boot Düsseldorf 2017 – Impressionen

boot Düsseldorf ***** boot-Saison in Düsseldorf

Boot Düsseldorf 21.-20.1.2017Wie jedes Jahr Ende Januar ist es wieder soweit: Die weltweit bedeutendste Wassersportmesse, die boot Düsseldorf, öffnet am 21.1.2017 ihre Pforten. Mitten im Winter gibt es dann insgesamt neun Tage “boot-Saison”.

Auch dieses Mal dreht sich wieder alles um Luxusyachten, Motorboote, Segeln, Tauchen, Angeln, Urlaub auf und am Wasser sowie die neuesten Trendsportarten. In diesem Jahr sind sogar einige Aussteller mehr als im letzten Jahr vor Ort und die Messe ist noch internationaler geworden: Insgesamt 1813 Aussteller aus 70 Ländern sind vertreten.

THE WAVE – die erste stehende Deep Water Welle

Wir konnten uns schon im Vorfeld ein wenig umsehen und das ein oder andere Highlight entdecken. Für alle Action- und Trendsport-Fans – und die es noch werden wollen – bietet die boot in diesem Jahr erstmalig eine neun Meter breite stehende Welle an, die zum Wellenreiten einlädt. Mit zehn Pumpen wird das Wasser hochgepumpt und rauscht dann mit beeindruckenden 20 Kubikmetern pro Sekunde in das Surfbecken. Dort bildet sich eine stehende Welle aus, die einer echten “perfekten” Meereswelle in nichts nachsteht.

Surfen auf THE WAVE
Surfen auf THE WAVE

Für uns zeigten die erfolgreichsten Surfer und Stand-Up Paddler der Welt, was man in so einer Welle alles anstellen kann. Wassersport ist allerdings nasser Sport und so muss man als Zuschauer hier etwas aufpassen, dass man nicht versehentlich eine Dusche abbekommt.

Aber nicht nur die Profis sollen auf der boot Düsseldorf in den Genuss dieser Welle kommen. Für Einsteiger lässt sich die Welle auch kleiner einstellen, so dass sogar Kinder einmal in diese Sportarten hineinschnuppern können. Anmeldungen sind täglich von 10:00 bis 11:00 Uhr möglich. Die nötige Ausrüstung wird von der boot gestellt.

Tauchen als Familiensport

Tauchen auf der boot Düsseldorf
Tauchen auf der boot Düsseldorf
Tanzshow im Tauchanzug
Tanzshow im Tauchanzug

In diesem Jahr präsentiert sich der Tauchsport auf der boot Düsseldorf als Familiensport. In zwei Tauchtürmen kann auch in diesen Sport hineingeschnuppert werden. Nach einer theoretischen Einweisung gibt es unter Anleitung einen ca. 15-minütigen Tauchgang. Dieses Schnuppertauchen ist auf der boot für jeden offen, der älter ist als 10 Jahre – und uns wurde versichert, dass es nach oben hin keine Grenze gibt. Auch ein körperliches Handicap sollte kein Handicap für das Tauchen sein und so gibt es am Donnerstag und Freitag ein Handicapped-Schnuppertauchen. Die Ausrüstung für das Schnuppertauchen wird von der boot zur Verfügung gestellt. Noch sportlicher präsentiert sich eine Tanzgruppe, die Showtänze im Tauchanzug vorführen wird.

Forschen auf der boot: Meeres- und Gewässerschutz

Am Mitmachstand Wasserproben analysieren
Am Mitmachstand Wasserproben analysieren

In Halle 4 kann man selber einmal Wasserproben aus unterschiedlichen Meeresregionen auf mikroskopisch kleine Plastikteilchen untersuchen. Die Wasserproben werden zunächst gefiltert und die Rückstände getrocknet, bevor sie unter einem Mikroskop angesehen werden können. Die kleinsten Plastikteilchen, die man dann in der Probe finden kann, können dann auf ihre Zusammensetzung hin analysiert werden. Dieser Mitmachstand ist leicht zu erkennen: Eine 20 Meter lange Nachbildung eines Pottwals ist dort “gestrandet”. Es lohnt sich, am Kopf des Wales einmal in die Knie zu gehen, denn im Wal versteckt sich eine echter Wal-Schädelknochen.

Superyachten, Boote und Bootszubehör

Princess 43 Flybridge
Princess 43 Flybridge

In diesem Jahr ist die Halle der Superyachten komplett ausgebucht. Die größte und teuerste Yacht der boot Düsseldorf ist in diesem Jahr wieder die Princess 30M. Die hatten wir  aber bereits im vergangenen Jahr ausgiebig begutachtet. Deswegen haben wir uns dieses Mal auf ein kleineres Modell konzentriert, die Princess 43 Flybridge, über die wir in einem der nächsten Beiträge berichten werden.

Riva-Boot 50er Jahre
Riva-Boot der 50er Jahre

Einen kleinen Ausflug in die Vergangenheit kann man im Classic Forum in Halle 14 machen. Eine Riva, in den 50er Jahren Symbol für Luxus und Lebensfreude und aus zahlreichen Filmen bekannt, kann dort ersteigert werden.

Den größten Teil der boot Düsseldorf machen aber wie in den letzten Jahren wieder die vielen Motor- und Segelboote sowie das unterschiedlichste Bootszubehör aus. Auch Urlaubsdestinationen kommen nicht zu kurz – sei es die Hotelanlage mit Wassersport-Angeboten oder die vielen interessanten Charterreviere.

Bavaria Selgeljacht

Bootstrailer 3,5 t Klasse: Auswahl und Kauf

Bootstrailer: Boote auf großer Fahrt

Wir haben für uns einen Vergleichstest über Bootstrailer gemacht, da wir einen kaufen wollten. Für uns steht die Qualität, das Konzept des Trailers und die einfache Handhabung im Vordergrund. Einige Jahre Erfahrungen besitzen wir durch das Trailern unseres ehemaligen Schlauchboots. Dafür hatten wir einen Bootstrailer, der unsere Anforderungen nahezu sehr gut abdecken konnte. Daher wussten wir auch jetzt, worauf es uns ankommt.

Einfach mal an einem Tag mit dem Boot von den Niederlanden zur Adria oder zur Müritz? Schön, wenn es – gerade noch – klappt mit den Bootsmaßen und -massen und das Boot auf einem Bootstrailer transportiert werden kann. Allerdings kann man davon ausgehen, dass die Boote mehr wiegen als die Herstellerwerft bei Auslieferung angibt. Die Herstellerangaben sind mit ganz leeren Tanks – das wird bei fast allen betriebsbereiten Booten wohl nie der Fall sein. Und Extras sind bei den Gewichtsangaben auch nicht enthalten. Bei unserem Boot würden wir nie vorsätzlich unseren Dieseltank leerfahren: Danach hätten wir ein größeres Problem, auch wenn wir wieder auftanken.

Erschwerend – im wahrsten Sinne des Wortes, kommt bei der Gewichtsproblematik hinzu, dass man das Boot im Laufe der Zeit etwas modernisiert, besser ausgestattet oder “hochgerüstet” hat. Zum Beispiel kam bei uns eine 40 Meter Eisenkette für den Anker, ein Bugstrahlruder, größere und damit schwerere Batterien hinzu. Statt zwei leichten Batterien hat Fiona jetzt drei schwere, größere. Auch das, was an Bord ist, macht Extrapfunde. Die Töpfe, Teller, Behälter, Ölflaschen usw. in der Pantry. Ausrüstungsgegenstände wie Fender, Seile, Haken summieren sich. Wer also seine Akkukapazität erheblich vergrößert hat, ein Bugstrahlruder oder eine Badeplattformverlängerung eingebaut hat, hat ein paar Pfund zugelegt. Wir schätzen, dass andere Boote ähnlich sind: Wahrscheinlich hat nicht nur unser Boot in den letzten Jahren  zugenommen …

Bedingungen für das Trailern

Kommt es hin mit den oben aufgeführten Längen- und Gewichtsangaben, so steht einer künftigen neuen Mobilität dank eines Trailers nichts im Wege.
Die Rahmenbedingungen: Der Anhänger samt Boot darf bis 2,55 m breit und muss auf dem Trailer insgesamt niedriger als 4 m sein. TrailergespannDie maximale Länge des Gespanns darf 18 m nicht überschreiten. Hinsichtlich der Länge hat man also anscheinend noch etwas Raum. Problematisch wird es eher beim Gewicht. Das maximale Gewicht des Trailerboots einschließlich des Bootstrailers darf 3,5 t sein. Generell wird die Stützlast nicht dem Anhänger zugerechnet, sondern dem Zugfahrzeug. Hat man nun auch noch das passende Zugfahrzeug, das 3500 kg ziehen darf, und ist gewillt das entsprechende Kleingeld für den Kauf in die Hand zu nehmen, kann es losgehen.

