Der Jachthaven Blokzijl oder auch Oude Havenkolk genannt: Früher liefen Handelsschiffe den Hafen an. Heute ist es ein beliebter Passantenhafen in einer charmanten Ortschaft in Overijssel in der Nachbarschaft des Nationalparks De Weeribben-Wieden. Im 16. Jahrhundert war Blokzijl eine Festungsstadt. Der Handel mit Amsterdam im 17. Jahrhundert machten Blokzijl zu einem wichtigen Umschlagpunkt. Noch heute kannst du die reichen Kaufmannshäuser am Hafen/ im Ort entdecken. Der Hafen steht unter Denkmalschutz.
Der Jachthaven Blokzijl – Beschreibung
Kommt man vom Vollenhovermeer und fährt durch das offenstehende Tor, ist die Wassertiefe über der Schwelle 1,60 Meter. Kommt man aus der anderen Richtung, also via Schleuse, so ist der Drempel ebenfalls 1,60 Meter. Der Schiffstiefgang sollte also kleiner als 1,60 Meter sein. Kleinere Schwankungen sind möglich. Im Prinzip ist jede freie Box als Liegeplatz wählbar, sofern nichts anderes an der Box ausgewiesen ist per Zettel oder Schild. Manchmal werden die Boxen für mehrere Tage oder für eine Saison vermietet. Bestimmte Liegeplätze bleiben größeren Schiffen vorbehalten. Eine Anmeldung im Hafenbüro ist sofort nach Ankunft erwünscht. Das Hafenbüro ist ein schwimmendes Büro und liegt zwischen den anderen (größeren) Schiffen, siehe Foto unten (gegenüber der Kirche).
Die Umgebung
Wer durch die Schleuse gefahren ist, hat die Außengastronomie Sluiszicht schon bemerkt. Hier wird es nie langweilig. Ständig wird geschleust, was oftmals einen großen Stau im Ort verursacht. Es gibt mehrere Lokale rund um den Jachthaven Blokzijl. Aber insgesamt ist der Ort sehr übersichtlich. Es macht Spaß, die kleinen Gassen zu entdecken. Einige Stellen mit Grachten erinnern an Giethoorn. Nur ist es in diesen Grachten wesentlich ruhiger. Ein kleiner Coop Supermarkt ist östlich im Ort. Man geht über die Brücke, dann etwas südlich und findet hoffentlich bald die Boffersweidje 35. TIPP: Es gibt im Ort sogar ein Restaurant, das aktuell einen Michelin Stern führt: Kaatje bij de Sluis
Ausstattung Jachthaven Blokzijl
Toiletten/ Rollstuhl-Toilette
ja, ganzjährig geöffnet: Kerkstraat 9, Zugang mit Jachthavenbetaalkaart
Dusche
ja, mit Jachthavenbetaalkaart
Waschmaschine und Trocker
Ja, mit Jachthavenbetaalkaart, €5 und €1
Fäkalienabsauganlage
nein
Frischwasser am Liegeplatz
ja
Gaststätte
ja
Geschützter Hafen
ja
Imbiss
ja
Lebensmittel Einkauf
ca. 300 Meter
Liegeplätze gesamt
Maximale Schiffslänge
Passantenschiffe >15 Meter, Saisonplätze: 14 Meter
Maximaler Tiefgang
Kleiner als 1,60 Meter
Nachts ruhig/belebt
ruhig
Slipanlage
nein
Wifi
ja
PREISE Jachthaven Blokzijl
Liegeplatzgebühr/Nacht Personengebühr pro Person je Nacht
Liegeplatz €1,35 je Meter Schiffslänge Touristensteuer €1,10 p.P.j.N.
Kurs Giethoorn: Auf unserer Bootsreise von Roermond nach Friesland waren wir glücklich in der Provinz Overijssel angekommen und verbrachten die Nacht im Binnenhafen von Genemuiden. Genemuiden ist ein kleiner Ort in der Gemeinde Zwartewaterland im IJsseldelta, wo eine Polderlandschaft mit Warften, Prielen und Wassergräben daran erinnert, dass das Land seinerzeit der Zuiderzee abgetrotzt wurde. Der Ort liegt auf dem Polder Mastenbroek, einem der ältesten Polder der Niederlande, der bereits 1364 trockengelegt wurde.
Das Waschhaus im Hafen von Genemuiden (2014)
Den Vormittag, es war der Ostersonntag, verbrachten wir zunächst mit der Suche nach den sanitären Einrichtungen des Binnenhafens. Am Abend vorher hatte uns der Hafenmeister eine Münze gegeben, die wir für eine Duschmünze hielten. Also schauten wir uns nach einem Gebäude um, in dem wir diese Münze verwenden konnten. Nach längerer Suche, und nachdem wir einen Einheimischen nach dem Weg gefragt hatten, landeten wir in einem kleinen, wenig vertrauenerweckenden Gebäude am Buitenhafen, auf dem “Herren”- und “Damen”-Schilder angebracht waren. Die “Damen”-Seite war komplett abgeschlossen, so dass wir beide etwas skeptisch die “Herren”-Seite in Augenschein nahmen. Eine Duschmünze war hier nicht vorgesehen, statt dessen musste man 50 Cent-Stücke einwerfen. Dafür gab es an diesem Morgen einige Sekunden warmes Wasser – gerade genug, um die Haare nasszumachen und einzushampoonieren. Danach wurde das Wasser kalt – und zwar so kalt wie es an einem Sonntagmorgen im April nur sein kann. Danach waren wir wach! Die vermeintliche Duschmünze stellte sich später als Münze heraus, die man für den Abfalleimer benötigte. Man lernt dazu, immer wieder!
