Maastricht – ein Bootstörn von Roermond

3 Tage Marina Maastricht (früher: Marina Nautisches Centrum Pietersplas)

Obwohl die Wettervorhersage für Maastricht eher durchwachsen war, waren wir guter Dinge, dass sich die Wetterlage zum Besseren wenden würde. Wir hatten dann auch tatsächlich Glück mit dem Wetter. Nur einige Wolken schirmten die heiße Sonne manchmal etwas ab.

Am Donnerstag kauften wir Vorräte für das Wochenende. Außerdem dabei waren unsere Falträder, mit denen wir Maastricht und das Umland erkunden wollten. Da uns die Willemsroute noch gut bekannt war, fuhren wir dieses Mal ausschließlich über den Julianakanaal. Der Julianakanaal verläuft mehr oder weniger parallel zur Maas, die in diesem Bereich, genauer gesagt zwischen Ohe en Laak und Maastricht, nicht schiffbar ist.

Für die Fahrt nach Maastricht mussten wir drei Schleusen passieren. Die erste Schleuse ist direkt bei Roermond, die Schleuse Linne. Ohne Wartezeit durften wir direkt hinter einem Segler einfahren.

Schleuse Maasbracht

Nun trennten uns nur noch zwei Schleusen und etwa 45 km von unserem Ziel, dem Hafen Pietersplas, wie er umgangssprachlich in seiner Kurzform genannt wird.

In Maasbracht, unmittelbar vor der Schleuse, bunkerten wir Diesel an der Schiffstankstelle. Direkt hinter der Tankstelle befindet sich die nächste Schleuse für uns. Die Schleuse war gut gefüllt, es gab keine besonderen Vorfälle.

Bei Schleuse Nr. 3 wurden wir in die Steuerbordkammer verwiesen. Das ist die alte Kammer. Leider geht das Schleusen in dieser Kammer nicht so schnell und wir waren länger mit dem -langsamen- Schleusen beschäftigt als uns lieb war. So kam es uns wie eine Ewigkeit vor, bis wir die gut 11 m Höhenunterschied geschafft hatten. Zu unserer Überraschung sah das Schleusenwasser so schaumig während des Schleusens so aus, als hätte jemand sein Badewannenwasser abgelassen. Wir waren es nicht 😉

Die Maas

Maastricht
‘t bassin, Stadthafen Maastricht

Hier wird es richtig interessant. Man fährt an Industriegebieten vorbei, bevor sich die Häuser Maastrichts zeigen. Bei der Anfahrt ist an unserer Steuerbordseite der Hafen „t´Bassin“. Hier fuhren wir letztes Jahr rein, mussten durch eine feste Brücke und schleusten ein kleines Stück, um in den alten Stadthafen zu gelangen.
Direkt hinter dem Bassin ist die Amüsiermeile von Maastricht gelegen, die übergeht in das Shopping-Viertel.

Mitten auf der Maas befindet sich ein Jachthafen. Die vorbeifahrenden Boote passieren an der Uferseite. Kurz dahinter ist das Regierungsviertel, welches wie eine moderne Wasserburg aussieht.

Maastricht Government
Gouvernement Maastricht

Schon bald beginnt eine Schnellfahrstrecke, die wir leider nicht auskosten durften, da unser Zielhafen erreicht war.

Maastricht Marina, Pietersplas

Maastricht Marina
Maastricht Marina, ehemals Marina Pietersplas

Die Maastricht Marina Pietersplas ist ein sehr schöner und gepflegter, noch recht neuer Hafen auf der östlichen Maasseite. Der Hafen bietet großzügig bemessene Stege, ein modernes Waschgebäude mit Waschmaschine und Trockner, Duschkabinen und WCs.

Maastricht  Marina Waschhaus
Blick in das Sanitärgebäude

Da es einen Besitzerwechsel gab, hatte sich hier einiges geändert. Was die meisten Skipper interessieren dürfte: Das alte Angebot, für zwei Tage Liegen nur einen Tag zu bezahlen gibt es nicht mehr, sondern erst ab fünf Tagen. Dann gibt es einen Tag gratis. Für einen Meter Bootslänge bezahlt man 1,50 € plus Nebenkosten für zwei Personen in Höhe eines Meters Bootslänge). Zusatz, ab 2015: Angeblich werden die 2 für einen Tag-Angebote wieder eingeführt.

Maastricht Marina View
Blick auf die Marina Maastricht

Der Hafen ist recht ruhig gelegen. Musik-Events aus der Amüsiermeile haben wir im Hafen nicht wahrgenommen. In unmittelbarer Nähe befinden sich das wunderschöne Kasteel de Hoogenweerth und ein Restaurant.

Fahrradtouren

An zwei Tagen fuhren wir gut 50 km mit dem Rad durch und um Maastricht. Die einfache Entfernung vom Hafen zur City beträgt 4 km. Zwischenzeitlich stand noch ein Besuch beim VVV Maastricht auf dem Programm, um eine “Fietskaart” für die Region zu kaufen. Gefunden haben wir eine praktische Karte, klein zu falten und aus sehr strapazierfähigem Material, die die Region der Maas von der belgischen Grenze bei Maastricht bis zum Leukermeer hin abdeckt: “De sterkste Fietskaart van de regio: Limburg”.

Maastricht Radparadies - Kanne
In Kanne, Belgien

In und um Maastricht gibt es hervorragende ausgebaute Fahrradwege (vom Kopfsteinpflaster in der City einmal abgesehen) und sehr interessante Strecken, wo man außergewöhnliche Architektur und hübsche Landschaften bewundern kann. Nachdem wir am Freitag kreuz und quer durch Maastricht gefahren waren, fuhren wir am Samstag entlang der Maas in südöstlicher Richtung bis in die belgische Ortschaft Kanne.