Die entsprechenden Hersteller und ihre Angebotsseiten wurden schon seit einer gewissen Zeit von uns beobachtet, ebenso die Gebrauchtbörsen. Allerdings ist im letzteren Bereich nicht allzu viel zu beobachten, weil nur sehr wenige gebrauchte Trailer angeboten werden. Und wenn, dann erscheinen uns die Preise derart hoch, dass sie den Neukaufpreisen abzüglich eines kleinen  Rabatts fast ebenbürtig sind.

Schon im Jahr vorher hatten wir uns einen Trailer gewünscht, als wir einen kleinen Schaden hatten, den wir nicht selber beheben konnten. Fionas Antrieb stellte sich permanent hoch in die Trailerposition wegen eines defekten Relais. Das Weiterfahren war unmöglich, wollte man einen ernsthaften Schaden vermeiden. Im Leukermeer mussten wir drei Tage auf einen Mechaniker warten. Täglich wurden wir vertröstet. Da ich beruflich dringend zurück musste, war keine Zeit vorhanden. Wir hatten schon bedauert, dass wir keine Möglichkeit hatten, diesen Hafen mangels eigenem Bootstrailer verlassen zu können.

Vorteile – Nachteile Bootstrailer

Ein zusätzlicher Punkt dank gewonnener Mobilität ist die Wahl des Winterlagers. Stellt man das Boot in Gewässernähe ab oder in einer Halle, so bezahlt man viel Geld für fünf Monate Winterlager. Das kann so teuer wie sieben Monate Sommerhafen am Steg sein. Mit einem Trailer ist man nicht mehr auf die Bootshallen und Abstellplätze direkt an den Wasserwegen angewiesen. Die Abstellmöglichkeiten etwas entfernter vom eigenen Hafen sind durchaus attraktiv. Man kommt auch besser wieder raus als in der großen vollgestellten Bootshalle, wo manchmal erst 30 oder mehr   Boote rausgestellt werden  müssen, bevor der Weg für das eigene Boot frei ist.

Der Transport zur Halle und von der Halle zum Gewässer zurück wird normalerweise von Hafenangestellten gemacht. Dies geschieht unter größerem Aufwand mit einem Bagger oder Traktor und speziellen hydraulischen Liften und Abstelleinrichtungen/Böcken für die Boote. Steht man also nicht direkt am Tor der Halle, so muss man eventuell solange warten, bis das eigene Boot relativ freie Bahn aus der Halle hat und wieder ins Wasser kommt. Das kann dann auch schon mal Mitte April werden. Es mag natürlich Ausnahmen geben; ich habe durchaus schon von Bootshallen gehört, die alle möglichen Boote auf Wunsch aus der Halle zu fast jeder Zeit holen. Aber in unserem Revier in den Maasplassen habe ich es bislang eher verhaltener und restriktiver kennen gelernt.

Hat man einen Trailer, so benötigt man dafür einen Abstellplatz für das gesamte Jahr. Manche Leute stellen ihn im Hafen auf den vorgesehenen Stellplätzen ab oder bringen ihn anderweitig unter. In unserem Fall ist es “anderweitig”. Wir haben ganzjährig einen überdachten Platz gemietet.

Persönliche Anforderungen

Bootstrailer 3500 mit RollentechnikWir möchten nach Möglichkeit bei Süßwasser selber aktiv slippen und keinen Kran benutzen: Deshalb ist es uns wichtig, dass das Boot einfach und problemlos zu Wasser geslippt werden kann und dass es gut aus dem Wasser geholt werden kann, weil der Trailer entsprechend konstruiert ist.

Wir wollten deshalb stabile, funktionierende Rollen, denn so können wir auch dort slippen, wo die Rampe relativ flach ist und wo das Boot nicht aufschwimmen kann. Hätten wir keine Rollen, müssten wir das Zugfahrzeug dann auch noch mit ins Wasser fahren. Das wollten wir auf jeden Fall vermeiden.

Ferner sollte eine Zentriereinrichtung für das selbsttätige mittige Zentrieren des Bootes beim Rausziehen aus dem Wasser vorhanden sein.

Keine steckbare Lichtleiste

Und last, but not least: Wir hatten keine Lust mehr auf eine steckbare Lichtleiste am Trailer. Schon der wirklich gut funktionierende Schlauchboottrailer nervte in dieser Beziehung, denn sehr oft verklemmte sich die Leiste. Ok, es gibt Schnellverschlüsse dafür, aber man hat dann immer noch eine lange Leiste, die man irgendwohin legen oder anbringen muss.

Edelstahltrailer Boot

Da man unsere damalige Lichtleiste nicht gesichert am Trailer anbringen konnte, musste man sie vor Diebstahl schützen. Regen machte das Ganze natürlich nicht besser. Also wurde die lange, oft verschmutzte Leiste von uns ins Auto gelegt. Das ging bei dieser Leiste mit der Länge so gerade noch. Allerdings war der Trailer auch wesentlich kleiner als der geplante neue. Daher wollten wir beim neuen Bootstrailer einzeln voneinander getrennte Heckleuchten haben ohne Querleiste. Diese sollen beim Slippen am Trailer bleiben können. Die Leuchten sind an ausziehbaren Stangen befestigt, die man für den Slipvorgang in den Trailerrahmen reinschieben kann. Sogar der 12 Volt Stecker kann gesteckt bleiben, die LED Lämpchen sind wasserdicht und die Leitungen sind geschützt. Soweit unsere Idee.

Ernüchterung nach Angebotsanfragen

Plötzlich wurde es sehr eng mit den für uns in Frage kommenden Anbietern, denn die von uns angefragten Anbieter mochten den letzten Punkt nicht einmal als aufpreispflichtiges Extra anbieten.

In unserer „Endauswahl“ standen letztlich zwei Hersteller. Wir hatten die Möglichkeit einen Alutrailer zu kaufen, ausgestattet mit üblicher Lichtleiste.

Oder einen Edelstahltrailer, der aber alle unsere Erwartungen erfüllte. Positiv erstaunt waren wir, dass der Edelstahltrailer nicht so schwer ist wie gedacht. Er kann gewichtsmäßig mit einem normalen Stahltrailer – mit gleicher Ausstattung – mithalten. Angegeben war er vor der Fertigstellung  mit 630 kg. Nach dem Bau wurde er etwas schwerer, weil die Bugstütze größer werden musste und die Kielrollen eine Nummer größer ausfallen mussten als geplant. Als kleines Extra hatten wir ein Stützrad mit eingebauter Waage verbauen lassen, das etwas schwerer als das angedachte ist. Die 660 kg unseres Trailer reichen so gerade, um unsere Sealine aufzunehmen. Voraussetzung ist, dass das Boot ziemlich aufgeräumt ist. Die Tanks sollten recht leer sein und die persönlichen Gegenstände gehören ins Auto.

Zur Messezeit statteten wir der niederländischen Firma Vanclaes einen Besuch auf der Boot Düsseldorf ab und bestellten unseren Bootstrailer. Wie abgesprochen, überführten wir unser Boot im März nach Zuid-Holland, genauer gesagt nach Alphen zum Firmenstandort. Dort wurde der Trailer an das Boot angepasst und wir verbanden den Standort von Fiona in Zuid-Holland Mitte April zu einer ausgedehnten Noord- und Zuid-Holland Tour, wo wir u.a. Rotterdam, Gouda, Leiden, Den Haag uvm bereisten.

