Wir möchten heute eine aktuelle Neuerscheinung unter den Reiseführern für einen Bootsurlaub in den Niederlanden vorstellen: “Hausbooturlaub Niederlande: Der Süden“* von Ingrid Bardenheuer und Hans Zaglitsch. Erschienen ist das Buch als Klappenbroschur im Delius Klasing Verlag, Edition Maritim, in der 1. Auflage 2016.
Gliederung
Nach einer kurz gehaltenen Einleitung geht es gleich los mit insgesamt vier Routenvorschlägen und knapp 1000 km Wasserwegen:
– “Die Randstadt-Runde – Kurs grünes Herz” mit dem Bereich Amsterdam – Utrecht – Den Haag.
– “Das Veerse Meer – ins Delta” mit der Region um Middelburg.
– “Maas und Zuid-Willemsvaart – flussaufwärts” mit der Region zwischen Roermond, ‘s-Hertogenbosch und dem Biesbosch.
– “Die Willemsroute – über die Grenze!” zwischen Roermond und Maastricht über Belgien.
Für jede der vier Routen gibt es einen Vorschlag für eine Basisstrecke. Es sind jeweils ca. 6 Fahrtage veranschlagt. Dazu eine mögliche Verlängerung für ca. 3 weitere Fahrtage. Und einen Vorschlag für einen Kurztrip oder ein verlängertes Wochenende mit 3 Fahrtagen.
Alles was wichtig ist
Alle Routen sind mit einer Durchfahrthöhe von bis zu 3,50 m befahrbar. Zu jeder Route, Verlängerungsstrecke und zu jedem Kurztrip gibt es eine Zusammenstellung der Anzahl von Schleusen und beweglichen Brücken. Informationen über den Schwierigkeitsgrad und die tägliche Fahrzeit. Dazu kommen Kilometerangaben, Schleusen und bewegliche Brücken aufgeschlüsselt für die einzelnen Tagesetappen. Am Ende des Buches gibt es für jede Route weiterführende nützliche Informationen: Tankmöglichkeiten, Literatur und Karten für die Strecke sowie eine Auswahl von Charterunternehmen für das jeweilige Revier.
Über diese Basisinformationen hinaus sind die einzelnen Orte auf der Strecke im Stil eines Reiseführers beschrieben. Es gibt etwas zur Geschichte der Orte. Empfehlungen und Sehenswürdigkeiten. Zum Teil Kuriositäten wie der Engel mit Handy am Ohr in ‘s-Hertogenbosch, den man anrufen kann. Last but not least Ausflugstipps und Restaurantempfehlungen.
Quintessenz
Die Informationen in diesem Reiseführer sind sehr aktuell. Er beinhaltet alles, was man für die Planung eines Hausbooturlaubes wissen sollte. Auch die vielen schönen Fotos in diesem Buch machen Lust auf einen Hausbooturlaub in den Niederlanden.
Dieser Reiseführer behandelt zum Teil die gleichen Strecken wie der Törnführer “Holland – Zeeland und die südliche Provinzen” von Jan Werner. Diesen hatten wir bereits besprochen. Jan Werner legt ein stärkeres Gewicht auf die Wasserwege und die nautischen Gegebenheiten. Deswegen ergänzen sich die beiden Bücher sehr gut für die Vorbereitung eines Bootsurlaubes.
Über Woudsend zum Tjeukemeer – Bootsurlaub Friesland
Woudsend – Wohnen in der Kirche
Der Koningsdag in Stavoren leitete ein markantes Datum ein: Unser Bootsurlaub Friesland war leider so gut wie vorbei. In den vorherigen zwei Wochen waren wir von Roermond aus gestartet. Wir haben den Princenhof, Bolsward, Giethoorn, Sneek und viele andere schöne Plätze besucht.
Die Rückfahrt
Ab jetzt heißt es viel fahren, wenn wir rechtzeitig wieder zu Hause sein wollen. Das bedeutet: Rechtzeitig “Leinen los” in Stavoren, unserem aktuellen Aufenthaltsort. Wir tanken noch Wasser und schon sind wir unterwegs auf dem Johan-Friso-Kanaal Richtung De Flüssen und Heeger Meer. Da diese Strecke auch von Berufsschiffen befahren werden kann, gibt es auch für uns keine Einschränkungen bei den Brücken. Allerdings ist diese Strecke bei ruhigem Wetter auch recht unspektakulär. Bei Wind können De Fluessen und das Heeger Meer schon mal recht ruppig daherkommen. Wir haben aber Glück und nach gut zwei Stunden biegen wir am Ende des Heeger Meers südlich ab Richtung Woudsend.
Die Ortsdurchfahrt von Woudsend ist immer lohnend. Besonders schön finden wir eine ehemalige Kirche, die zu einem Wohnhaus umgebaut wurde, und die historische Sägemühle „de Jager“, eine der wenigen erhaltenen Windmühlen die als Sägewerk genutzt wurden. Diese Mühle steht direkt am Wasser, ist noch funktiontüchtig und kann immer Samstags besichtigt werden.
Historische Sägemühle „de Jager“
Sloten
An Sloten vorbei fahren wir dann Richtung Tjeukemeer zur Marchjepolle, einem unserer liebsten Marrekrite-Anleger: Eine Insel nur für Liegeplätze, aber auch groß genug für einen kleinen Spaziergang zum kleinen Strand. Hier bleiben wir für die Nacht und packen noch einmal unseren Bootsgrill “Son of Hibachi” aus.
Tjeukemeer, Leigeplätze an der Marchjepolle
Tjeukemeer, Marchjepolle
Abendstimmung am Tjeukemeer. Von sonnig warm mit blauem Himmel bis stürmisch, regnerisch und kühl: Unser Törn in Friesland bot auch dieses Jahr wieder viele Varianten.