Genemuiden
Nach einem gemütlichen Frühstück machten wir uns bei wunderschönem Wetter auf den Weg, den kleinen, charmanten Ort Genemuiden in Augenschein nehmen. Ostern ist in den Niederlanden ein sehr hoher Feiertag, und während des Frühstücks war uns schon aufgefallen, dass aus den Hausbooten um uns herum die Leute sehr festlich gekleidet die Boote verließen. Unterwegs, wir kamen gerade an einer Kirche vorbei, in der der Gottesdienst beendet war, sahen wir sehr viele Frauen mit wunderschönen und auffälligen Hüten – ein sehr schöner Anblick!
Abfahrt nach Giethoorn
Am späten Mittag ging es dann los Richtung Giethoorn. Gerne wären wir die schöne Strecke über die Arembergergracht gefahren, aber mit einer Brückenhöhe von 3,40 m war uns diese Strecke zu riskant. Unsere normale Höhe ist knapp 3,4 m. Wenn der Wasserspiegel etwas höher steht, so hätten wir ein Problem. Nach ca. einer halben Stunde Fahrzeit, ein Stück zurück über das Zwarte Water und dann an Zwartsluis vorbei Richtung Giethoorn, wartete deswegen die Beukerssluis auf uns, die über Mittag geschlossen hatte. Wir hatten unsere Abfahrt in Genemuiden so abgepasst, dass wir kurz vor der Schleusenöffnung vor Ort sein wollten, hatten aber die Rechnung ohne den starken Feiertags-Bootsverkehr gemacht. Die erste Schleusung verlief ohne uns, und wir mussten die Erfahrung machen, dass man nicht beliebig viele Boote in eine Schleuse packen kann …
Auftanken
Durch das Naturschutzgebiet “De Wieden” ging es dann weiter nach Giethoorn. Hier gibt es eine Bootstankstelle, an der wir Fiona erst mal wieder auftankten.
In Giethoorn
Da wir nicht in Giethoorn übernachten wollten, machten wir Fiona an einem Passantenanleger fest und uns zu Fuß auf den Weg in Richtung “Dorpsgracht”, dem spektakulärsten Teil Giethoorns.
An dieser Gracht stehen wunderschöne, reetgedeckte Häuser, verbunden über geschwungene Holzbrücken. Wir hatten Giethoorn in der Vergangenheit schon öfter besucht, bei schönem Wetter und im Regen, und an ruhigen Tagen herrscht hier eine verwunschene Atmosphäre. Aber noch nie hatten wir das Dorf so voll erlebt wie an diesem Ostersonntag!
So viele Leihboote, Flüsterboote, Beiboote, Kanus und größere Rundfahrtboote waren auf der Dorpsgracht unterwegs, dass wir den Eindruck von “Autoscooter auf dem Wasser” hatten. Auf den Brücken und Wegen bildeten sich Staus von Touristen. Es war interessant, das mal gesehen zu haben. Gleichzeitig waren wir aber auch froh, Giethoorns andere, ruhige Seite zu kennen.
Einkauftipps für Giethoorn
Zum Abschluss mussten wir natürlich noch eine Flasche “Gieterse Kruidenbitter” mitnehmen, den wir sehr gerne mögen. Auf dem Rückweg vom Dorfkern zum Passantenanleger kommt man an einem “Spar”-Supermarkt vorbei. In dem es nicht nur den “Gieterse” gibt, sondern wir uns auch noch für das Abendessen bevorraten konnten.
Unser letztes Teilziel für diese Etappe: Ossenzijl
Über den Kanaal Beukers / Steenwijk und den Kanaal Steenwijk-Ossenzijl ging es am Spätnachmittag weiter. Am Nationalpark de Weeribben – Wieden entlang, bis zu unserem Tagesziel Ossenzijl. Auf dieser Strecke kamen wir in den Genuss der sich automatisch öffnenden Brücken, die in der Provinz Overijssel üblich sind: Man nähert sich mit dem Boot in langsamer Fahrt, wird von Detektoren erfasst, und kurz darauf öffnet sich die Brücke. Wartezeiten vor den Brücken werden dadurch auf ein Minimum reduziert.
Entlang des Kanals Steenwijk-Ossenzijl gibt es schon viele freie Liegeplätze, von denen aus der Nationalpark gut erreichbar ist. Wir wollten aber noch etwas weiter und fuhren in Ossenzijl noch durch die Hogewegsbrug. Dahinter liegen auf der Steuerbordseite weitere freie Liegeplätze.
An diesem Fahrtag haben wir 33 km zurückgelegt und hatten eine Schleuse sowie einige automatische Brücken dabei. Alle Brücken auf der Strecke waren beweglich, so dass wir uns keine Sorgen über die Durchfahrthöhe machen mussten. Brückengeld war nicht zu zahlen. Ebenso war der Liegeplatz in Ossenzijl gratis, bot aber keine weitere Versorgung wie Strom oder Wasser.