Von hier aus ging es am Albertkanal entlang wieder nordwestlich. Bevor wir zum Hafen zurückfuhren, gab es auf der Außenterrasse der Pizzeria Da Giuseppe direkt am Marktplatz in Maastricht ein ordentliches Essen. Der gemischte Salat und die Pizzen konnten sich durchaus sehen lassen und haben uns sehr gut geschmeckt. Die freundliche Bedienung tat ein Übriges, so dass wir uns in dieser Pizzeria sehr wohl gefühlt haben.

Heimfahrt nach Roermond

Den späteren Nachmittag und Abend verbrachten wir dann im Hafen und am Sonntagmorgen traten wir bei schönstem Wetter die Heimreise nach Roermond an.

Da sich das Wetter sehr gut hielt, legten wir am Nachmittag einen Badestopp im Oolderplas ein und trafen uns mit Freunden. Wir konnten das tolle Wetter auskosten und blieben bis kurz vor Sonnenuntergang.

Unser letztes Ziel für heute hieß “Heimathafen Rosslag“.

 

Törnliteratur

ANWB Wateralmanak 1, Regelgeving en tips: Klick me

ANWB Wateralmanak 2: Klick me

Binnenkarte Maas-Zuid: Klick me

IJssel, Doesburg-Genemuiden: Friesland-Etappe 3

Über die IJssel bis Zwolle

Ijssel
Blick vom Hafen nach Doesburg

Doesburg

Nachdem wir die Nacht angenehm im Hafen Stichting Doesburg’s Goed verbracht hatten, stand am Morgen ein kurzer Einkaufsbummel in Doesburg auf dem Plan, um unsere paar Vorräte wieder aufzustocken.

Das Duschen im Hafen war an diesem Morgen ausgefallen, denn das Wasser für die Duschen musste erst aufgeheizt werden, so dass die Duschen erst später am Vormittag betriebsbereit wären. Also musste Fionas kleines Bad für die Morgendusche herhalten.

Ein kurzer Spaziergang führte uns auf den kleinen Marktplatz von Doesburg. An diesem Samstagmorgen findet ein sehr kleiner Wochenmarkt statt, bestehend aus einer Hand voll Marktständen. Nach einer kurzen Tour durch das sehr charmante Örtchen ging es dann zum Einkaufen in einen der Supermärkte im Zentrum. Kurz darauf waren wir auch schon wieder unterwegs auf der Ijssel Richtung Norden. Kurz hinter Doesburg gibt es einen langen Ijssel-Arm mit weiteren Jachthäfen, die allerdings bei weitem nicht so zentral liegen wie der Hafen Stichting Doesburg’s Goed.

Ijssel
Vor Deventer

Der Fluss Ijssel

schlängelt sich hier durch eine schöne, weitgehend flache Landschaft. Schnell fahren ist weitestgehend erlaubt. Aber vor allem im südlichen Teil der Ijssel vom Pannerdens Kanal bis zur Einmündung des Twente-Kanals nördlich von Zutphen gibt es recht viel Berufsschifffahrt. Dazu kommt, dass teilweise der Fluss so schmal ist und die Kurven so stark sind, dass es Begegnungsverbot für größere Schiffe gibt. Das betraf uns natürlich nicht, verhinderte aber die ein oder andere Gleitfahrt.

Die Ijssel hat in ihrem südlichen Teil eine recht starke Strömung, die mit der Strömung des Rheins vergleichbar ist. Schleusen gibt es nicht auf ihrem Weg vom Pannerdens Kanal bis zum Ketelmeer. Richtung Norden geht es für uns deswegen sehr schnell: Vorbei an Zutphen und Deventer bis zur Abzweigung des Zwolle-IJsselkanaals. Dieser wird dann zum Zwarte Water führt uns in die Provinz Nordwest-Overijssel. Eine Schleuse trennt den Zwolle-Ijsselkanaak von der Ijssel. Unsere erste und einzige Schleuse dieses Fahrtages.

Ijssel
Bootfahren auf der Ijjsel

Unseren ursprünglichen Plan, die Nacht in Zwolle zu verbringen, gaben wir nach einem Blick in den Wateralmanak 2 und auf unsere Uhr auf. Der Passantenhafen von Zwolle ist für uns nur durch bewegliche Brücken zu erreichen, und zu den Haupt-Verkehrszeiten (in unserem Fall zwischen 16 und 18 Uhr) werden die Brücken nicht geöffnet. Das hätte für uns knappe 2 Stunden Wartezeit bedeutet, die wir lieber mit Fahren verbringen wollten.

Über das Zwarte Water bis Genemuiden

Daher fuhren wir weiter in den Fluss Zwarte Water. auf dem wir jetzt eine schwache Strömung gegen uns hatten. Im Vergleich zur IJssel gibt es hier wenig Berufsschiffe. Kurz hinter Zwolle zweigt noch die Overijsselse Vecht ab, die ein Stück weit schiffbar ist und sich gut für eine Stippvisite eignet. Da wir diesen Fluss aber schon von einem früheren Urlaub her kannten, ließen wir ihn an Steuerbord liegen.

Weiter ging es, durch das “Zwartewaterland” vorbei an Hasselt und Zwartsluis bis zu unserem Zielhafen, dem Passantenhafen von Genemuiden.

Genemuiden nach der Ijssel Fahrt
Innenhafen, Genemuiden/NL

Genemuiden ist ein kleiner gemütlicher Ort mit einem recht großen Passantenhafen mit 260 Liegeplätzen, der durch eine Brücke in den Binnen- und einen Buitenhaven zweigeteilt ist. Diese Brücke ist von Sonntags abens bis Montags morgens geschlossen, und netterweise wurden wir auf von einer im Buitenhaven liegenden Bootsbesatzung auch darauf aufmerksam gemacht. Mit 4 m Höhe ist diese Brücke aber hoch genug, um Fiona durchzulassen, und so steuerten wir den Binnenhaven an, der näher am Ortszentrum liegt. Dieser Stadthafen war relativ leer und wir fanden eine sehr schöne Liegestelle mit Strom und Wasseranschluss. Der Ort Genemuiden ist sehr gepflegt und hübsch, aber auch sehr übersichtlich. So genossen wir den weiteren Verlauf des Abends in der Cockpit-Sitzecke.