Bootsurlaub Friesland: Strand auf der Insel Marchjepolle
Durch die Kalenberger Gracht
Wegweiser in Overijssel
Am nächsten Morgen verlassen wir bei Echtenerbrug offiziell Friesland und fahren über die schnurgerade Jonkers-of Helomavaort Richtung Ossenzijl. Hier haben wir schon wieder die automatischen oder fernbedienten Brücken, die typisch für Noord West Overijssel sind. Nachdem wir die leicht zu bewältigende Linthorst Homansluis passiert haben, sind wir schon bald in Ossenzijl und auf dem Weg in die Kalenbergergracht, eine der schönsten Strecken in der Gegend. Rechts und links der Strecke wunderschöne Häuser und sehr hübsche Örtchen, und immer zwischendurch Zugänge zum Nationalpark De Weerribben, den wir mit Fiona allerdings nicht befahren können. Auf der Kalenbergergracht gilt eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 6 km/h, die aber angesichts der Schönheit der Strecke eher ein Vorteil ist.
Overijssel, Kalenberger Gracht
Overijssel, Kalenberger Gracht
An der Walengracht zwischen Giethoornse Meer und Beulaker Wijde finden wir ganz neue freie Anlegestellen, die hier in Overijssel allerdings nicht mehr von der friesländischen Marrekrite betrieben werden.
Durch die Beukerssluis geht es Richtung Zwartsluis und wieder Richtung Berufsschifffahrt. Ein großes Berufsschiff, das uns kurz vor einer Brücke zu einem spontanen Wendemanöver animiert, erinnert uns daran ab jetzt wieder erhöhte Aufmerksamkeit walten zu lassen und vor allem das Funkgerät wieder einzuschalten.
Zwolle
Zwolle – kreatives Festmachen vor beweglicher Brücke
Unser Tagesziel ist Zwolle, das nur durch bewegliche Brücken zu erreichen ist. Diese Brücken sind durch den Stadtverkehr stark befahren und haben deswegen nur bestimmte Öffnungszeiten. Leider gibt es keine Liegeplätze vor der Brücke, was zu teilweise sehr kreativen Anlegevarianten führen kann. Für Zwolle bietet sich daher eine gute Planung der Ankunftszeit an. Dafür wird man mit schönen Liegeplätzen mit Stromanschluss mitten in der Stadt belohnt. Zu dieser frühen Jahreszeit sind sowohl Hafenmeisterbüro als auch sanitäre Einrichtungen noch geschlossen. Da auch kein Hafenmeister vorbei kam, liegen wir kostenlos mitten in Zwolle.
Mit einem leider nicht sehr guten griechischem Essen bestehend aus einer sehr kleinen Portion lauwarmen, sparsam gewürztem Gyros lassen wir den Tag ausklingen.
Zurück nach Roermond nehmen wir die gleiche Strecke wie bei der Hinfahrt, nur diesmal gegen die beachtliche Strömung der IJssel, die unsere Fahrzeit deutlich verlängert. Zum Glück schaffen wir es trotzdem rechtzeitig, Fiona im Heimathafen De Rosslag festzumachen. Damit war unser diesjähriger Bootsurlaub Friesland beendet.
Im Sommer besuchen wir öfters die Stadt Roermond mit dem Boot und legen direkt in der Altstadt an. Von unserem Hafen (bis 2018) in Roermond-Herten fahren wir ein paar Minuten die Maas zu Tal, biegen dann auf die Rur ein, die hier in den Niederlanden Roer heißt, und sind ganz schnell im Zentrum. Sowohl zur Stadt- als auch an einigen Stellen zur Maasseite kann man das Boot an Roermonds Grachten festmachen. Wer als Bootfahrer schon mal dort war, weiß auch, dass die Roer manchmal stark strömt und dass das Anlegemanöver darauf ausgerichtet sein sollte, will man nicht gegen andere Boote versetzt werden.
Während des Sommers ist es besonders an den Wochenenden nicht einfach, einen Anlegeplatz zu bekommen, da viele andere Crews die gleiche Idee mit dem Landgang in der Innenstadt zu haben scheinen. Auf dem Bild unten links befindet sich die Anlegestelle des Rundfahrtschiffs “Voorstad”. Dieser Bereich ist für das Ausflugsschiff freizuhalten.
Vorab zur Info: Unter “Gracht” versteht der Niederländer einen Kanal, einen Graben oder einen Wassergraben. In diesem Bereich von Roermond handelt es sich aber um die Rurmündung, also um einen kleinen Fluss. Jedoch scheint es für viele Leute so auszusehen wie eine Gracht, deshalb habe ich diesen charmanten Begriff hier einfach übernommen 🙂
Die Stadt
Hat man einen Anlegeplatz gefunden, so steht einem die Stadt mit ihren Annehmlichkeiten offen. Hier verbindet man gleich das Nützliche mit dem Angenehmen und kann Lebensmittel kaufen, in der Stadt shoppen oder gleich zum nahegelegenen Outlet gehen. Zwei Wochenmärkte bietet Roermond: Ein großer jeden Samstag auf dem Markt vor dem Rathaus und ein kleiner jeden Mittwoch auf dem Munsterplein. Vielen Cafés, Restaurants und Lokale locken Roermonds Gäste an. Oftmals auf der Terrasse unter freiem Himmel. Teils mit sehr schönem Blick auf den Innenstadthafen, die Roer oder auf die Maas (z.B. vom Restaurant im Yachthaven Nautilus). Besonders dann, wenn Gäste an Bord sind, ist der Innenstadthafen ein schönes Ziel für einen Ausflug. Leider darf man im Stadthafen nicht übernachten und so fahren wir morgens los, machen das Boot fest und besorgen uns in der Stadt frische Brötchen und alles, was wir gerne zum Frühstück hätten. Ein größerer Jumbo-Supermarkt ist direkt in der Nähe, in der Einkaufspassage Roercenter.
Hinter Maria Theresia
Normalerweise ist spätestens vor der Steinbrücke “Maria Theresia Brug”, die vom Zentrum zur Voorstad St. Jacob führt, Schluss mit dem Bootfahren für Boote mit größerem Tiefgang bzw. mit größeren Abmessungen.
Die Rurmündung, Roermond
Im Sommer hatten wir die Idee, mit unserem kleinen Schlauchboot die “Grachten Roermonds” im weiteren Verlauf zu erkunden. Von der Innenstadt fuhren wir zu Berg und merkten spätestens hinter der Steinbrücke als die Roer immer schmaler wurde, wie stark die Strömung hier ist. Unser kleiner Außenborder mit 2,3 PS musste sich anstrengen, um uns zu zweit im im Boot gegen die Strömung zu schieben.