Vanclaes in der Praxis

Das Slippen funktioniert mit dem Vanclaes Trailer so, wie wir es uns vorgestellt haben. Die Rollen verrichten ihre Arbeit. Manchmal wünscht man sich eine elektrische Winch, denn das händische Kurbeln ist auf Dauer etwas anstrengend. Leider hat eine elektrische Winch den Nachteil, dass eine schwere zusätzliche Batterie und der Motor auf den Trailer montiert werden müsste. Ein kleiner Trick beim Rausslippen ist, das Gespann nach einer gewissen Zeit (sobald das Boot etwas auf dem Trailer gezogen ist) ein Stück zurückzusetzen, so dass das Kurbeln leichter wird. Das Boot bleibt bei dieser Aktion weiterhin zentriert.

Bootstrailer 3,5 t auf großer Fahrt
Gleich geht´s ins Wasser

Das Reisen mit dem Zugfahrzeug ist technisch gesehen kein Problem. Der Anhänger läuft ruhig und problemlos hinter dem Zugfahrzeug, einem Touareg her. Von den Abmessungen her fühlt sich das Gespann riesig an, man fühlt sich wie ein LKW und fährt entsprechend. Die Gespannlänge beträgt ca. 14,50 Meter. Das Gespanngewicht beträgt ca. 6,5 t – das Boot hat 3,5, das Zugfahrzeug ist natürlich auch gut beladen und hat ca. 3 t.

Manövrieren

Eine genaue Planung für alle Gespannmanöver auf engem Raum ist dringend zu empfehlen.  Ist der Tandemtrailer einmal abgekuppelt, kann man ihn keinesfalls im beladenen Zustand mit zwei Personen schieben. Hier hilft auch kein Hochstellen des Bugrads, die Fuhre ist einfach zu schwer. Wir überlegen vorher immer genau, wie wir das entsprechende Manöver fahren können. Für das Ankuppeln hat sich die Rückfahrkamera des Zugfahrzeugs als hervorragend geeignet erwiesen, denn man sieht die Anhängerkupplung und fährt langsam auf das Gegenstück vom Trailer zu.

Sind die Fahrwege sehr eng oder muss länger rückwärts gefahren werden, ist es vorteilhaft, wenn einer mit dem Walky-Talky draußen ist und Informationen vom nicht einsehbaren Winkel an den Fahrer weitergibt. Mit diesem zusätzlichen “Rückspiegel” klappt dann auch das Rückwärtsfahren in Kurven gut, vor allem schadenfrei.

Regelmäßige Nutzung

Wir haben den Trailer im ersten Jahr für die Rückfahrt von Alphen nach Roermond zum Heimathafen eingesetzt. Abschließend wurde er benutzt, um das Boot ins Winterlager zu bringen. Wie natürlich jedes Jahr: Einmal vom Winterlager zum Sommer-Hafen (Dauerliegeplatz). Am Saisonende geht´s wieder zurück zum Winter-Stellplatz.
Während der Saisons haben wir den Anhänger regelmäßig genutzt. Zur Müritz, wo wir unsere Rundreise durch Brandenburg und mitten durch Berlin gemacht haben. In den Folgejahren nach Stavoren und zwei Mal nach Kroatien. Durch Corona wurden wir 2020 in Sachen Auslandsreisen und vermutlich auch dieses Jahr ausgebremst. In 2020 waren wir froh, dasss wir unser Boot für eine Kupplungsreparatur unproblematisch aus dem Wasser slippen konnten. Die nächste Fahrt nach Italien ist schon beschlossen. Allerdings klappt es “Seuchenbedingt” leider erst im nächsten Jahr. Weitere Fahrten durch Europa sind geplant 🙂

Hersteller: Vanclaes

Törnliteratur: Von Berlin zur Müritz von Bodo Müller

Von Berlin zur Müritz

Die Mecklenburgische Seenplatte ist Europas größtes Binnenrevier mit über 1.000 Seen. Diese sind über kleine Flüsse und Kanäle miteinander verbunden. Viele davon sind mit einem Boot zu erreichen. Über die Havel ist die Mecklenburgische Seenplatte auch an die Gewässer Berlins angebunden. Reichlich gute Gründe also, dieses interessante Bootsrevier zu erkunden.

Von Berlin zur Müritz von Bodo MüllerVorbereitung auf den Bootsurlaub

Zur Vorbereitung und Hilfestellung während des Urlaubs diente uns das Buch “Von Berlin zur Müritz – Mit Mecklenburger Kleinseenplatte” von Bodo Müller. Erschienen in der Edition Maritim im Delius Klasing Verlag. Wir rezensieren hier die 6. Auflage von 2016.

Das Titelmotiv des schönen Leuchtturms des Hafendorfs Rheinsberg versetzt einen direkt in Urlaubsstimmung. Das Buch beginnt mit einer allgemeinen Einführung in das Revier. Man erfährt die Namen der wichtigsten Wasserstraßen. Erhält wichtige Informationen über den maximalen Tiefgang, Durchfahrtshöhen und über Schleusen, Tankmöglichkeiten sowie die wichtigsten Verkehrsvorschriften. Es wird auch darauf eingegangen, welche Gewässer mit einem Charterschein befahren werden dürfen und für welche Gewässer ein Sportbootführerschein notwendig ist. Und auch der Hinweis auf das Wasserkartenmaterial des Revieres fehlt nicht.

Nach der Einführung werden die Wasserstraßen und Gewässer des Reviers im einzelnen beschrieben:
– Die Havel-Oder-Wasserstraße (HOW) mit Oranienburg,
– die Ruppiner Gewässer,
– der Rhin zwischen Neuruppin und Lindow,
– die Obere Havel-Wasserstraße (OHW),
– die Wentow-, Templiner und Lychener Gewässer,
– die Müritz-Havel-Wasserstraße,
– die Rheinsberger und Zechliner Gewässer,
– der Vilzsee und
– der Schwarze See mit Moriw und letztendlich
– die Müritz, die mit einer Fläche von 117 km2 der größte See Deutschlands ist.

Jedes dieser Gewässer wird mit einem kurzen Text zur Geschichte vorgestellt. Fahrhinweise geben Auskunft darüber, wie man die Gewässer erreicht. Man erhält wichtige Details wie die Länge des Wasserweges, Schleusen, Durchfahrtshöhen, Tiefgang und Höchstgeschwindigkeiten. Dazu gibt es detaillierte Kartenausschnitte. Diese enthalten auch Informationen über Marinas und Liegestellen sowie Service- und Versorgungsmöglichkeiten. Abgerundet werden die Kapitel mit Ausflugstipps. Im ganzen Buch finden sich viele schöne Fotos, die schon einen sehr guten Eindruck des Revieres vermitteln.

Quintessenz

Unser Fazit: Dieses Buch ist sehr gut geeignet, einen Überblick über das Revier zwischen der Mecklenburgischen Seenplatte und Berlin zu bekommen und einen Bootsurlaub zu planen. Das notwendige Kartenmaterial für die Navigation soll und kann es natürlich nicht ersetzen. Alle wichtigen Regelungen sind in dem Buch zu finden.

Da es neben den knappen Informationen auf den Detailkarten keine weiteren detaillierten Informationen über die Häfen und Liegemöglichkeiten gab, hatten wir während des Urlaubs ergänzend das Buch “Hafenführer für Hausboote – Müritz | Havel | Seenplatte” von Robert Tremmel & Christin Drühl an Bord. Dieses Buch ergänzt das Buch von Bodo Müller ganz hervorragend.

Das Wetter in Bildern-Wettervorhersage

Das Wetter in Bildern – Wettervorhersage

Wetter in BilddarstellungenEs geht um das das broschierte Buch „Das Wetter in Bildern“ von Alan Watts in der 5. aktualisierten Auflage in 2016. Das Buch ermöglicht eine Wettervorhersage einfach und verlässlich.

Der Autor Alan Watts hat das Buch bereits 1967 geschrieben und es war schon im Erscheinungsjahr 1968 ein Verkaufsrenner.  Bis heute verkaufte sich das Buch mehr als eine Million Mal. Geeignet ist dieses Werk für Interessierte ohne Vorkenntnisse, aber auch für den meteorologisch vorgebildeten  Nutzer wird dieses Buch eine wichtige Hilfe sein. Unter Wassersportlern ist es schon seit Jahrzehnten bekannt und sehr beliebt.

Wettervorhersage anhand von Wolkenbildern

Anwendbar ist das Buch in den gemäßigten Breitengraden. Zum Beispiel ist es gut geeignet für die Küsten Europas, aber die Prognosen sind ungeeignet für Südafrikas Küsten.