Pause von der Ijssel
Stadthafen Genemuiden

Dabei erstrahlte Fiona im neuen Glanz und bekam prompt ein Fotoshooting: Außer im Bad hatten wir während des Winterlagers alle Lampen auf LED umgestellt. In der Bug- und Mittelkabine gibt es ein angenehmes weiches Licht mit einer Farbtemperatur von ca. 3500 Kelvin. Die LEDs im Cockpit haben ca. 5500 K, genau wie die zwei LED Lampen im Motorraum. An der Hecktür haben wir die vorher weiße Halogenlampe ausgetauscht mit einer blauen LED. Gründe für den Austausch sind: Der viel niedrigere Stromverbrauch – mindestens 60 % weniger. In der Bugkabine haben wir stärkere LEDs eingebaut (im Vergleich zu den alten Halogenlampen), so dass es jetzt heller als früher ist und man nun in jeder Ecke mühelos lesen kann.
Außerdem heizten die Halogenlampen die Bugkabine auf, was im Sommer natürlich gar nicht gut ist. Die Farben sind auf dem Foto zwar ein wenig “verschoben”, aber mit dem Ergebnis sind wir absolut zufrieden.

An diesem Fahrtag haben wir 93 km zurückgelegt. Diese recht mühelose Kilometerleistung verdanken wir nicht zuletzt der starken Strömung der IJssel.

Der Liegeplatz in Genemuiden schlug mit ca. 10 € zu Buche. An Kartenmaterial haben wir den ANWB Wasseratlas D Gelderse Ijssel 1 : 25 000 für die IJssel-Strecke von Doesburg bis Zwolle und die Waterkaart C Noord-West Overijssel 1 : 50 000 (ANWB waterkaart (C)) für die Strecke von Zwolle bis Genemuiden gebraucht. Auskunft über Brücken- und Schleusenöffnungszeiten gab uns wie immer der Wateralmanak (Wasseralmanach) 2: Nederland – Belgie (Vaargegevens).

Unsere nächste Etappe

Leukermeer – Doesburg: Friesland-Bootsurlaub Etappe 2

Nach einem gemütlichen Frühstück mit wunderschönem Blick aufs Leukermeer ging es am nächsten Vormittag weiter Richtung Friesland. Unser Tagesziel heißt Doesburg.

Leukermeer
Abschied Marina Leukermeer

Zunächst hatten wir noch 31 km Maas zu fahren bis zur Einmündung des Maas-Waalkanaals. Nach 10 km erreichten wir die Schleuse Sambeek, für uns die letzte Schleuse auf der Maas. Während die Schleuse Roermond – die wir am Vortag passiert hatten – hauptsächlich für die Sportschifffahrt betrieben wird, weil die Berufsschiffe den Bereich der Maasplassen über den Lateralkanaal umfahren, sind die restlichen Schleusen auch für die Berufsschiffe und verfügen deshalb häufig über mehrere Kammern. Daher sind die Wartezeiten vor den Schleusen oft kurz, und die Schleusen-Öffnungszeiten während der Woche sehr komfortabel: an Arbeitstagen wird rund um die Uhr geschleust. Dafür braucht es aber auch eine gewisse Abstimmung mit der Berufsschifffahrt, und so kam unser Funkgerät häufig zum Einsatz.

Waal Koordination
Zufahrt zur Waal bei Nijmegen

Kurz hinter Cuijk, das von der Maas aus ein sehr schönes Panorama bietet, kam die Abzweigung in den Maas-Waalkanaal. Nach gut einem km gab es dort eine offen stehende Schleuse, die Schleuse Heumen. Auch diese Schleuse hat zwei Kammern, und die Durchfahrt wird mit rotem und grünem Licht geregelt, so dass man keine Sorge haben muss, dass einem in der Schleuse plötzlich ein Berufsschiff entgegenkommt. Man benutzt aus beiden Richtungen jeweils die rechte Kammer.

Sluis Weurt
In der Schleuse Weurt

Der Maas-Waalkanaal verbindet die Waal, den Haupt-Mündungsfluss des Rheins, mit der Maas und ist entsprechend von Berufsschiffen frequentiert. Er ist aber breit genug, und da er auch hübsch begrünt ist, war die Fahrt durch den Maas-Waalkanaal sehr angenehm.

Nach 10 km erreichten wir schon die Schleuse Weurt, die den Maas-Waalkanaal mit der Waal verbindet. Hier gab es über Funk ein wenig Diskussion und Absprache, mit welchem Berufsschiff und an welcher Position wir schleusen sollten, aber an Ende hat alles wunderbar geklappt.

Über die Waal

Waal, zur Ijssel
Auf der Waal

Nun begann das zunächst größte Abenteuer unseres Bootsurlaubes: die 20 km über die Waal, vorbei an Nijmegen bis zur Einmündung des Pannerdenskanaals. Hier hat die Waal sehr starke Strömung, und es fahren sehr viele, auch sehr große Berufsschiffe und Schubverbände. Die Wellen ließen unsere Fiona wie einen Spielball des Wassers wirken. Wir waren froh über unsere Motorleistung und ließen Fiona wann immer möglich in Gleitfahrt gehen.