Roermond, Voorstad
Wenig später hatten wir Gegenverkehr von einem Boot, das uns recht schnell entgegenkam. Die hohe Geschwindigkeit des Boots war auch nötig, damit es in der starken Strömung steuerbar bleibt.
Chill-Ecke, Roer in Roermond
Die Roer fließt hier durch den Roermonder Stadtteil Voorstad. Wir fuhren an schönen Gärten vorbei. Diese sind von Ihren Besitzern mit Lounge-Möbeln zu gemütlichen Sitzecken ausgestattet waren. Eigene Bootsanleger an den Gärten sind natürlich auch vorhanden.
Irgendwann hat man die Wahl links oder rechts abzubiegen. Fährt man links, ist hinter dieser Brückendurchfahrt am Molenweg Schluss und man muss kehrt machen. Also fuhren wir zurück und nahmen den anderen Weg.
Rur, Richtung Steelhaven vom Zentrum
Folgt man dagegen dem Flussverlauf der Roer zu Berg, kommt man Richtung Steelhaven (hinten rechts).
Wenn wir auf der Straße waren, haben wir den unscheinbaren Wassergraben Roer kaum beachtet.
Vorstaad Richtung Roermond City
Viel weiter kann man auch in dieser Richtung auf Roermonds Grachten nicht fahren. So fuhren wir zurück. Vom Wasser aus gesehen ist es hier wirklich hübsch. Gelegentlich muss man aufpassen wegen des Tiefgangs und man sollte nicht zu weit außen fahren. Plötzlich müssen wir schneller als die Strömung fahren, um das Boot lenken zu können.
Roer, Nahe Roermond Zentrum
An eine Stadt erinnert hier nichts. Die Zeit scheint stehen geblieben zu sein.
Roermond Innenstadthafen
Der Hafen in der Roermonder Altstadt vor der Steinbrücke. Gleich sind wir wieder an Bord von Fiona.
Maria Theresia Brug, Steinbrücke Roermond
Obwohl unsere erste Bootsfahrt in Roermond schon einige Jahre zurück liegt, sind wir noch nie weiter gefahren als bis zur Steinbrücke und haben somit erst jetzt Roermonds Grachten kennen gelernt. Uns hat die Tour sehr gut gefallen. Auch wenn sie relativ kurz ist, waren wir überrascht, wie schön es in diesem Teil Roermonds ist.
Nachtrag: Es gab viele Mails von Interessierten. Eine Fragen wurde immer wieder gestellt:
Gibt es geführte Touren dort entlang? Nein, es handelt sich hier um ein recht kleines Gebiet. Es ist nur schiffbar für sehr kleine Boote mit geringem Tiefgang. Diese Tour ist gedacht als Gimmick für die Bootsbesatzung, die auf ihr Dinghy umsteigt. Wer die Maasplassen bei Roermond kennenlernen möchte, sollte die “Vorstaad” nehmen, dessen Anleger neben der Maria Theresia Brücke ist. Eine Abfahrttafel mit Preisen ist dort angebracht. Die Voorstadt fährt ca. alle zwei Stunden.
Ein weiteres Rundfahrtboot ist der De Veerman:
Amsterdam und Paris machen es vor: Auf einem Hausboot kann man nicht nur einen wunderbaren Urlaub verbringen, sondern auch wie in einem Haus leben. Und darum geht es in einer aktuellen Neuerscheinung des Delius Klasing Verlags: “Vier Zimmer, Küche, Boot – Eine Familie zieht aufs Wasser” von Uta Eisenhardt.
Die Autorin, sonst Gerichtsreporterin, Kolumnistin und Autorin von Büchern über skurrile Fälle aus dem Gerichtsalltag, hat sich auf neues Terrain begeben und beschreibt auf knapp 200 Seiten sehr unterhaltsam das abenteuerliche Vorhaben, in Berlin mit einer vierköpfigen Familie aus einer zu klein gewordenen Dachgeschosswohnung auf ein ehemaliges Bauhüttenschiff zu ziehen, das zu einem Wohnschiff umgebaut wurde.
Nach eigenen Angaben entstand das Buch auf Wunsch ihres Mannes, der nicht aufgehört hat, sie darum zu bitten, und wir möchten ihm von hier aus zurufen: Gut gemacht, vielen Dank dafür! Denn es war ein großes Vergnügen, das Buch zu lesen. Es nimmt einen mit nach Berlin, auf die Spree und weitere Berliner Gewässer, in die Berliner Hausbootszene. Aber auch mit in eine umständliche Bürokratie. Von der Ersteigerung des Bauhüttenschiffes über den Umbau zum Wohnschiff “Helene”, die stetig wiederkehrende Liegeplatzsuche bis zu den alltäglichen Herausforderungen, die das Leben auf einem Hausboot mit sich bringt. Man fühlt mit, freut sich mit über Erfolge und leidet mit, wenn Probleme auftauchen.
Als Bootfahrer kennt man nämlich einige der Herausforderungen nur zu gut: Allerdings in einer anderen, viel kleineren Dimension. Und wir haben uns angesichts vieler Hausboote, an denen wir auf unseren Bootstouren vorbeigekommen sind, schon öfter gefragt: Wie machen die das mit der Stromversorgung, der Wasserversorgung, den Schwarztanks? Wie lange kann so ein Boot im Wasser bleiben? Muss man nicht irgendwann einmal an das Unterwasserschiff? Wie bekommen die das hin, dass sie im Winter nicht frieren und im Sommer nicht in einer Vollzeit-Sauna leben? All diese Fragen werden auf sehr unterhaltsame Art beantwortet. Der Leser erlebt die Entwicklung der Familie von Laien zu kompetenten Fachleuten für energieautarkes, ressourcenschonendes Wohnen und Leben mit.
Quintessenz
Es war ein großes Vergnügen und dabei sehr lehrreich, das Buch zu lesen. Für jemanden mit Ambitionen für den Kauf eines Hausbootes, ist dieses Buch ein Muss. Als Sportbootfahrer erlebt man einen höchst interessanten Perspektivwechsel.