Auf den ersten zehn Seiten beschreibt Alan Watts, wie man das Buch benutzen sollte mit einer anschließenden meteorologischen Grunderklärung. Hier erfährt der Leser etwas über Querwindregeln, die Fachwörter werden aufgezeigt sowie Nützliches und eine Erklärung über Wolken wird gegeben.

Nachdem so der Leser die meteorologischen Begrifflichkeiten versteht, bietet der Autor 24 Wettertafeln in Form von Fotos an. Der Leser sucht gemäß des aktuellen Wetters die passendste Wettertafel. Hier erfährt er von der nebenstehenden Buchseite, wie die Tendenz bzgl. Wind, Sicht, Niederschlag, Bewölkung, Temperatur und Luftdruck ist. Es gibt Vorhersagen, wie die normale Entwicklung innerhalb eines Zeitraumes sein wird. So erhält man wichtige Informationen, dass z.B. der aktuelle Wind von 2-4 Bft sich zu einer Stärke von 5-8 Bft entwickelt innerhalb eines Zeitraums von 6-12 Stunden. In weiteren Spalten werden Gefahren und mögliche Abweichungen angegeben.

Fazit: Absolute Empfehlung, für uns ein Must-Have. Das Buch ist inzwischen jedes Jahr aus Neue an Bord. Eine tolle Sache und Hilfe für eine eigene Wettervorhersage. Es klappt zwar nicht immer, aber viele Male ist es so eingetroffen wie gedeutet.

Dieselmotoren – Den eigenen Bootsmotor verstehen

Bootsmotor

Hier geht es um das kartonierte Buch Dieselmotoren: Funktion – Betrieb – Wartung von Andrew Simpsen, erschienen in der zweiten Auflage 2016 im Delius Klasing Verlag. Der Autor erklärt die Funktionsweise vom Dieselmotor als Bootsmotor, geht auf eine Diagnose- und Fehlersuche ein sowie auf die Wartung. Auch dem Thema Notsituation ist ein Kapitel gewidmet. Mittels vieler Grafiken wird das Thema  dargestellt. Das gut einhundertseitige Buch ist vom Aufbau so strukturiert, dass der interessierte Leser auch direkt auf die einzelnen Kapitel zugreifen kann. Möchte man sich also z.B. über den Einsatz des passenden Propellers informieren, schlägt man gleich das entsprechende Kapitel auf.

Das Wichtigste über den Bootsmotor

Zu Beginn erklärt Andrew Simpson die Funktionsweise von Dieselmotoren. Dabei wird auch der Zweitakter nicht ausgelassen. In den Folgekapiteln geht der Author auf Brennstoff, Filtersysteme, Einspritzung und Common Rail ein. Beim Thema Brennstoff wird auch die Dieselpest behandelt. Es folgen die einzelnen  Bestandteile des Motors und der Leser erfährt Relevantes über das Luftsystem, die Motorkühlung und die Elektrik. Die Kapitel Schmierung, Vortrieb (Antrieb) und Motorschaltung vermitteln Interessantes über weitere  Elemente des Motors. Ab Kapitel 9 geht es um das Anlassen des Motors und eventueller Störungen dabei. Dem nächsten Kapitel wird die Fehlersuche am Bootsmotor gewidmet. Ab Kapitel 11 geht der Autor auf die Wartung des Dieselmotors ein und beschreibt im Kapitel 12 die Arbeiten im Einzelnen.
Abgeschlossen wird das Buch mit möglichen Notsituationen und praktikablen Lösungen dafür.

Quintessenz

Sehr brauchbares Praxishandbuch über den Bootsmotor. Interessant ist es gleichermaßen für Motorbootfahrer als auch für Segler.

Das Buch beinhaltet ein gut geschriebenes und verständliches Basiswissen und hat uns geholfen, unseren Bootsmotor besser zu verstehen. Dank des Buches hat man alle Zeit, die man sich nehmen möchte, um die Arbeits- und Wirkungsweise von Kompressor, Turbo und Co. zu begreifen. Das Buch eignet sich für Interessierte, die sich erstmalig mit dem Thema auseinandersetzen. Aber es dürfte auch interessant sein  für Bootseigner, die schon gewisse Wartungen selbst durchführen.

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Bootsurlaub Zuid-Holland

Von Limburg über Brabant an den Oude Rijn: Bootsurlaub Zuid-Holland

Dieses Jahr planten wir unsere erste Fahrt sehr früh. In der vierten Märzwoche machten wir uns von Roermond aus über die Maas auf den Weg zu unserem “Bootsurlaub Zuid-Holland”. Der erste Zwischenstopp war in Venlo.

Stadthafen Venlo
Stadthafen Venlo

Hier in Venlo ist immer die Gelegenheit, das einzukaufen, was man vorher vergessen hat an Bord zu nehmen. Es war noch recht frisch, das Thermometer zeigte tagsüber 12 Grad und es war stürmisch mit Windstärken bis 7 Beaufort, aber es gab auch einige sonnige Abschnitte. In der Nacht sanken die Temperaturen bis auf 6 Grad. Zum Glück haben wir unsere Boots-Dieselheizung. Dem Wetter entsprechend waren wenig Gäste zum Stadt-Passantenhafen nach Venlo gekommen. Wir sichteten drei weitere Boote, die wir im Verlaufe der Weiterfahrt noch einmal in Grave sehen sollten.

Passantenhafen Venlo

Der neue Passantenhafen von Venlo ist für Schiffe bis 15 m Länge erreichbar. Er liegt sehr zentral am schön gestalteten Maasboulevard, der mit Restaurants und Außenterrassen eine sehr entspannte Atmosphäre verbreitet. Die schöne Innenstadt von Venlo mit vielen Geschäften und einem sehr großen Wochenmarkt am Samstag schließt sich direkt an. Ein großer Supermarkt ist auch nur wenige Minuten zu Fuß entfernt. Leider gibt es an Infrastruktur lediglich Stromversorgung, für die man in einem der Restaurants Marken kaufen kann. Die Übernachtung kostet für unser Boot 10 €.

Yachthafen Grave
Yachthafen Grave

Grave

Am nächsten Morgen nahmen wir Kurs auf Grave (unser Bericht: Grave). Auf der Weiterfahrt bekamen wir es mit heftige Orkanböen zu tun. Der Wind war noch stärker als am Vortag. Wir fuhren mit der Strömung. Da jedoch der Wind aus der Gegenrichtung kam, baute der Sturm ordentliche Wellentäler auf, die gegen Fionas Rumpf schlugen und das Boot wippen ließen.

Wassersportclub Grave
Grave

Der WSV “De Stuw” Grave liegt ganz zentral in dem zauberhaften Örtchen Grave und bietet alle Versorgungsmöglichkeiten. Für die Übernachtung bezahlt man 1,20€ pro Meter. Als wir gerade in der Box vertäut sind, kommen die anderen drei Boote, die am Vortag in Venlo lagen. Der Hafenmeister wunderte und freute sich gleichermaßen, dass heute so viel los ist. Ob denn in Deutschland Ferien wären … 🙂 Wir machten einen kurzen Bummel durch Grave und bereiteten uns schon mal innerlich auf die Weiterfahrt bei einer steifen Brise vor.

´s-Hertogenbosch – Den Bosch

Am nächsten Tag nahmen wir Kurs auf Den Bosch, wie die Einwohner ihre Stadt selber nennen. Offiziell heißt die Stadt ´s-Hertogenbosch und ist die Hauptstadt der Provinz Brabant. Jetzt, vor dem 1.4., waren noch einige Brücken und Schleusen unbesetzt oder hatten reduzierte Bedienzeiten. So würden wir die Zuid-Willemsvaart, die zurück nach Roermond führt, jetzt noch nicht befahren können, da die “Sluis 0” erst ab dem 1.4. betrieben wird.

Den Bosch
In ´s-Hertogenbusch, Passantenhaven

Den Bosch liegt in einer Sackgasse, in die man hineinschleust und  dieses meist mit großen Arbeitsschiffen gemeinsam macht. Bereits hier fällt uns ein Bauboom auf. Die Schiffe transportieren Baumaterialien. In den Bosch expandieren viele Firmen mit Neubauten.