Um Nijmegen herum wird die Schifffahrt über einen Verkehrsposten geregelt. Für uns das erste Mal, dass wir unser theoretisch im Funkkurs erworbenes Wissen dazu in der Realität erlebten. In der Praxis sah das so aus, dass wir um Nijmegen herum statt des üblichen Kanal 10 nun Kanal 4 hörten, wie es in diesem Bereich verpflichtend ist. Es gab einigen Funkverkehr, der uns allerdings nicht betraf.

An diesen kritischen Begegnungspunkten mit der Berufsschifffahrt lohnt sich ein Blick in die Broschüren „Varen doe je samen!“, die kostenlos oder als PDF unter www.varendoejesamen.nl erhältlich sind. Hier wird zum Beispiel auch für jeden Knotenpunkt in Zeichnungen beschreiben, wie man aus der jeweiligen Wasserstraße abbiegt oder einbiegt, so dass Strömungsverhältnisse und Sichtbedingungen berücksichtigt werden.

Der Großteil der Rhein-Berufsschifffahrt fährt über die Waal, so dass wir ab der Abzweigung in den Pannerdenskanaal wieder ruhigere Verhältnisse vorfanden. Der Pannerdenskanaal ist gut 10 km lang und teilt sich dann bei Arnheim in den Neder-Rijn und die Gelderse Ijssel. Die Gelderse Ijssel wird uns dann weiter Richtung Friesland bringen sollte.

Doesburg
Passantenhaven Stichting Doesburg’s Goed

Doesburg
Cafe in Doesburg

Doesburg

Die Ijssel ist am Anfang noch recht schmal und schlängelt sich durch die Landschaft. Allerdings wird sie bis zur Einmündung des Twentekanaals stark durch Berufsschifffahrt befahren, so dass es sich empfiehlt, den VHF-Kanal 10 eingeschaltet zu haben. Nach gut 20 km ijsselabwärts, die dank recht starker Strömung sehr schnell gingen, erreichten wir am frühen Abend den Passantenhafen Stichting Doesburg’s Goed des hübschen Städtchen Doesburg. Der Hafen liegt in Laufdistanz zum Stadtzentrum und hat ca. 40 Liegeplätze mit Strom, Toiletten und Duschen. An diesem Tag waren außer uns nur noch ein paar  Hausboote dort. Das Hafengeld wurde einfach in bereitliegende Plastiksäckchen gepackt und in einen Briefkasten geworfen. Ansonsten bietet Doesburg in seiner kleinen, aber sehr charmanten Innenstadt Supermärkte, einen Markt und liebevoll ausstaffierte Lokale.

Der Tarif für eine Übernachtung in Stichting Doesburg’s Goed lag bei 1,05 € /m. Dazu kamen 1,75 € für Strom sowie die “Toeristenbelasting” von 1,05 € pro Person.

Für diese Tour vom Leukermeer bis Doesburg haben wir gleich drei verschiedene Wasserkarten gebraucht: Den Wateratlas M Limburgse Maas 1 : 25 000* für die Strecke vom Leukermeer bis zur Abzweigung des Maas-Waal-Kanals. Dann die Waterkaart L Grote Rivieren Oost 1 : 50 000 * für die Strecke über den Maas-Waal-kanal, die Waal und den Pannerdens Kanal. Und zuletzt den Wasseratlas D Gelderse Ijssel 1 : 25 000*. Der Wateralmanak (Wasseralmanach) 2: Nederland – Belgie (Vaargegevens)* hat uns an diesem Tag wichtige Informationen über das Fahren auf der Waal geliefert.

Alle anderen Infos gibt es in dem Almanak: Wateralmanak Teil 1

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Mit dem Trailerboot zum Camping in Cuijk/ Kraaijenbergse Plassen

Dieses Mal ging es mit dem Trailerboot, unserem Bombard C4 zum Campingplatz in Cuijk-Linden T´Loo an den Kraaijenbergse Plassen.

Die Kraaijenbergse Plassen bei Cuijk sind ein Seengebiet an der Maas. Bei Mass-km 167 zweigt in südlicher Richtung die Zufahrt zu den Plassen ab. Durch eine offenstehende Schleuse geht es zunächst durch einen Industriehafen, dem aber direkt ein sehr schönes Wassersportgebiet folgt.

Campingplatz t´Loo
Auf dem Campingplatz t´Loo

Der Name „Cuijk“ soll vom keltischen „Keukja“ abstammen, was so viel wie „Kurve“ bedeutet. Und genau das macht die Maas hier: An der Grenze zwischen der “Limburgse Maas” und den “Grote Rivieren” macht die Maas, die bisher in Richtung Norden fließt, eine rechtwinklige Kurve und verläuft ab hier in Ost-West-Richtung.  Die Kraaijenbergse Plassen sind, genau wie die Maasplassen, durch Kies- und Sandabbau entstanden und haben zur Zeit eine Größe von ca. 400 ha. Kiesabbau findet nach wie vor statt, aber seit einiger Zeit gibt es in den Kraaijenbergse Plassen auch eine touristische Entwicklung in Form von Stränden, Anlegeplätzen und Jachthäfen. Auch die Gemeinde Cuijk erweitert sich in Richtung Kraaijenbergse Plassen und hat dort sehr schöne Wohngebiete unter dem Motto “Wohnen am Wasser” gebaut. Zusammen mit dem Mooker Plas und natürlich der Maas bieten die Kraaijenbergse Plassen ein interessantes Gebiet für einen kurzen Bootsurlaub. Mit unserem Trailerboot Dawn „am Haken“ nahmen wir uns fünf Tage Zeit, die Gewässer um Cuijk kennenzulernen. Ein 4×4 m Zelt diente uns als Unterkunft.

t-loo cuijk
T´Loo Nähe Cuijk

Als Ausgangsbasis hatten wir uns einen Campingplatz direkt am See ausgesucht. Der Campingplatz T´Loo besitzt einen eigenen kleinen Hafen. Wichtig für uns war, dass wir einen Liegeplatz für unser Trailerboot bekamen, denn wir wollten das Boot nicht täglich slippen.Zudem waren wir mit den mitgebrachten Fahrrädern auch für kürzere Strecken mobil. Der Campingplatz in Cuijk ist relativ klein. Die Eigentümerfamilie betreibt ein Bootsgeschäft mit Reparatur und Service und sorgt für ein freundliches Klima. Der Platz besteht größtenteils aus Plätzen für Dauercamper. Grob haben wir auf 30 Gästeplätze geschätzt. Mittlerweile hat der Eigentümer aus Altersgründen aufgehört. Den Campingplatz wird mittlerweile durch den Betreiber des benachbarten Hafens geleitet.