1965 verwirklichte David King in Plymouth, am Ufer des Ärmelkanals gemeinsam mit den beiden Brüdern Cliff und Mike Viney den Bau ihres Projekts: Ein Sportboot nach ihren Vorstellungen, das für private Eigner gebaut werden sollte. Das erste Boot war ca. 10 m lang. Es erhielt die Bezeichnung Project 31. Von diesem Typ wurden über 150 Boote weltweit verkauft.
Es wurde eine Werft gegründet, die zunächst „Marine Projects Ltd“ hieß. Erst später wurde die Firma von David King und seinen Partnern umgetauft zur „Prinzessin“, auf Englisch “Princess” bzw. in der aktuellen Firmenform: Princess Yachts International Plc und gehört seit 2008 zu einer Investmentgruppe.
Von 1966 bis 1969 wurden bereits über 130 Boote gebaut und verkauft. Man erkannte das Potential, das in diesem Markt steckte. Ab 1970 produzierte man bereits unter dem Namen Princess. Von der Princess 32 wurden in zehn Jahren insgesamt über 1200 Stück verkauft. Damit war sie eine der erfolgreichsten Boote der Werft. In den 70-ern folgten weitere Modelle, es wurden Yachten ab 25 Fuß aufwärts gebaut, darunter waren viele mit Flybridge.
Der Trend geht bei Princess Yachts zu immer größeren Schiffen. Zudem konnte die Produktion erhöht werden. Heute gibt es laut der Werft insgesamt 2300 Mitarbeiter. Schiffe von 40 Meter Länge sind keine Seltenheit.
2016 wird Princess Yachts also bereits 51 Jahre alt. Auf der boot Düsseldorf 2016 hatte Princess einen der größten Messestände. Insgesamt wurden neun Yachten ausgestellt.
Eine der erstgebauten Project 31, Charlotte, wurde anlässlich des 50-jährigen Firmenjubiläums von Princess zurückgekauft und ihr Retrodesign wurde liebevoll wiederhergestellt. Um das möglichst originalgetreu zu schaffen, wurden dafür die Bootsbauer von Project 31 aus dem Ruhestand heraus engagiert. Mit Erfolg, denn Charlotte war Teil der Messeausstellung in Düsseldorf und sieht wie ein Neuboot aus.
Charlotte wurde sie erst nach dem Refit genannt, und zwar weil sie im Geburtsjahr der Prinzessin Charlotte, Tochter von Prinz William und Herzogin Kate restauriert wurde. Die letzte Eignerin soll auch den Namen Charlotte gehabt haben.
Die Werft stellt zusätzlich zu Charlotte weitere acht Yachten aus. Auf der 2016er boot ging es größenmäßig mit der Princess 43 los, die größte ausgestellte Yacht ist die 99 Fuß lange Princess 30M mit dem Namen Kohuba.
Die Princess 30M – Ein Portrait
Die Kohuba ist nun als Charteryacht auf den balearischen Gewässern im Einsatz und kann zu einem Wochenpreis ab Euro 75.000 (Hochsaison € 85.000/Woche) gechartert werden. Nebenkosten wie Treibstoff sind nicht enthalten. Perfekt wird der Charterurlaub auf der Kohuba, wenn eine bis zu fünfköpfige Crew angeheuert wird, die für den relaxten und sorglosen Urlaub auf dem Schiff sorgt.
Die Daten:
Länge: 30,45 m,
Breite: 7,05 m,
Tiefgang: 2,06 m,
Verdrängung: 98 t,
Dieseltanks: 12200 l,
Wassertanks: 1600 l,
Grauwassertank: 700 l,
Schwarztank: 550 l.
Motoroptionen: 2 x 1925 PS CAT, maximal 2 x 2637 PS MTU.
Je nach Motorisierung und Beladung: 22 – 27 Knoten (40 – 50 km/h).
Die Heckgarage ist groß genug für einen 4,5 m langen Tender.
Ausgelegt für bis zu 13 Personen (inklusive Kabinen/Kojen für 5 Crewmitglieder).
Vor der offiziellen Eröffnung der boot 2016 hatten wir die Gelegenheit, das größte ausgestellte Schiff der boot Düsseldorf 2016, die Princess Yachts 30M zu besichtigen.
Das Achterdeck mit gemütlicher Sitzecke. Am Heck sind an Back- und Steuerbord zwei Treppen, die zur Badeplattform führen.
Speisen im Salon am großen Esstisch.
Alles machte einen großzügigen Eindruck. Mobiliar, das einem nicht gefällt, kann man zum Glück entfernen.
Ein nettes Highlight ist der Drop-Down-Balcony. Obwohl man noch nicht auf der Flybridge ist, ist man bereits höher als auf anderen Booten.
Achtung, nicht stolpern! Am Bug angekommen, sieht man das Kettengeschirr für die beiden Buganker und vier Klampen. Platz ist dennoch ausreichend vorhanden, um zur Bug-Sitzecke zu kommen (s.u.)
Der sonnen- und regengeschützte Bugsitz- und Liegebereich. Ein wenig erinnert die U-Sitzecke an einen Strandkorb. Auf Musik muss man dank Lautsprecher und Anlage nicht verzichten.
Wenn die Backbord-Tür geöffnet ist und man hier vorbei will, muss man die Tür schließen. Da die Tür zur Küche recht breit ist und deshalb weder innen- noch gangbordseitig geöffnet werden kann, hat man diesen Schwenkmechanismus verbaut. Die Gangbord-Seitenwand ist hoch, erfreulich oft finden sich Festhaltestangen. Gefühlt könnte der Seitengang etwas breiter sein.
Praktisch. Die Tee- und Kaffeeküche mit den Kühl- und Eisschränken. Hier wird nicht gekocht.
Darf nicht fehlen: Die klimatisierte Weinlagerung auf der 30M. Gleich nebenan findet sich eine kleine Sitzecke und die richtige Küche.
Teil 1 der Küche: Die Küche ist komplett mit allen elektrischen Geräten. Eine schöne Aussicht gibt es außerdem.
Teil 2 der Küche.
Edel und groß. Die Eigner-Suit mit Kingsize-Bett und Schreibtisch.