In Den Bosch gibt es mehrere Möglichkeiten anzulegen. Die ersten Anlegestellen sahen wir schon in der Nähe eines Industriegebietes vor der Stadt. In der Stadt bietet der WSV de Waterpoort mehrere Passantenliegeplätze vor und hinter der Havenbrug und im Brede-Haven hinter der Boombrug. Alle haben Strom- und Wasserversorgung, und die sanitären Einrichtungen findet man im Brückenhäuschen an der Boombrug. Wir entschieden uns für den Brede-Haven, da er uns ruhiger erschien. Die Übernachtung kostete hier für uns 10 €.

´s-Hertogenbusch
´s-Hertogenbusch City

Wieder waren nur sehr wenige Leute mit ihren privaten Schiffen in der Stadt. Wir waren an dem Anleger die einzigen Gäste. Die Hafenmeisterin erklärte uns nicht ohne Stolz, dass erst einen Tag vor uns ein 6,20 Meter-Boot über Nacht blieb. Die ersten Gäste der Saison waren wir also doch nicht.

Die Stadt ist sehr schön, es gibt viele guterhaltene restaurierte Häuser. Eine Fußgängerzone mit großem Marktplatz und vielen Geschäften und Lokalen sind auch dabei.

Einkaufcenter Den Bosch
Arena: Einkaufcenter Den Bosch

Das Wetter wurde besser. Der Sturm verzog sich, die Temperaturen stiegen in der Spitze auf 15 Grad. Der Himmel klarte auf, es war bewölkt mit einzelnen Sonnenepisoden. Am nächsten Morgen ging es über die Afgedamde Maas weiter nach Woudrichem.

Woudrichem

Yachthafen Wourichem
Yachthafen Woudrichem

Woudrichem ist die kleine Schwesterstadt von Gorinchem, das wir letztes Jahr besucht hatten. Es liegt gegenüber von Gorinchem an der Merwede, die weiter stromaufwärts Waal heißt. Da wir Woudrichem bislang nicht kannten, hatten uns für den Ort entschieden und als Liegeplatz den Yachtclub W.S.V. Woudrichem gewählt. Die Anlage liegt sehr idyllisch. Die Mitglieder des Yachthafens hatten soeben ihr neues, schickes Vereinsgebäude fertiggestellt.

Passantensteiger Wourichem
Passantensteiger Wourichem

Auf der anderen Seite von Woudrichem nahe der Merwede liegt im historischen Stadthafen der Gästesteg mit der schönen Brücke. Woudrichem bietet ein paar kleine Geschäfte und einige Lokale. In der Hochsaison wird zwar mehr los sein, aber so voll wie in Gorinchem wird es hier nicht werden. Die Sonne zeigte sich oft und wir genossen unsere Ortsbegehung 🙂

Woudrichem – Nieuwegein

Am nächsten Morgen starteten wir zu unserem nächsten Ziel: Über den Merwedekanal nach Nieuwegein. In Gorinchem werden Freizeit-Skipper durch die kanalisierte Linge geschickt, bis sie bei Arkel wieder mit dem Merwedekanal zusammenkommt. Der Merwedekanal ist landschaftlich sehr schön, es ging vorbei an reetgedeckten Häusern, und bei gutem Wetter genossen wir die Fahrt. Bis zum Lek wird der Merwedekanal von Berufsschiffen befahren und es werden alle Brücken ganzjährig bedient. Nördlich des Lek fahren die Berufsschiffe über den Lekkanal. Wir mussten die Bedienung der Koninginnensluis Richtung Nieuwegein einen Tag  vorher telefonisch anmelden. Wir waren etwas eher da als angekündigt, der Schleusenwärter auch, so dass wir schnell und unkompliziert geschleust wurden.

Durch Zuid-Holland
Durch Zuid-Holland

Nieuwegein ist eine Stadt, an der die meisten Skipper leider vorbeifahren, da in der Nähe die überaus beliebten Ziele sind wie z.B. Gouda und Utrecht. 1971 erst entstand Nieuwegein durch Zusammenlegung der Gemeinden Jutphaas und Vreeswijk.

Stadthafen Nieuwegein
Stadthafen Nieuwegein

Im zentral gelegenen Stadthafen von Nieuwegein-Vreeswijk haben wir uns sehr wohl gefühlt. Fast skandinavisch mutete uns die Umgebung an.

Bootsurlaub Zuid-Holland
Stadthafen Nieuwegein

Zeit, die Stadt zu erkunden! In Nieuwegein-Vreeswijk gibt es eine Museumswerft und viele historische Schiffe, die direkt in der Stadt liegen und auch bewohnt werden. Ein Markt fand auch statt und wir konnten den ersten Kibbeling in der Bootssaison probieren!

Nieuwegein
Nieuwegein Altstadt

Die Altstadt ist geteilt durch den Kanal und besitzt ein ehemaliges Schleusenbecken, das aber jetzt zugemauert ist. Das ehemalige Schleusenwärterhäuschen wird dennoch weiter genutzt: Allerdings zum Haareschneiden, denn jetzt ist ein Herrenfriseur eingezogen, der sich einen Mini-Haarsalon eingerichtet hat. “Einmal Schleusenwärter-Frisur bitte” 😉

Herrensalon
Friseursalon ehem. Schleusenwärterhaus

Das war das Ergebnis meines Besuchs im ehemaligen Schleusenwärterhauses. Nun konnte unser Bootsurlaub Zuid-Holland beginnen! Wir verbringen noch einen schönen Abend in der Stadt und machen uns am nächsten Morgen wieder auf den Weg.

Von Nieuwegein nach Gouda

Mögliche Gefahren eines “frühen” Bootsurlaub Zuid-Holland: Wir hatten uns unser Fahrt-Timing so eingeplant, dass wir am 1.4. durch die Brücken der Hollandse IJssel fahren konnten, denn dann wurden sie laut Almanak bedient. Nach wenigen hundert gefahrenen Metern entdeckten wir an der Doorslagbrug etwas, womit wir nicht gerechnet hatten…

Doppelrot vor Brücke
Doppelrot vor Brücke trotz 1.4.

Was ist das? Doppelrot sollte seit seit dem 1.4., also ab heute nicht mehr sein. Sollte unser Bootsurlaub Zuid-Holland hier zu Ende sein? Wenn diese Brücke nicht öffnen würde,  müsste man den großen Schlenker über Rotterdam fahren … ein Riesenumweg, und natürlich ist auch die Schleusung zurück in den Lek bei der Koninginnensluis nicht angekündigt.

Ein Telefonat verhalf schließlich zu einer Öffnung und wir konnten unseren Weg fortsetzen. Unsere Befürchtung, dass die anderen Brücken, die wir uns auf der Hollandse IJssel öffnen lassen müssen, sowie die Schleuse vor Gouda auch noch im “Winterschlaf” wären, zerstreute sich, nachdem wir den ersten Gegenverkehr hatten 🙂

Stadthafen
Stadthafen

Dieser Stadthafen ist sehr schön, deshalb bekommt er gleich zwei Bilder (oben und unten).

Stadthafen Zuid-Holland
Stadthafen

Wir gewannen viele neue Eindrücke. Hier gibt es sehr schöne Orte und Städte und immer wieder hübsche Haltemöglichkeiten.

Zuid-Holland
Aufstoppen vor Brücke

Allerdings gibt es auch zahlreiche Brücken, die für uns geöffnete werden müssen. Die meisten sind unter 2 m, viele haben auch nur eine Durchfahrthöhe von unter einem Meter. Unsere Schiffshöhe beträgt 3,30 Meter mit oberem -abnehmbarem- Geräteträger. Wenn wir ihn abnehmen, dann beträgt die Höhe noch knapp 3 Meter über der Wasserlinie.

Vor Gouda
Vor Gouda

Es wird angenehm

Wettermäßig ging es auf die 20 Grad. Windstärken mit ein bis zwei Beaufort waren nicht der Rede wert.  So hatten wir uns den Bootsurlaub Zuid-Holland gewünscht: Langsam und entspannend durch die schönsten Gegenden in Zuid-Holland bei Sonnenschein!

Schleuse Zuid-Holland
Schleuse stromaufwärts vor Gouda

Vor Gouda hatten wir noch eine kleine, aber interessante Schleuse. Auch hier gab es eine zügige Bedienung. Der Schleusenwärter stand schon parat bei unserem Eintreffen und schien sich zu freuen, endlich mal wieder seine Schleuse in Gang setzen zu können nach der langen Winterpause. Nun war es nicht mehr weit nach Gouda. Wir hatten jetzt nur noch die große Schleuse vor Gouda vor uns. Auch diese Schleusung lief sehr zügig, fast ohne Wartezeit für uns.