Slippen des Trailerboots am Campingplatz T´Loo

Trailerboot
Slipprampe auf T´Loo

Unser Trailerboot Dawn wurde schnellstmöglich ins Wasser geschubst. Mit dem Harbeck-Trailer war das Slippen sehr einfach. Einfach die Räder des Anhängers bis zum Wasseranfang fahren und das Boot mit der Winde zu Wasser lassen. Das Schlauchboot fährt sehr kontrolliert und genau über die roten Rollen ins Wasser. Genauso einfach war das Rausholen des Schlauchboots.

Häuser Cuijk Hafen
Häuser am neuen Hafen Cuijk

Am nächsten Morgen hatten wir uns an der Rezeption erkundigt, wo man einkaufen kann. Man verwies uns auf einen Jumbo, der an der “Lavendelkade” von Cuijk entstanden ist und der mit dem Boot erreichbar ist. Die Lavendelkade ist ein sehr schöner Neubau-Komplex aus Büro- und Wohngebäuden sowie Geschäften. Vom Campingplatz bis zur Lavendelkade sind es mit dem Boot knapp 3 km.

Per Trailerboot auf dem Weg nach Cuijk – Wohnen im/am Wasser

cuijk
Cuijk – Wohnen am Waseer

Wir ließen es uns nicht nehmen, eine kleine Erkundungstour durch das neugebaute Wohngebiet zu machen.

Hinter einer Brücke zu einer Sackgasse ist es sehr untief. Unsere kleine Dawn musste schnellstmöglich wieder zurück, das Boot voraus hatte anscheinend einen kleineren Tiefgang.

Ein Bootsausflug über die Maas nach Maasbommel

Trailerboot und Berufler
Trailerboot und Berufsschifffahrt

Aber wir wollten ja während unseres Urlaubs nicht nur die Kraaijenbergse Plassen erkunden. Eine etwas längere Tour führte uns maasabwärts nach Maasbommel in das Wassersportgebiet “De Gouden Ham”.

An dem Tag legten wir per Boot gut 70 km zurück. Zunächst warten wir vor der Schleuse Grawe in übermächtiger Gesellschaft – beim Anblick des Schiffs haben wir freiwillig die Rettungswesten angelegt …

Schleuse
In der Schleuse

Der Schleusenwärter schickte uns zur nächsten Schleusung hinter 3 Berufsschiffen rein. Man fühlte sich hier sehr klein und in der Schleuse auch gefangen …

Schnellfahrtstrecke
Auf der Schnellfahrtstrecke

Im Wassersportgebiet “De Gouden Ham” angekommen, entschieden wir uns, erst einmal das Örtchen Maasbommel zu erkunden.

Vom Hafen aus mussten wir ca. 1,5 km laufen, um den Ortskern zu erreichen.

Dort gibt es eine Kirche, Wohnhäuser, ein Geschäft und einen Schnellimbiss, der aber geschlossen war, als wir Maasbommel besuchten. Ein sehr ruhiges Dorf und uns kam es so vor, als ob im Hafen mehr los sei als im „Ortszentrum“.

Maasbommel
Farbenprächtige Hausreihen am Wasser in Maasbommel

Bei einer Erkundungsfahrt des Seengebietes stießen wir auf eine interessante Ansammlung von Zelten – augenscheinlich Gruppenunterkünfte, die aber zu dem Zeitpunkt nicht belegt waren.

Zeltlager bei Maasbommel
Zeltlager bei Maasbommel

Mooker Plas

Ein weiterer  Ausflug führte uns von den Kraiijebergse Plassen zum Jachthaven El Dorado am Mooker Plas. Der Mooker Plas zweigt maasaufwärts von der Maas ab und ist durch einen sehr hübschen schmalen Wasserweg zu erreichen.

Am Mooker Plas gibt es mehrere Jachthäfen und einen Campingplatz sowie Strände. Einige Camper hatten sich interessante Slippeinrichtungen aus ehemaligen Anhängern gebaut und hatten so ihre Boote im Trockenen.

Eldorado Mook
Jachthafen Eldorado, Mookerplas

Obelink

An einem Tag ging es mit dem Auto zum ca. 100 km entfernt gelegenen Campingkaufhaus Obelink in Winterswijk, manchmal auch als “Camping-Ikea” bezeichnet. Hier wollten wir einige Sachen einkaufen.

Wir wunderten uns zunächst über die großen Obelink-Einkaufswagen. Am Schluss wussten wir, weshalb die so groß sind. Wir brauchten insgesamt drei …

Trailerboot
Cuijk, Wetterkapriolen

Wieder zurück an unserem Campingplatz: Leider war das Wetter nicht immer so, dass man Boot fahren wollte.

Wetter

Mit dem Wetter hatten wir leider nicht so viel Glück. Und auch am letzten Tag sah es vom Wetter her nicht gut aus. Und so verbrachten wir die regenfreie Zeit mit Spaziergängen und erkundeten per Fahrrad die Gegend.

