Über Woudsend zum Tjeukemeer – Bootsurlaub Friesland
Der Koningsdag in Stavoren leitete ein markantes Datum ein: Unser Bootsurlaub Friesland war leider so gut wie vorbei. In den vorherigen zwei Wochen waren wir von Roermond aus gestartet. Wir haben den Princenhof, Bolsward, Giethoorn, Sneek und viele andere schöne Plätze besucht.
Die Rückfahrt
Ab jetzt heißt es viel fahren, wenn wir rechtzeitig wieder zu Hause sein wollen. Das bedeutet: Rechtzeitig “Leinen los” in Stavoren, unserem aktuellen Aufenthaltsort. Wir tanken noch Wasser und schon sind wir unterwegs auf dem Johan-Friso-Kanaal Richtung De Flüssen und Heeger Meer. Da diese Strecke auch von Berufsschiffen befahren werden kann, gibt es auch für uns keine Einschränkungen bei den Brücken. Allerdings ist diese Strecke bei ruhigem Wetter auch recht unspektakulär. Bei Wind können De Fluessen und das Heeger Meer schon mal recht ruppig daherkommen. Wir haben aber Glück und nach gut zwei Stunden biegen wir am Ende des Heeger Meers südlich ab Richtung Woudsend.
Die Ortsdurchfahrt von Woudsend ist immer lohnend. Besonders schön finden wir eine ehemalige Kirche, die zu einem Wohnhaus umgebaut wurde, und die historische Sägemühle „de Jager“, eine der wenigen erhaltenen Windmühlen die als Sägewerk genutzt wurden. Diese Mühle steht direkt am Wasser, ist noch funktiontüchtig und kann immer Samstags besichtigt werden.
Sloten
An Sloten vorbei fahren wir dann Richtung Tjeukemeer zur Marchjepolle, einem unserer liebsten Marrekrite-Anleger: Eine Insel nur für Liegeplätze, aber auch groß genug für einen kleinen Spaziergang zum kleinen Strand. Hier bleiben wir für die Nacht und packen noch einmal unseren Bootsgrill “Son of Hibachi” aus.
Abendstimmung am Tjeukemeer. Von sonnig warm mit blauem Himmel bis stürmisch, regnerisch und kühl: Unser Törn in Friesland bot auch dieses Jahr wieder viele Varianten.
Durch die Kalenberger Gracht
Am nächsten Morgen verlassen wir bei Echtenerbrug offiziell Friesland und fahren über die schnurgerade Jonkers-of Helomavaort Richtung Ossenzijl. Hier haben wir schon wieder die automatischen oder fernbedienten Brücken, die typisch für Noord West Overijssel sind. Nachdem wir die leicht zu bewältigende Linthorst Homansluis passiert haben, sind wir schon bald in Ossenzijl und auf dem Weg in die Kalenbergergracht, eine der schönsten Strecken in der Gegend. Rechts und links der Strecke wunderschöne Häuser und sehr hübsche Örtchen, und immer zwischendurch Zugänge zum Nationalpark De Weerribben, den wir mit Fiona allerdings nicht befahren können. Auf der Kalenbergergracht gilt eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 6 km/h, die aber angesichts der Schönheit der Strecke eher ein Vorteil ist.
An der Walengracht zwischen Giethoornse Meer und Beulaker Wijde finden wir ganz neue freie Anlegestellen, die hier in Overijssel allerdings nicht mehr von der friesländischen Marrekrite betrieben werden.
Durch die Beukerssluis geht es Richtung Zwartsluis und wieder Richtung Berufsschifffahrt. Ein großes Berufsschiff, das uns kurz vor einer Brücke zu einem spontanen Wendemanöver animiert, erinnert uns daran ab jetzt wieder erhöhte Aufmerksamkeit walten zu lassen und vor allem das Funkgerät wieder einzuschalten.
Zwolle
Unser Tagesziel ist Zwolle, das nur durch bewegliche Brücken zu erreichen ist. Diese Brücken sind durch den Stadtverkehr stark befahren und haben deswegen nur bestimmte Öffnungszeiten. Leider gibt es keine Liegeplätze vor der Brücke, was zu teilweise sehr kreativen Anlegevarianten führen kann. Für Zwolle bietet sich daher eine gute Planung der Ankunftszeit an. Dafür wird man mit schönen Liegeplätzen mit Stromanschluss mitten in der Stadt belohnt. Zu dieser frühen Jahreszeit sind sowohl Hafenmeisterbüro als auch sanitäre Einrichtungen noch geschlossen. Da auch kein Hafenmeister vorbei kam, liegen wir kostenlos mitten in Zwolle.
Mit einem leider nicht sehr guten griechischem Essen bestehend aus einer sehr kleinen Portion lauwarmen, sparsam gewürztem Gyros lassen wir den Tag ausklingen.
Zurück nach Roermond nehmen wir die gleiche Strecke wie bei der Hinfahrt, nur diesmal gegen die beachtliche Strömung der IJssel, die unsere Fahrzeit deutlich verlängert. Zum Glück schaffen wir es trotzdem rechtzeitig, Fiona im Heimathafen De Rosslag festzumachen. Damit war unser diesjähriger Bootsurlaub Friesland beendet.
Törnbücher:
Alamanak 1