Gouda, Hollandse Ijssel
Gouda, Hollandse Ijssel

Hollandse Ijssel

Hier auf der Hollandse Ijssel vor Gouda gibt es ein paar Gästestege. Die eine Seite war ganz hübsch: Der Blick nach Gouda. Die andere Seite war nicht so prickelnd. Hier sah es eher industriell aus. Die Mallegatsluis sowie die Brücken von Gouda waren zu dieser frühen Jahreszeit noch geschlossen, so dass wir leider nicht durch Gouda fahren konnten, und auch die Passantenliegeplätze waren nicht zu erreichen. Hier beginnt die Saison erst Mitte April an.

Unser Ziel für heute war deswegen der W.V. Gouda, der fast im Zentum liegt bzw. nur etwa 2 km von der Altstadt entfernt ist. Der Hafen bietet Strom, Wasser, Waschhäuser, WiFi und liegt gegenüber einem Einkaufszentrum  mit einem Baumarkt, Möbelgeschäft, Schuhladen, ein großer Discounter für Sonderposten (heißt Action) und das alles ist sogar am Wochenende geöffnet. Die Übernachtung im Yachtclub kostete hier 11 €.

Yachtclub Gouda
Yachtclub Gouda

Gouda

Gouda gehört zu den “Must-See-Places”. Wir werden von der Stadt noch Bilder nachreichen im nächsten Teil dieser Reise. Bootsmäßig gesehen war es sehr leer in der Stadt. Die Passantenanleger in der Stadt waren alle unbesetzt.

Gouda Anleger
Gouda City: Trotz schönstem Aprilwetter Leere

Gouda ist wunderschön. Tagsüber erkundeten wir die Stadt mit dem Fahrrad, am Abend gab es ein Bier auf dem Marktplatz mit der eindrucksvollen Kulisse des Stadthuis. Am nächsten Tag unternahmen wir die anstrengendste Fahrt überhaupt in diesem Urlaub. Es ging zur Stadt Zoutermeer. Fahrtstrecke: 44 km. Jedoch mit dem Fahrrad. Für uns war es die erste Tour. Vielleicht ein bisschen weit für die erste Tour in 2016. Nach der Tour hatten wir erst einmal “Körper” 😉

Das eigentliche Ziel unserer ersten Etappe unseres Bootsurlaub Zuid-Holland sollte Alphen aan den Rijn sein. Nach zwei Tagen in Gouda sollte es weiter gehen.

Bootsurlaub Zuid-Holland
Alphen

Alphen an den Rijn

Die Archtitektur in Alphen fanden wir beeindruckend. Vieles war  modern, pfiffig und wirkte auf den ersten Blick sehr angenehm. Wir sichteten aber auch viele ältere Villen, die super restauriert waren. Alles sieht sehr ordentlich und sauber aus.

Alphen City
Alphen City

Das Wetter war immer noch sehr schön, ca. 20 Grad und die Leute saßen draußen auf den Terrassen.

Bootsurlaub Zuid-Holland. Eiscafé in Alphen
Eiscafé in Alphen

Wenig später saßen auch wir im Außenbereich des Café De Zaak und hatten einen tollen Eiskaffee 🙂

Baulücke - umgestürzter Kran
Baulücke in Alphen – umgestürzter Kran

Der umgestürzte Kran in Alphen

Vor einiger Zeit war ja ein Kran an dieser Stelle in Alphen auf ein Haus gestürzt. Jetzt ist dort eine Baulücke. Hier in Alphen geht unserer Bericht vorerst zu Ende. Wir suchten uns ein schönes Platzchen für Fiona zum festmachen. Zum Glück sollte es noch weitergehen. Wäre ja auch zu schade gewesen, wenn unser Bootsurlaub Zuid-Holland schon beendet sein sollte.

Bootsurlaub Zuid-Holland
Villa in Alphen

Das waren unsere ersten neun Tage. Wir freuen uns schon auf die nächste Etappe unseres “Bootsurlaub Zuid-Holland”!

 

Karten* für dieses Fahrgebiet:

ANWB Wateratlas M Limburgse Maas

ANWB Waterkaart L Grote Rivieren Oost

ANWB Waterkaart K Grote Rivieren Midden

ANWB Waterkaart I Vechtplassen

Literatur*:

Hausbooturlaub Niederlande: Der Süden von Ingrid Bardenheuer und Hans Zaglitsch (unsere Rezension dazu)

Holland 1: Zeeland und die südlichen Provinzen von Jan Werner (unsere Rezension dazu)

 

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Bootsgutachten selber erstellen

Lesetipp “Der große Boots-Check” – Bootsgutachten für Käufer und Bootseigner

Hier geht es um das kartonierte Buch „bootsgutachtenDer große Boots-Check“* von Dag Pike, erschienen 2016 im Delius Klasing Verlag. Der Autor Dag Pike hat im Laufe der letzten Jahre viele Bootsgutachten als professioneller Gutachter erstellt. In seinem Buch “Der große Boots-Check” erkärt er, wie man ein Bootsgutachten erstellt. Es geht um Segelyachten und Motorboote mit Rümpfen aus GFK und aus Metall, aber er geht auch auf andere Baumaterialien wie zum Beispiel Holz ein. Dank zahlreicher Grafiken und Fotografien wird das Thema anschaulich dargestellt.

Übersichtliche Aufteilung

Zunächst werden die Gründe für ein Gutachten aufgezeigt sowie das Handwerkszeug aufgezeigt. Klar strukturiert legt der Autor zehn Bereiche für einen Boots-Check dar – beziehungsweise acht Bereiche für ein Motorboot ohne Beiboot.

Anschließend wird dem Leser ein „Zehn-Minuten-Gutachten“ vorgestellt und abschließend gibt es Tipps im letzten Kapitel, wie man das Gutachten verwerten kann.

Geschrieben wurde das Buch für einen potentiellen Käufer eines Gebrauchtbootes, der nach Studium des Buches in der Lage ist, ein Boot recht gut beurteilen zu können. Für den Bootseigner hingegen ist es wissenswert, selbst herauszufinden, was bei einem erkannten Problem getan werden muss, damit nicht mehr Ungemach entsteht. Bei komplexen Bereichen gibt der Autor den Tipp, einen professionellen Gutachter hinzuzuziehen, wenn nötig.

Gliederung

Die Buchunterteilung sieht folgendermaßen aus:
Der Leser erfährt, wie er den Rumpf, das Deck und die Aufbauten beurteilen kann. Natürlich sind auch die Motoren und ihre Systeme, der Bootsantrieb und die Rohrleitungssysteme Bereiche des Boote-Checks.
Falls es um eine Segelyacht geht, kann man sich im Kapitel Mast & Rigg fachkundig machen. Wiederum für die meisten Bootstypen wichtig sind die Themenbereiche Elektrik, Unter Deck und Sicherheitsausrüstung. Auch Schlauch- und Beiboote werden thematisch behandelt.

Quintessenz

Für uns ist das Buch hilfreich. Wir haben seit einigen Jahren Boote und auch jedes Jahr viel dazugelernt. Durch das Buch haben wir viel Neues kennen gelernt. Das Buch liefert sehr detailreich viele Ansätze und Ideen und schärft den Blick für das Boot und dessen Gewerke.

Sprachlich ist es klar formuliert. Das Buch beschreibt, wo man hinschauen muss, damit man nicht eine böse Überraschung erlebt. Hier ist die Devise: Problem erkannt, Gefahr gebannt. Das Buch ist so geschrieben, dass man als Leser fachfremd sein darf und nach Studium des Buchs in der Lage ist, einen Boots-Check selber durchzuführen.

Unser Resumée: Für Laien und für Leute, die sich in das Thema Boot einarbeiten, ist dieses Buch empfehlenswert!