Dennoch fühlten wir uns hier recht wohl. Für kleinere Boote ist das Gebiet gut geeignet. Unser Hafen liegt günstig für die Touren, die wir machen wollten. Die Wasserwege bieten viele Möglichkeiten. Oftmals waren Anlegestellen in den Seen auf der Karte zwar eingezeichnet. Jedoch waren keine Stege zum Anlegen vorhanden oder es fehlten Poller bzw. etwas, um das Boot festzumachen. Wir waren gespannt, ob sich das demnächst ändern würde. Wir werden noch einmal zurückkehren und dann berichten.

Kartenmaterial:

Roermond – Leukermeer: Friesland-Törn, Etappe 1

Unser Friesland-Bootsurlaub startete in unserem Heimathafen, dem Jachthafen De Rosslag in Roermond / Herten. Am Nachmittag sollte es losgehen, nachdem wir unsere Urlaubsvorräte an Bord gebracht hatten sowie Wasser- und Dieseltank aufgefüllt hatten. Unser erstes Ziel heißt Leukermeer.

zum Leukermeer
Die Reise beginnt in Roermond

Von Roermond maasabwärts über Kessel

Von Herten aus sind es nur ein paar Minuten Fahrzeit bis zur Schleuse Roermond, die offenbar kurz vor uns mit einer Schleusung angefangen hatte. So hatten wir direkt eine gute halbe Stunde Pause. Aber dann ging es unaufhaltsam Richtung Norden. Neer mit seinem sehr netten Passantenhafen wollten wir natürlich im wahrsten Sinne des Wortes links liegen lassen, waren wir doch gerade erst unterwegs.

Maaslandschaft
Schöne Häuser in Kessel

Weiter ging es an Kessel vorbei. Dieser Ort hat von der Maas aus ein beeindruckenden Panorama: schöne Häuser, eine Kirche und ein Kasteel direkt am Ufer der Maas.

Kurz hinter Kessel kam auch schon die erste Schnellfahrstrecke. Das sind Abschnitte auf der Maas, auf denen auch Wasserski gelaufen werden darf, und es gibt keine Geschwindigkeitsbegrenzung.

Ansonsten gilt auf der Maas eine Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h, mit Ausnahme des Bereichs der Maasplassen um Roermond, wo die Höchstgeschwindigkeit 9 km/h beträgt.

Schleuse Belfeld, Steyl, Venlo

Durch die Schnellfahrstrecke kamen wir sehr schnell an der nächsten Schleuse, Schleuse Belfeld an.

Kasteel Kleverberg
Kasteel Kleverberg

Hier wurden wir zügig geschleust und waren kurz darauf schon wieder unterwegs. Die Maas führt hinter Belfeld zunächst an Steyl vorbei.  wo vom Fluss aus sehr schön das Mutterhaus der Steyler Missionare mit Kloster und Kirche zu sehen ist. Kurz drauf waren wir in Venlo. Hier überlegten wir kurz, ob wir für ein leckeres Eis in den Stadthafen Venlo einkehren  wollten. Jedoch entschieden wir uns weiterzufahren. Das Leukermeer lockte und sollte unser Ziel bleiben.

Paddelwelle hinter mobo
Paddeln hinter dem Motorboot

In Venlo begleiteten uns für eine kurze Zeit einige Paddler. Unsere Heckwelle war das Ziel ihrer Begierde und offensichtlich sehr viel Spaß dabei hatten.

Hinter Venlo kommen weitere Schnellfahrstrecken, nur unterbrochen von kurzen Abschnitten, wo Fähren kreuzen. Auf der ganzen Strecke maasabwärts gibt es viele Fähren, die die nur wenig vorhandenen Brücken ergänzen. Daher sind diese Fähren auch regelmäßig und recht oft in Betrieb.

Fähre bei Kessel
Fähre bei Kessel

Meistens handelt es sich um sogenannte nicht frei fahrende Fähren. Z.B. Gierfähren, und so ist immer Vorsicht und langsame Fahrt angebracht im Fährbereich. Und schließlich will man ja auch nicht die Fähr-Passagiere durchschütteln.

Arcen, mit interessantem Schloss, Schlossgarten und der “Hertog Jan”-Bierbrauerei hätte uns interessiert. Leider war der dortige Anleger äußerst unattraktiv. Übernachten ist ohnehin nicht gestattet, so dass wir weiterfuhren.

Leukermeer Beach
Am Leukermeer

Leukermeer, Zwischenstopp

Noch eine weitere Schnellfahrstrecke und wir waren an unserem Tagesziel, dem Leukermeer angekommen. Die auf der Karte eingezeichneten freien Liegeplätze konnten wir mangels vorhandener Poller nicht nutzen. So landeten wir am Ende im  Jachthafen des Ferienparks Leukermeer. Eine sehr schöne und großzügige recht neue Anlage mit Restaurant und Brasserie “Beachclub”. Hier hat man eine tolle Aussicht aufs Leukermeer und den Hafen. Ein kleiner Supermarkt steht auf dem angegliedertem Campingplatz, dessen sehr gute sanitäre Einrichtungen auch für die Bootsfahrer zu nutzen waren.

Die Duschen hatten eine interessante Besonderheit: Warmes Wasser gab es für 5 Minuten, und die verbleibende Zeit konnte man auf einem Display ablesen. Durch die Information über die verbleibende Zeit konnte man das Duschen recht entspannt angehen. Das sollten wir im weiteren Verlauf des Urlaubs noch zu schätzen lernen …

Steiger an einer Marina im Leukermeer

Der erste Fahrtag

An diesem ersten halben Fahrtag haben wir 58 km zurückgelegt.

Die Übernachtung im Jachthafen Leukermeer schlug mit 15 € zu Buche, dazu kamen für Wasser und Strom noch jeweils 1 €. Dafür gab es sehr ordentliche Stege, breite Boxen und hervorragende Sanitäreinrichtungen.

An Kartenmaterial haben wir für diese Tour den Wateratlas M Limburgse Maas 1 : 25 000 benutzt.