Das Eigner-Badezimmer mit Dusche.
Princess Yachts 30M, der Steuerstand. Auffällig ist der zentral positionierte “Anlehnstuhl”. Der “Schlechtwetterstand”. Insgesamt wirkt dieser Bereich recht “kuschelig” für ein Schiff dieser Größe. Aber es gibt ja noch den zweiten Steuerstand auf der Flybridge. Lassen wir uns überraschen, wie oben die Platzverhältnisse sind.
Blickfang: Diese bequem zu steigende Treppe führt zur Flybridge.
Auf der Fly angekommen, hat man diesen Blick Richtung Bug. Man schaut direkt auf die große Sitzecke an Backbord, dahinter befindet sich eine Wetbar mit Kühschrank, Spüle und Theke. Gleich nebenan an Steuerbord ist der Steuerstand. Im Blickfeld rechts befindet sich außerdem ein Esstisch. Die Aussicht von oben vermittelt ein Gefühl der Größe des Schiffes. Die anderen Boote wirken spätestens von hier oben sehr klein, obwohl wir uns in Halle 6 mit den Superyachten befinden.
Der Steuerstand auf der Fly ist großzügiger und übersichtlicher. Das mag daran liegen, dass das Schiff meistens von der Fly gesteuert wird.
Foto oben: Dining-Area hinter den Steuersitzen an Steuerbord. Rechts oben im Bild der Kran neben dem Spa Bad, siehe auch das folgende Foto.
Ein Whirlpool auf der Flybridge achterlich. Hinter dem Pool sieht man die Garage des Motorrads und an Steuerbord den Kran, der es an Land transportiert.
Blick von der Fly abwärts mit hochgeklappten Dach.
Der Crewbereich besteht aus 3 Kabinen im Bugbereich.
Foto oben: Die Einzelkabine für den Kapitän.
Auch ein adäquates Fahrzeug für den Eigner oder Charterkunden wurde vorgestellt. Bentley war so freundlich, etwas zur Dekoration beizutragen 🙂
Nach neun interessanten Tagen für die Wassersportler ist die boot Düsseldorf 2016 nun vorbei.
An der größten Boots- und Wassersportmesse der Welt boot Düsseldorf 2016 beteiligten sich vom 23.-31.1.2016 fast 1800 Aussteller aus über 60 Ländern. Insgesamt wurden 1800 Boote ausgestellt.
Bereits Mitte der Messewoche zeichnete sich schon ab, dass die Besucherzahlen auf einem hohen Niveau lagen. Während in der Woche viele Fachbesucher aus der Bootsindustrie, der Touristikbranche und dem Dienstleistungssektor kamen, sorgten am letzten Wochenende viele private Wassersportfans für volle Hallen. Zufrieden zogen die Veranstalter die Bilanz:
Es kamen 247000 Besucher, 2,8 % mehr als im Vorjahr.
Dabei waren über 50000 Besucher, die aus dem europäischen Ausland und aus Übersee zur boot Düsseldorf angereist waren.
Laut Pressestelle der boot Düsseldorf berichteten die Aussteller von einem äußerst interessierten und kauffreudigen Publikum. Jürgen Tracht, Geschäftsführer des Bundesverband Wassersport: „Wir sind hochzufrieden. Die boot hat unserer Branche weitere wichtige Impulse gegeben, die sich im Verlauf des Jahres positiv bemerkbar machen werden. Dies bestätigt unsere im Vorfeld genannten Prognosen eindeutig.
Auch für die Zukunft der Wassersportwirtschaft gehen wir von einem Aufwärtstrend aus. Fast 90% der Unternehmen rechnen in den kommenden zwei bis drei Jahren mit einer weiter steigenden Marktentwicklung. Die stabile maritime Konjunktur mit Zuwachsraten im einstelligen Bereich zieht sich durch fast alle Marktbereiche.“
Der Bootsmarkt
Anlässlich der boot gab die Wassersportwirtschaft einen Rückblick auf ein erfolgreiches Jahr und blickt optimistisch in die Zukunft.
Der Bootsmarkt gewinnt. Der Trend zum Motorboot ist unverkennbar. Aktuell sind bereits von den gut 6 Millionen Booten in Europa etwa 80 % Motorboote. Es wundert daher nicht, wenn die Werften sich auf dieses wachstumsstarke Segment konzentrieren.
Die deutschen Bootsbauer können sich sehr gut behaupten. Stärken sind die Innovationen und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Die Exportquoten spiegeln auch hier den Trend zum Motorboot wieder. So stieg der Export wertmäßig um 11,5 % gegenüber dem Vorjahreshalbjahr, wohingegen der Export im Segelbootbereich um 13,9 % sank.
81 % der Segelboothändler beurteilen den bisherigen Saisonverlauf gleich gut oder besser als im Vorjahr. Besonders größere Segeljachten ab 13 m stoßen auf zunehmendes Interesse. Im Motorbootbereich berichten 79 % der Unternehmen von gleich guten oder besseren Geschäften im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Auch hier liegen größere und vor allem wertstabile Jachten im Trend.
Kleinere Motorboote/Trailerboote entwickelten sich ebenfalls im Absatz positiv. Die Gründe hierfür sind unter anderem die Trailerbarkeit und Flexibilität. Das Boot kann einfach in einer Garage gelagert werden, ist preislich erschwinglich und günstig im Unterhalt.
Die 2012 eingeführte Führerscheinregel mit der Führerscheinfreigrenze von 15 PS trug zum Erfolg bei, insbesondere das Segment “Boote bis 4,5 m” profitierte davon.
Auf der boot Düsseldorf 2016 gab es dementsprechend auch eine Vielzahl an Bootspremieren zu bestaunen: 21 Segelboote und –yachten sowie 58 Motorboote und –yachten, vom Schlauchboot bis zur Luxusyacht, wurden erstmalig – zum Teil feierlich im Rahmen einer Enthüllung – der Öffentlichkeit präsentiert.
Beliebt sind auch Kajütjachten um die 8 m Länge. Preislich liegen diese Boote – teils – unter 80000 Euro und sind manchmal noch trailerbar.