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Törn-Tipps: Hausbooturlaub Niederlande-Der Süden

Hausbooturlaub in den Niederlanden

Hausbooturlaub in den Niederlanden

Wir möchten heute eine aktuelle Neuerscheinung unter den Reiseführern für einen Bootsurlaub in den Niederlanden vorstellen: “Hausbooturlaub Niederlande: Der Süden“* von Ingrid Bardenheuer und Hans Zaglitsch. Erschienen ist das Buch als Klappenbroschur im Delius Klasing Verlag, Edition Maritim, in der 1. Auflage 2016.

Gliederung

Nach einer kurz gehaltenen Einleitung geht es gleich los mit insgesamt vier Routenvorschlägen und knapp 1000 km Wasserwegen:

– “Die Randstadt-Runde – Kurs grünes Herz” mit dem Bereich Amsterdam – Utrecht – Den Haag.

– “Das Veerse Meer – ins Delta” mit der Region um Middelburg.

– “Maas und Zuid-Willemsvaart – flussaufwärts” mit der Region zwischen Roermond, ‘s-Hertogenbosch und dem Biesbosch.

– “Die Willemsroute – über die Grenze!” zwischen Roermond und Maastricht über Belgien.

Für jede der vier Routen gibt es einen Vorschlag für eine Basisstrecke. Es sind jeweils ca. 6 Fahrtage veranschlagt. Dazu eine mögliche Verlängerung für ca. 3 weitere Fahrtage.  Und einen Vorschlag für einen Kurztrip oder ein verlängertes Wochenende mit 3 Fahrtagen.

Alles was wichtig ist

Alle Routen sind mit einer Durchfahrthöhe von bis zu 3,50 m befahrbar. Zu jeder Route, Verlängerungsstrecke und zu jedem Kurztrip gibt es eine Zusammenstellung der Anzahl von Schleusen und beweglichen Brücken. Informationen über den Schwierigkeitsgrad und die tägliche Fahrzeit. Dazu kommen Kilometerangaben, Schleusen und bewegliche Brücken aufgeschlüsselt für die einzelnen Tagesetappen. Am Ende des Buches gibt es für jede Route weiterführende nützliche Informationen: Tankmöglichkeiten, Literatur und Karten für die Strecke sowie eine Auswahl von Charterunternehmen für das jeweilige Revier.

Über diese Basisinformationen hinaus sind die einzelnen Orte auf der Strecke im Stil eines Reiseführers beschrieben. Es gibt etwas zur Geschichte der Orte. Empfehlungen und Sehenswürdigkeiten. Zum Teil Kuriositäten wie der Engel mit Handy am Ohr in ‘s-Hertogenbosch, den man anrufen kann.
Last but not least Ausflugstipps und Restaurantempfehlungen.

Quintessenz

Die Informationen in diesem Reiseführer sind sehr aktuell. Er beinhaltet alles, was man für die Planung eines Hausbooturlaubes wissen sollte. Auch die vielen schönen Fotos in diesem Buch machen Lust auf einen Hausbooturlaub in den Niederlanden.

Dieser Reiseführer behandelt zum Teil die gleichen Strecken wie der Törnführer “Holland – Zeeland und die südliche Provinzen” von Jan Werner. Diesen hatten wir bereits besprochen. Jan Werner legt ein stärkeres Gewicht auf die Wasserwege und die nautischen Gegebenheiten. Deswegen ergänzen sich die beiden Bücher sehr gut für die Vorbereitung eines Bootsurlaubes.

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Bootsurlaub Friesland: Stavoren – Roermond

Über Woudsend zum Tjeukemeer – Bootsurlaub Friesland

Bootsurlaub Friesland
Woudsend – Wohnen in der Kirche

Der Koningsdag in Stavoren leitete ein markantes Datum ein: Unser Bootsurlaub Friesland war leider so gut wie vorbei. In den vorherigen zwei Wochen waren wir von Roermond aus gestartet. Wir haben den Princenhof, Bolsward, Giethoorn, Sneek und viele andere schöne Plätze besucht.

Die Rückfahrt

Ab jetzt heißt es viel fahren, wenn wir rechtzeitig wieder zu Hause sein wollen. Das bedeutet: Rechtzeitig “Leinen los” in Stavoren, unserem aktuellen Aufenthaltsort. Wir tanken noch Wasser und schon sind wir unterwegs auf dem Johan-Friso-Kanaal Richtung De Flüssen und Heeger Meer. Da diese Strecke auch von Berufsschiffen befahren werden kann, gibt es auch für uns keine Einschränkungen bei den Brücken. Allerdings ist diese Strecke bei ruhigem Wetter auch recht unspektakulär. Bei Wind können De Fluessen und das Heeger Meer schon mal recht ruppig daherkommen. Wir haben aber Glück und nach gut zwei Stunden biegen wir am Ende des Heeger Meers südlich ab Richtung Woudsend.

Die Ortsdurchfahrt von Woudsend ist immer lohnend. Besonders schön finden wir eine ehemalige Kirche, die zu einem Wohnhaus umgebaut wurde, und die historische Sägemühle „de Jager“, eine der wenigen erhaltenen Windmühlen die als Sägewerk genutzt wurden. Diese Mühle steht direkt am Wasser, ist noch funktiontüchtig und kann immer Samstags besichtigt werden.

Bootsurlaub Friesland - Sägemühle „de Jager“
Historische Sägemühle „de Jager“

Sloten

An Sloten vorbei fahren wir dann Richtung Tjeukemeer zur Marchjepolle, einem unserer liebsten Marrekrite-Anleger: Eine Insel nur für Liegeplätze, aber auch groß genug für einen kleinen Spaziergang zum kleinen Strand. Hier bleiben wir für die Nacht und packen noch einmal unseren Bootsgrill “Son of Hibachi” aus.

Bootsurlaub Friesland
Tjeukemeer, Leigeplätze an der Marchjepolle

Tjeukemeer, Marchjepolle
Tjeukemeer, Marchjepolle

Abendstimmung am Tjeukemeer. Von sonnig warm mit blauem Himmel bis stürmisch, regnerisch und kühl: Unser Törn in Friesland  bot auch dieses Jahr wieder viele Varianten.

Strand auf der Insel Marchjepolle
Bootsurlaub Friesland: Strand auf der Insel Marchjepolle

Durch die Kalenberger Gracht

Wegweiser in Overijssel
Wegweiser in Overijssel

Am nächsten Morgen verlassen wir bei Echtenerbrug offiziell Friesland und fahren über die schnurgerade Jonkers-of Helomavaort Richtung Ossenzijl. Hier haben wir schon wieder die automatischen oder fernbedienten Brücken, die typisch für Noord West Overijssel sind. Nachdem wir die leicht zu bewältigende Linthorst Homansluis passiert haben, sind wir schon bald in Ossenzijl und auf dem Weg in die Kalenbergergracht, eine der schönsten Strecken in der Gegend. Rechts und links der Strecke wunderschöne Häuser und sehr hübsche Örtchen, und immer zwischendurch Zugänge zum Nationalpark De Weerribben, den wir mit Fiona allerdings nicht befahren können. Auf der Kalenbergergracht gilt eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 6 km/h, die aber angesichts der Schönheit der Strecke eher ein Vorteil ist.

Overijssel, Kalenberger Gracht,Bootsurlaub Friesland
Overijssel, Kalenberger Gracht

Bootsurlaub Friesland
Overijssel, Kalenberger Gracht

An der Walengracht zwischen Giethoornse Meer und Beulaker Wijde finden wir ganz neue freie Anlegestellen, die hier in Overijssel allerdings nicht mehr von der friesländischen Marrekrite betrieben werden.

Durch die Beukerssluis geht es Richtung Zwartsluis und wieder Richtung Berufsschifffahrt. Ein großes Berufsschiff, das uns kurz vor einer Brücke zu einem spontanen Wendemanöver animiert, erinnert uns daran ab jetzt wieder erhöhte Aufmerksamkeit walten zu lassen und vor allem das Funkgerät wieder einzuschalten.

Zwolle

Zwolle - kreatives Festmachen vor beweglicher Brücke
Zwolle – kreatives Festmachen vor beweglicher Brücke

Unser Tagesziel ist Zwolle, das nur durch bewegliche Brücken zu erreichen ist. Diese Brücken sind durch den Stadtverkehr stark befahren und haben deswegen nur bestimmte Öffnungszeiten. Leider gibt es keine Liegeplätze vor der Brücke, was zu teilweise sehr kreativen Anlegevarianten führen kann. Für Zwolle bietet sich daher eine gute Planung der Ankunftszeit an. Dafür wird man mit schönen Liegeplätzen mit Stromanschluss mitten in der Stadt belohnt. Zu dieser frühen Jahreszeit sind sowohl Hafenmeisterbüro als auch sanitäre Einrichtungen noch geschlossen. Da auch kein Hafenmeister vorbei kam, liegen wir kostenlos mitten in Zwolle.