Mit schönem Blick aufs Leukermeer gab es noch ein spätes Abendessen und den Abschluss des ersten Fahrtages.

Törnliteratur

ANWB Wateralmanak 1, Regelgeving en tips: Klick me

ANWB Wateralmanak 2: Klick me

Friesland-Bootsurlaub und zurück nach Roermond

Endlich war es soweit: Unser heißersehnter erster Friesland-Bootsurlaub auf eigenem Kiel sollte beginnen! Bisher hatten wir über viele Jahre ein- oder zweimal pro Jahr ein Motorboot in Friesland gechartert. Einmal waren wir vor Jahren mit unserem damaligen Schlauchboot in einem Friesland-Bootsurlaub unterwegs. Dieses Mal wollten wir mit unserer Fiona unsere Lieblingsplätze endlich als Bootseigner eines Kabinenbootes besuchen.

Die Urlaubstour

Marina Leukermeer

Unser erster diesjähriger Friesland-Bootsurlaub startete in unserem Heimathafen, dem Jachthafen De Rosslag in Roermond / Herten.

Leukermeer – Doesburg

Maasabwärts ging es am ersten Tag bis zum Leukermeer. Am nächsten Tag von dort über Maas, Maas-Waal-Kanal, die Waal, den Pannerdensch-Kanaal und einem Stück IJssel bis nach Doesburg.

Zwolle – Genemuiden – Giethoorn – Ossenzijl

IJsselabwärts ging es am Tag drauf sehr flott mit der Strömung bis Zwolle. Anschließend über das ruhige Zwarte Water. Am Abend waren wir bereits  in Genemuiden in der Provinz Nordwest-Overijssel und haben dort festgemacht.

Friesland-Bootsurlaub Marrekrite
Marrekrite Anleger im Tjeukemeer

Hier fing unser bekanntes Urlaubsgebiet an: Mit vielen Liegemöglichkeiten,  einer hervorragen Infrastruktur für Bootsfahrer und kaum Berufsschifffahrt. Von Genemuiden ging es am Ostersonntag dann zuerst nach Giethoorn. Giethoorn war an diesem Tag extrem gut besucht. Gefühlt waren Tausende Asiaten auf Sightseeing. Wir fuhren weiter am Nationalpark de Weeribben entlang bis nach Ossenzijl.

Joure – Princenhof

Da wir es kaum erwarten konnten, an einem unserer Lieblingsorte, dem Princenhof in der Nähe von Grouw anzukommen, stand am nächsten Tag wieder eine etwas längere Tour auf dem Programm: Von Ossenzijl mit einem Abstecher nach Joure und dann weiter zum Princenhof. Während wir bis kurz hinter Ossenzijl noch in den Genuss der automatisch bedienten Brücken kamen, die in der Provinz Nordwest-Overijssel üblich sind, erwarteten uns ab Echtenerbrug die brückengeldpflichtigen, per Schleusenwärter bedienten Brücken von Friesland, aber auch die „Marrekrite“, die sehr viele freie Liegeplätze in der Natur bietet.

Friesland-Bootsurlaub Sneek
Frühstück in Sneek Sichtnähe Waterpoort

Sneek

In aller Ruhe und langsamer Fahrt, mit einigen Foto- und Kaffeepausen, ging es am Tag darauf vom Princenhof bis nach Sneek. Hier wurden wir positiv überrascht: Südwest-Friesland hatte das Brückengeld abgeschafft! In den ersten Tagen eines Friesland-Bootsurlaub fanden wir das Einsammeln des Brückengeldes, meistens zwischen ein und zwei Euro pro Brücke, mit einem an einer Angel heranschwebenden „Klompen“ immer ganz charmant, die Begeisterung verflog aber jedes Mal recht schnell wieder. Am Ende hatten wir sogar einige Strecken mit sehr vielen Brücken deswegen gemieden. Um so größer unsere Freude über die Abschaffung des Brückengeldes zumindest in einem Teil von Friesland.

Ijsselmeer
Abendstimmung am Ijsselmeer

Marrekrite Plätze bei Heeg – Bolsward

Ab Sneek ging es erst am frühen Abend weiter, nur eine kurze Strecke bis in die Nähe von Heeg. Dort kennen wir schöne freie Marrekrite-Anlegestellen, an denen man grillen kann – was wir dann auch machten.

Von Heeg aus fuhren wir über die Bolswarderzijlfaart zum hübschen Städtchen Bolsward, das wir nach längerer Zeit wieder einmal besuchten und den Aufenthalt dort auch nutzten, um eine Maschine Wäsche zu waschen.

Workum — Heegermeer Marrekrite Anleger

Am nächsten Tag ging es über die schöne Workumer Trekvaart nach Workum und von dort eine kurze Strecke ins Heegermeer. Dort gibt es herrliche Inselchen mit vielen Marrekrite-Anlegeplätzen, an denen man wunderbar grillen kann. Schließlich war unser „Son of Hibachi“-Grill in diesem Friesland-Bootsurlaub bisher ein wenig zu kurz gekommen!

Friesland-Bootsurlaub
Auf dem Ijsselmeer nach Stavoren

IJsselmeer – Hindeloopen – Stavoren

Durch Workum ging es dann rauf aufs IJsselmeer und an der Küste entlang. Vorbei an Hindeloopen, durch die neue Johan-Friso-Schleuse nach Stavoren. Ein Regentag hielt uns eine zweite Nacht in Stavoren fest – aber da wir immer sehr gerne in Stavoren sind, machte uns das nicht viel aus.

Heegermeer – Tjeukemeer Marrekrite Anleger

Über das Heegermeer ging es am kommenden Tag Richtung Tjeukemeer, wo wieder eine dieser schönen Marrekrite-Inselchen auf uns wartete, die anscheinend nur für freie Anlegestellen gemacht wurden.

