzten Mal ein Winterlager (Im übernächsten Jahr brannte es in den Nachbarhallen). Wir hätten anfangs nicht gedacht, dass wir zur neuen Saison so schnell raus kämen, weil wir in der Bootshalle derart eingeschlossen waren von vielen Booten, die zuerst weichen mussten, damit wir freien Weg nach draußen hatten.
Nun sind wir natürlich froh, dass unser Boot den Roermonder Steelhaven verlässt, weil wir die ersten schönen Tage an Bord genießen können. Unser damaliger Hafen war der “De Rosslag”, die heutige Roermond City Marina, nur wenige hundert Meter entfernt an der gleichen Maasseite.

Verband, schleppen
Verband auf der Maas

Erster Ausflug auf der Maas

Weil es so schön war, machten wir einen Spontanausflug in den Ooler Plas. Nur vereinzelt gab es Begegnungen mit anderen Booten. Eine Begegnung war umso interessanter. Ein Schleppverband.

Hafen, auswintern
Im damaligen Heimathafen de Rosslag angekommen

Am späten Nachmittag waren wir im neuen Hafen “de Rosslag”. Hier ist es noch ruhig. Allerdings hat die Saison auch noch gar nicht richtig begonnen. Hier werden noch viele weitere Schiffe auswintern.

Beim Anlegen half uns ein benachbarter Segler, der uns erzählte, dass Rosslag ein ruhiger Hafen sei, so seine Erfahrungen aus der letzten Saison. Eigentlich sollte er Recht behalten, vergisst man solche Veranstaltungen wie Solar oder andere  lautstärkeintensive Veranstaltungen.

* Affiliate-Link