Mit einem leider nicht sehr guten griechischem Essen bestehend aus einer sehr kleinen Portion lauwarmen, sparsam gewürztem Gyros lassen wir den Tag ausklingen.

Zurück nach Roermond nehmen wir die gleiche Strecke wie bei der Hinfahrt, nur diesmal gegen die beachtliche Strömung der IJssel, die unsere Fahrzeit deutlich verlängert. Zum Glück schaffen wir es trotzdem rechtzeitig, Fiona im Heimathafen De Rosslag festzumachen. Damit war unser diesjähriger Bootsurlaub Friesland beendet.

Bootsurlaub Passantenhafen Zwolle
Passantenhafen Zwolle

Zwolle
Zwolle

Törnbücher:
Alamanak 1

Almanak 2

Friesland: Zwischen Ems und Ijsselmeer

Roermonds Grachten – die Rurmündung

Die Rur in Roermond – Roermonds Grachten

Im Sommer besuchen wir öfters die Stadt Roermond mit dem Boot und legen direkt in der Altstadt an. Von unserem Hafen (bis 2018) in Roermond-Herten fahren wir ein paar Minuten die Maas zu Tal, biegen dann auf die Rur ein, die hier in den Niederlanden Roer heißt, und sind ganz schnell im Zentrum. Sowohl zur Stadt- als auch an einigen Stellen zur Maasseite kann man das Boot an Roermonds Grachten festmachen. Wer als Bootfahrer schon mal dort war, weiß auch, dass die Roer manchmal stark strömt und dass das Anlegemanöver darauf ausgerichtet sein sollte, will man nicht gegen andere Boote versetzt werden.

Roemond Stadthafen

Während des Sommers ist es  besonders an den Wochenenden nicht einfach, einen Anlegeplatz zu bekommen, da viele andere Crews die gleiche Idee mit dem Landgang in der Innenstadt zu haben scheinen. Auf dem Bild unten links befindet sich die Anlegestelle des Rundfahrtschiffs “Voorstad”. Dieser Bereich ist für das Ausflugsschiff freizuhalten.

Vorab zur Info: Unter “Gracht” versteht der Niederländer einen Kanal, einen Graben oder einen  Wassergraben. In diesem Bereich von Roermond handelt es sich aber um die Rurmündung, also um einen kleinen Fluss. Jedoch scheint es für viele Leute so auszusehen wie eine Gracht, deshalb habe ich diesen charmanten Begriff hier einfach übernommen 🙂

Die Stadt

Hat man einen Anlegeplatz gefunden, so steht einem die Stadt mit ihren Annehmlichkeiten offen. Hier verbindet man gleich das Nützliche mit dem Angenehmen und kann Lebensmittel kaufen, in der Stadt shoppen oder gleich zum nahegelegenen Outlet gehen. Zwei Wochenmärkte bietet Roermond: Ein großer jeden Samstag auf dem Markt vor dem Rathaus und ein kleiner jeden Mittwoch auf dem Munsterplein. Die vielen Cafés, Restaurants und Lokale laden zum Verweilen ein, oftmals auf der Terrasse unter freiem Himmel. Teils mit sehr schönem Blick auf den Innenstadthafen, die Roer oder auf die Maas (z.B. vom Restaurant im Yachthaven Nautilus). Besonders dann, wenn Gäste an Bord sind, ist der Innenstadthafen ein schönes Ziel für einen Ausflug. Leider darf man im Stadthafen nicht übernachten und so fahren wir morgens los, machen das Boot fest und besorgen uns in der Stadt frische Brötchen und alles, was wir gerne zum Frühstück hätten. Ein größerer Jumbo-Supermarkt ist direkt in der Nähe, in der Einkaufspassage Roercenter.

Hinter Maria Theresia

Normalerweise ist spätestens vor der Steinbrücke “Maria Theresia Brug”, die vom Zentrum zur Voorstad St. Jacob führt, Schluss mit dem Bootfahren für Boote mit größerem Tiefgang bzw. mit größeren Abmessungen.

Bootsfahrt Roemonds Grachten
Die Rurmündung, Roermond

Im Sommer hatten wir die Idee, mit unserem kleinen Schlauchboot die “Grachten Roermonds” im weiteren Verlauf zu erkunden. Von der Innenstadt fuhren wir zu Berg und merkten spätestens hinter der Steinbrücke als die Roer immer schmaler wurde, wie stark die Strömung hier ist. Unser kleiner Außenborder mit 2,3 PS musste sich anstrengen, um uns zu zweit im im Boot gegen die Strömung zu schieben.

Roer in Roemond
Roermond, Voorstad

Wenig später hatten wir Gegenverkehr von einem Boot, das uns recht schnell entgegenkam. Die hohe Geschwindigkeit des Boots war auch nötig, damit es in der starken Strömung steuerbar bleibt.

Rurmündung Roermond
Chill-Ecke, Roer in Roermond

Die Roer fließt hier durch den Roermonder Stadtteil Voorstad. Wir fuhren an schönen Gärten vorbei, die von Ihren Besitzern mit Lounge-Möbeln zu gemütlichen Sitzecken ausgestattet waren. Eigene Bootsanleger an den Gärten sind natürlich auch vorhanden.

Rur in Limburg

Irgendwann hat man die Wahl links oder rechts abzubiegen. Fährt man links, ist hinter dieser Brückendurchfahrt am Molenweg Schluss und man muss kehrt machen. Also fuhren wir zurück und nahmen den anderen Weg.

Richtung Steelhaven
Rur, Richtung Steelhaven vom Zentrum

Folgt man dagegen dem Flussverlauf der Roer zu Berg, kommt man Richtung Steelhaven (hinten rechts).

Wenn wir auf der Straße waren, haben wir den unscheinbaren Wassergraben, den wir kaum als die Roer wahrgenommen haben, kaum beachtet.

Roermonds Grachten
Vorstaad Richtung Roermond City

Viel weiter kann man auch in dieser Richtung auf Roermonds Grachten nicht fahren und so fuhren wir zurück. Vom Wasser aus gesehen ist es hier wirklich hübsch. Gelegentlich muss man aufpassen wegen des Tiefgangs und man sollte nicht zu weit außen fahren. Plötzlich müssen wir schneller als die Strömung fahren, um das Boot lenken zu können.

Roermonds Grachten
Roer, Nahe Roermond Zentrum

An eine Stadt erinnert hier nichts. Die Zeit scheint stehen geblieben zu sein.

Steinbrücke Roermond
Roermond Innenstadthafen

Der Hafen in der Roermonder Altstadt vor der Steinbrücke. Gleich sind wir wieder an Bord von Fiona.

Steinbrug in Roermond
Maria Theresia Brug, Steinbrücke Roermond

Obwohl unsere erste Bootsfahrt in Roermond schon einige Jahre zurück liegt, sind wir noch nie weiter gefahren als bis zur Steinbrücke und haben somit erst jetzt Roermonds Grachten kennen gelernt. Uns hat die Tour sehr gut gefallen und auch wenn sie relativ kurz war, waren wir überrascht, wie schön es in diesem Teil Roermonds ist.

Nachtrag: Es gab viele Mails von Interessierten. Eine Fragen wurde immer wieder gestellt:

Gibt es geführte Touren dort entlang? Nein, es handelt sich hier um ein recht kleines Gebiet. Es ist nur schiffbar für sehr kleine Boote mit geringem Tiefgang. Diese Tour ist gedacht als Gimmick für die Bootsbesatzung, die auf ihr Dinghy umsteigt. Wer die Maasplassen bei Roermond kennenlernen möchte, sollte die “Vorstaad” nehmen, dessen Anleger neben der Maria Theresia Brücke ist. Eine Abfahrttafel mit Preisen ist dort angebracht. Die Voorstadt fährt ca. alle zwei Stunden.
Ein weiteres Rundfahrtboot ist der De Veerman:

Mehr Infos:  Bootfahren in den Niederlanden
Infos über Limburg