Gebrauchtboote
Die Nachfrage nach Gebrauchtbooten steigt. 80 % (Vorjahr 74 %) der Segelboot- und 92 % (Vorjahr: 84 %) der Motorboothändler berichten von gleich guten oder besseren Umsätzen im Vergleich zum Vorjahr. Inzwischen finden gebrauchte Yachten oft schnell einen neuen Eigner. Das gilt allerdings nur für jüngere Gebrauchtboote. Die Nachfrage nach jahrzehntealten Jachten wird sich weiter abschwächen. Überwiegend ist jung und qualitativ hochwertig gefragt, nicht billig.
Chartermarkt
Chartermarkt International ohne Niederlande
Laut Felix Wolf von YachtBooker, die das Reservierungssystem YachtSys betreiben, sind die klassischen Reviere bei Betrachtungen der Frühbuchungen im Aufwind. Zu Frühbuchungen zählen die Buchungen, die mindestens fünf Monate vor Abreise gebucht werden. Hierbei haben Spanien und insbesondere die Balearen und Italien kräftig zugelegt. Kroatien liegt leicht im Plus.
Griechenland und die Türkei dagegen hatten im gleichen Zeitraum Verluste.
Laut YachtSys stieg Kroatien mit 29 % (Im Vorjahr 28 %) auf Platz 1, gefolgt von Griechenland mit 25 % (Vorjahr: 34 %). Auf Platz 3 kommt Spanien mit 20 Prozent (Vorjahr: 16 %). Es folgen Italien mit 16 % (Vorjahr: 12 %) und die Türkei mit 5 % (Vorjahr: 8 %).
Chartermarkt Deutschland und die Niederlande
werden von YachtSys nicht erfasst, weil die Buchungen meistens direkt über die Vermieter laufen. Laut den Anbietern liegen aber die Binnen- und Küstenreviere auf stabilem Niveau. Gründe für die Beliebtheit seien die Anreisevorteile (diese Regionen sind leicht mit dem Auto erreichbar und damit für Familien preiswert), die akzeptablen Hafengebühren, die sehr gute Infrastruktur mit großer Hafendichte.
In den vergangenen Jahren waren die Frühbuchungen richtungsweisend. Ob sich dieses Jahr der gleiche Trend fortsetzt, wird man sehen. Für die größten Vercharterer The Moorings, Sunsail und Le Boat, die zusammen etwa über 2150 Boote verfügen, ist die Saison zufriedenstellend gestartet. Laut Katja Meinken-Wiedemann, PR-Managerin Northern Europe, „merkt man, dass die Kunden insgesamt zögerlicher sind.“
Der Reisemarkt der boot Düsseldorf 2016 bot in zwei Hallen die Gelegenheit, sich umfassend über die verschiedenen Reviere weltweit beraten zu lassen und zum Teil sogar – entweder dort oder in der Bootsausstellung – die diversen Bootstypen für einen Chartertörn in Augenschein zu nehmen.
Der Servicebereich
Auch der Servicebereich profitiert von der positiven Entwicklung des Wassersports, da die Eigner ihr Boot länger nutzen oder ein gebrauchtes erwerben. Die Jachteigner investieren in den Werterhalt ihrer Boote. Die Nutzung der Jachten wird länger.
Nach Kauf eines Gebrauchtboots werden oftmals Investitionen durch die neuen Eigentümer gemacht.
Generell wird die professionelle Pflege häufiger als Dienstleistung eingekauft.
Ausrüstungs-, Zubehörmarkt
Durch die längere Nutzung der Jachten bzw. durch den Erwerb einer Gebrauchtjacht werden in diesem Segment Investitionen gemacht, überwiegend im Bereich Komfort.
So entsteht beispielsweise Nachfrage nach Multimedia, Entertainment, Heizungsanlagen und Küchenausstattungen. Die älter werdenden Jachteigner verbringen mehr Zeit an Bord und möchten es bequem und möglichst so ausgestattet wie zu Hause haben.
Ausblick
Überwiegend sieht es für die Wassersportwirtschaft recht gut aus. Es ist davon auszugehen, dass sich der positive Trend der letzten zwei Jahre fortsetzen wird.
Abschied
nehmen heißt es für den boots-Messe-Chef Goetz-Ulf Jungmichel. Jungmichel leitet seit 2008 die boot Düsseldorf. Sein Nachfolger wird Petros Michelidakis, ein erfahrener Messemann, der seit Jahren erfolgreich für die Messe Düsseldorf im Auslandsvertreternetz für Griechenland zuständig ist.
Die nächste boot Düsseldorf findet vom 21.-29.01.2017 statt.
Die “kleine Bootssaison” mitten im Winter fängt an: Morgen wird die boot 2016 in Düsseldorf eröffnet.
Die boot Düsseldorf ist die weltweit größte Boots- und Wassersportmesse. In diesem Jahr stellen fast 1800 Aussteller aus mehr als 60 Ländern viele Neuheiten, interessante Weiterentwicklungen und auch Bewährtes aus. In 17 Messehallen geht es auf eine Reise durch die gesamte Welt des Wassersports.
Action und Trendsport auf der boot 2016
Splash Drone
So kann man in der Beachworld in der Trendsport-Halle 1 eine Splash Drone, den weltweit ersten wasserdichten Quadrokopter, in Aktion erleben. Die Splash Drone kann aus dem Wasser starten und liefert fantastische Actionaufnahmen, kann aber auch Leben retten, da sie ein Rettungspaket abwerfen kann. Im Wasser bläst sich das Paket zu einer kleinen Rettungsinsel auf.
Stand up Paddling-Polo
Auf den Maasplassen haben wir in den letzten Jahren schon häufig Stand Up-Paddler gesehen. Auf der boot, auch in der Beachworld in Halle 1, wird der neue Sport Stand Up Paddling (SUP)-Polo gezeigt. Zwei Teams mit je drei Spielern kämpfen auf speziellen Stand Up Paddling-Boards innerhalb eines Polofeldes auf dem Wasser darum, einen Ball möglichst oft mit Hilfe des Paddels ins gegnerische Tor zu befördern. Wir sind gespannt, wann wir das erste Stand Up Paddling-Polo auf den Maasplassen verfolgen können!
Erster Tauchgang im Tauchturm
In Halle 3 gibt es die Möglichkeit, im Rahmen einer Schnuppertauchganges in speziellen Tauchbecken Tauchen auszuprobieren. Neben einem kleineren steht auch das größte transportable Tauchbecken für einen Tauchgang bereit.
Boote, Boote, Boote: Vom Tretboot bis zur Luxusyacht
Boot Düsseldorf Luxusyachten
Die boot Düsseldorf lässt auch im Motoren- und Motorbootsegment keine Wünsche offen. In insgesamt 7 Hallen sind Motorboote, angefangen beim 2,3 PS-Kleinmotor bis hin zur Luxusyacht zu finden.
Vorbereitung für die boot Düsseldorf 2016 – letzte Hand anlegen
So wird als Neuheit in diesem Jahr die Explorer 24 der Drettmann-Werft mit einem neuen Antriebsverfahren vorgestellt, in dem die Dieselmotoren und Elektromotoren räumlich getrennt sind. Dadurch liegt der Verbrauch wesentlich unter dem Verbrauch vergleichbarer Yachten, und im Wohnbereich der Yacht steht mehr Raum zur Verfügung, so dass sogar ein Beachclub mit Lounge und Sauna direkt an der Badeplattform Platz findet.
Drettmann Explorer 24 Luxusyacht
Der Star der boot 2016 ist eine Prinzessin: Mit 30 Metern ist die Princess 30M die größte Yacht auf der Messe und beeindruckt durch eine sehr luxuriöse und moderne Ausstattung. Die Werft feiert gerade ihren 50. Geburtstag, und so gab es neben der jüngsten Princess auch die älteste Princess “Charlotte”, wunderbar aufbereitet, zu sehen.
Princess 30 M Luxusyacht
Princess 30 M Luxusyacht
Die Nr. 1: Die älteste Princess-Yacht, die “Charlotte”
Die Messe geht vom 23. bis 31. Januar 2016 und ist täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Eintrittskarten können auf www.boot.de online geordert und zuhause ausgedruckt werden, denn sie dienen gleichzeitig zur kostenlosen An- und Abreise im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr bis zur Preisstufe D, Region Süd.
Untiefen in Einfahrt nach De Spaanjerd behoben (siehe Update unten)
Leider ist die Einmündung gegenüber dem Dorf Stevensweert/ von der Maas kommend in den Plas Spaanjerd (bei ca. km 62) auch dieses Jahr nur in der Mitte befahrbar bzw. ausschließlich von Booten mit wenig Tiefgang seitlich befahrbar. Da kein Zeichen oder kein Schild vor den seitlichen Untiefen in der Einfahrt warnt, setzen jedes Jahr mehrere Boote mit – meist ortsunkundigen – Crews auf die Untiefen auf.
Antrieb
In einzelnen Fällen geht es zwar glimpflich aus, aber oftmals werden Propeller, Antrieb oder das Unterwasserschiff beschädigt.
Daher raten wir, bei Begegnungen mit anderen Schiffen gegebenenfalls zu warten, aber keinesfalls zu viel Abstand von der Einfahrtsmitte zu halten. Beim Ausfahren vom See in die Maas muss sogar deutlich Abstand zum Ufer gehalten werden, da nahezu das erste Drittel steuerbords untief zu sein scheint.
Es wäre dringend erforderlich, wenn die zuständigen belgischen Behörden entsprechende Maßnahmen ergreifen, denn ein Ausbaggern der Einfahrt, das Anbringen einer Fahrbahnrinnenmarkierung oder zumindest ein Warnschild sollte machbar sein.
UPDATE, Saison 2017: Die Untiefen sind behoben. Man sollte aber nicht zu dicht am Rand der Einfahrt fahren. 2020 blieb dort ein kleineres Polizeiboot stecken.
Nahezu der ganze See ist befahrbar. Die Fahrrinne ist zwar immer noch vorhanden, aber unseres Wissens nach fahren fast überall auf dem Spaanjerd-See Boote. Der See wurde tief ausgebaggert, an einigen Stellen sind noch Arbeitsschiffe tätig. So ist es auch noch in 2025.
Während unseres Bootsurlaubs in Nord-Holland hatten wir ausgiebig Gelegenheit, den Törnführer “Holland: Zeeland und die südlichen Provinzen*” von Jan Werner zu testen. Der Link führt zur aktuellen Version, erschienen in 2020.
Das Buch beginnt mit einem kurzen Einleitungsteil zu Land und Leuten und der Geschichte des Landes, wobei die Seefahrertradition – thematisch gut passend – einen größeren Raum einnimmt.
Daran schließt sich ein “Nautisches Holland – Lexikon” an: Eine Stichwortsammlung von “Almanak” bis “Zoll”, in dem die gängigen Begriffe und Regelungen beschrieben werden. Auch die wichtigsten nautischen Vokabeln werden vorgestellt.
Den größten Teil des Buches nehmen insgesamt 13 Törnvorschläge ein: Auf den großen Flüssen Waal und Merwede, Neder Rijn und Lek, Gelderse IJssel und Maas, auf den Gewässern von Zeeland – Hollands Diep und Haringsvliet, Grevelingen, Oosterschelde und Veerse Meer, Westerschelde -, sowie im grünen Herzen der Niederlande – die Vecht und der Bereich Utrecht – Rotterdam – Amsterdam.
Nach einer kurzen Zusammenfassung der nautischen Gegebenheiten wie z. B. Brückenhöhen oder lokalen Fahrregeln werden die Orte entlang der Route beschrieben. Dabei liegt neben einer touristischen Beschreibung ein Schwerpunkt auch auf Liegeplätzen und Versorgungsmöglichkeiten. Häufig gibt es Übersichtskarten zu den Häfen. Das Ganze wird zudem durch viele schöne Fotos illustriert.
Quintessenz
Uns hat das Buch viele interessante Anregungen und Informationen gegeben. Einige schöne und lohnenswerte Ziele hätten wir ohne das Buch nicht entdeckt.
Ein paar Kritikpunkte gibt es allerdings. In dieser Auflage sind einige Informationen nicht korrekt – so sucht man z. B. die kritisierte chemische Industrie rund um die Jachthäfen in Herten an der Limburgse Maas vergeblich. Aufgrund der Größe des besprochenen Gebietes wird es allerdings kaum möglich sein, alle Informationen ganz aktuell zu halten. Leider fehlt auch auf den Übersichtskarten der Wasserstraßen der Maas-Waal-Kanal als wichtige östliche Verbindung von zwei der besprochenen großen Flüsse völlig.
Negativ aufgefallen ist uns aber insbesondere die sehr eigenwillige, zum Teil stark wertende Sprache. Die Grammatik hätte durchaus Verbesserungsbedarf: Vieles wird abwechselnd mit vollständigen Sätzen im Telegrammstil ohne Verben formuliert, was nicht gerade zum Lesevergnügen beiträgt. Viele subjektive Wertungen fanden wir unangemessen und hätten uns eine objektivere Formulierung gewünscht. Zum Beispiel liest man in der Beschreibung eines Jachthafens: “Gute Versorgung. Leider auch großer Campingplatz nahebei.” Warum leider?
Unsere Lieblings-Bewertung war aber “Der Abstecher nach Hilversum wäre umständlich und auch nicht sonderlich lohnend; es sei denn, man interessierte sich für die eindrucksvolle Architektur dieser Garten- und Villenstadt.” Alles klar 😉
Unser Fazit: Das Buch bietet für einen Bootsurlaub in Holland viele wichtige Informationen und Anregungen. Das Lesevergnügen bleibt zwar ein wenig auf der Strecke, muss aber auch bei einem Törnführer nicht unbedingt im Vordergrund stehen.
Die Anreise zum Koningsdag: Flüssen – Workum – Stavoren
Das Tagesziel an diesem Tag sollte Stavoren sein. Da das Wetter gut genug war für eine Tour über das IJsselmeer, ging es vom Marrekrite-Anleger im Flüssen zunächst wieder zurück nach Workum. Dort durch den ganzen Ort bis zur Schleuse zum IJsselmeer. In der Nähe der Schleuse landeinwärts befinden sich einige Liegeplätze der „braunen Flotte“. Das sind große Segelschiffe, auf denen man mit einer Gruppe ein paar Tage mit einem Skipper auf dem IJsselmeer segeln kann. Prompt kam uns auf der engen Durchfahrt im Dorf Workum direkt vor der Schleuse solch ein Schiff entgegen. Daher machten wir spontan ein Anlegemanöver an Backbord. Die nächste Schleusung war dann für uns. Kurz drauf befanden wir uns bei bestem Wetter auf dem IJsselmeer. Da sich auf dem flachen IJsselmeer bei mittlerer Windstärke eine unangenehm Welle mit kurzen Wellentälern aufbauen kann, fahren wir diese Strecke möglichst nur bei entsprechender Wetterlage.
Johan Frisosluis – die neue Schleuse in Stavoren (eröffnet 2014)
Einfahrt nach Stavoren
Den schönen Ort Hindeloopen, eigentlich auch immer einen Besuch wert, ließen wir auf dem IJsselmeer zunächst an Backbord vorbeiziehen und waren kurze Zeit später an der neuen Johan Frisosluis in Stavoren, die offiziell erst in ein paar Tagen von König Willem-Alexander eröffnet werden sollte, aber zum Glück schon in Betrieb war. Diese Schleuse ist sehr gelungen, mit komfortablen Schwimmpollern, so dass wir nach einer sehr angenehmen Schleusung kurz darauf den binnen gelegenen Passantenhafen von Stavoren anlaufen konnten. Hier gibt es eine Tankstelle, die sowohl von Autos als auch von Booten genutzt werden kann, mit entsprechend günstigen Preisen. Das nutzen wir natürlich gerne, um unseren Vorrat an Diesel wieder aufzufüllen. Im Passantenhafen von Stavoren gibt es daneben Wasser, Strom und recht gute sanitäre Einrichtungen. Zum Abschluss des Tages gab es unseren Lieblings-Spaziergang in Stavoren, über den IJsselmeer-Deich von einer Schleuse zur anderen und durch das Dorf wieder zurück.
Innenstadthafen Stavoren, Beflaggung für Koningsdag
Koningsdag – Ein besonderer Tag in den Niederlanden
Am nächsten Tag war ein ganz besonderer Tag für die Niederländer: Der erste „Koningsdag“ für Ihren König Willem Alexander, nachdem es bisher immer den „Koniginnendag“ gegeben hatte. Henk, bei dem wir in den Vorjahren stets „unsere“ Lady Ann gechartert hatten, hatte uns immer von diesem Tag vorgeschwärmt und uns erklärt, dass an diesen Tag das ganze Land „oranje“ sei. Dieses Mal waren wir am Koningsdag in Holland und hatten uns auch vorbereitet: Fiona wurde mit orangenen Fähnchen dekorativ für das hohe Ereignis aufgebrezelt und auch für uns selber hatten wir etwas Orangenes besorgt.
Die ganze Nachbarschaft feiert mit 🙂
Ei fast gefangen, das Eigelb fliegt noch …
Nachdem alle mit ihren Festtagssachen ausgestattet waren, ging es zu einem Spaziergang durch das Dorf auf der Suche nach den Koningsdag-Feierlichkeiten. Hier lernten wir eines der typischen Koningsdag-Spiele kennen: Eierwerfen. Zwei Personen bilden ein Team, einer ist Werfer, einer Fänger, und es wird ein rohes(!) Ei geworfen und muss aufgefangen werden. Gelingt das, wird die Distanz um 2,5 m erhöht, Werfer und Fänger wechseln ihre Rollen und das nächste Ei wird geworfen. Was bei 5 m noch machbar wirkt, wird mit höherer Distanz natürlich immer spannender. Dabei kann es vorkommen, dass ein Ei vom Fänger zerquetscht wird oder auf einem der Zuschauer landet…
Nachdem wir dort noch ein Bier auf den König getrunken hatten, ging es zurück zu Fiona. Es gab natürlich grell orange eingefärbten Tompoezen, dem leckeren niederländischen Nationalgebäck, die an diesem Tag auch zum Programm gehören.