Stavoren Friesland-Bootsurlaub
Die 2014 neu eröffnete Schleuse in Stavoren

Am nächsten Tag mussten wir Friesland „Auf Wiedersehen“ sagen.

Kalenberger Gracht – Nationalpark De Weeribben – Zwolle

Es ging zurück mit einer längeren Tour. Diesmal durch die wunderschöne Kalenberger Gracht mitten durch den Nationalpark De Weeribben und über das Zwarte Water bis nach Zwolle.

Zutphen – Mooker Plas

Ab Zwolle hatten wir die Strömung der IJssel gegen uns, so dass wir es in recht langsamer Fahrt am nächsten Tag nur bis Zutphen schaffen wollten. Dieses Städtchen ist immer wieder einen Besuch wert, so dass wir gerne dort haltmachten.

Gegen starke Strömung ging es dann die IJssel weiter herauf bis zum Pannerdensch Kanaal, von dort in die Waal, diesmal mit der Strömung, und durch den Maas-Waal-Kanal. Das Tagesziel war der Jachthafen El Dorado im Mooker Plas. Von dort konnten wir es am nächsten Tag maasaufwärts bis zurück zu unserem Heimathafen in Roermond schaffen.

Friesland-Bootsurlaub
In Ossenzijl: Bootstour von Roermond nach Friesland und zurück

Es war ein wunderschöner Friesland-Bootsurlaub mit abenteuerlichen Erlebnissen und ruhigen Momenten. Wir hatten nette Begegnungen und machten interessante Erfahrungen. Die einzelnen Etappen, die Besonderheiten der Regionen und Gewässer, Häfen, Städte und Liegeplätze werden wir in unseren nächsten Beiträgen detaillierter beschreiben.

Karten für diese Reise

Als Kartenmaterial und Unterlagen hatten wir natürlich zunächst den Wateralmanak 1* an Bord, denn das ist Pflicht in Holland. Der Wateralmanak 2* war auch dabei für Informationen über Brücken- und Schleusenöffnungszeiten, Besonderheiten und Regeln der Wasserstraßen wie z.B. Geschwindigkeitsbeschränkungen, sowie für Informationen über Häfen. Dazu kamen 6 Wasserkarten: Die Strecke von Roermond bis zur Abzweigung des Maas-Waal-Kanal wird durch den ANWB Wateratlas M* „Limburgse Maas“ abgedeckt, der Maas-Waal-Kanal, die Waal, der Pannerdensch Kanaal und ein Stück IJssel bis Doesburg durch die ANWB Waterkaart L* „Grote Rivieren Oost“. Weiter ging es mit dem ANWB Wateratlas D* „Gelderse IJssel“ für die Strecke bis Zwolle, der ANWB Waterkaart C* “Noord West Overijssel“, der ANWB Waterkaart B* „Friesland“ und der ANWB Waterkaart Y* „IJsselmeer“ für unseren Aufenthalt in Nordwest-Overijssel und Friesland. Als sehr nützlich haben sich auch die “Knooppuntenboekjes” erwiesen, die wichtige Informationen über Begegnungspunkte mit der Berufsschifffahrt liefern. Sie sind kostenlos als pdf auf der Website von Varen doe je samen! erhältlich.

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Der “Son of Hibachi”, unser Reisegrill

Son of Hibachi
Hibachi Grill mit Tasche

Immer wieder werden wir auf unseren portablen Grill „Son of Hibachi“* angesprochen. Deshalb wollen wir ihn hier kurz vorstellen.

Unser Son of Hibachi begleitet uns auf fast allen Touren und Reisen seit 2010. Denn er ist schneller als alle anderen Grills grillfertig, die wir vorher ausprobiert hatten. Der Hibachi hat ein angenehme Größe und ein angemessenes Gewicht. Er ist besonders gut geeignet für mobile Leute, die mit dem Auto, dem Wohnwagen/ Wohnmobil oder dem Boot rumtouren und unkompliziert, schnell und gut grillen möchten. Mit der mitgelieferten Tasche ist er gut zu transportieren.

Der Son of Hibachi ist schnell grillbereit

Der Son of Hibachi kann vorbereitet, das heißt, mit Kohlen grillfertig mitgenommen werden. Gut ist, dass der Grill innerhalb weniger Minuten einsatzbereit ist. Das liegt größtenteils am Kamineffekt. Beim Grillen wird er zwar aufgeklappt, aber die Briketts werden durch Zuklappen der beiden Grillseiten hoch- beziehungsweise senkrecht zusammengeklappt. Unten befindet sich eine Lade, in der sich zwei bis vier einzelne Briketts befinden. Unter den Briketts ist ein wenig Küchenpapier, das als Lunte dient. Hier geben wir etwas Grillspiritus hinzu, so dass eine schöne Flamme entsteht, die dank dem Kaminzug ordentlich anheizt: Oben die Klappe ist so weit geöffnet wie möglich und die Lade unten mit den vom Grillspiritus getränkten Kohlen ist ebenfalls auf. So ist nach spätestens 15 Minuten eine schöne Glut entstanden.

Die Klappe von oben hat eine zweite Funktion: Hiermit kann man die Roste herausnehmen und sie in der Höhe verstellen durch die anderen Führungen.

Kohlenstaub wegwischen vor Grillen mit nassem Papiertuch

Nach dem Öffnen des Grills sind die beiden Grillroste lediglich mit ein wenig Brikettstaub belegt, denn bereits vorher wurden die Fettreste weggebrannt. Somit ist ein Spülen der Grillroste überflüssig.

Den Grillstaub entfernen wir mit einem mehrfach gefalteten Küchenpapier (oder noch besser: Werkstattpapier), das stark mit Wasser getränkt wurde. Nun ist der Rost komplett sauber.

Dieser Teil mit dem Reinigen mit nassem Küchenpapier fehlt leider völlig in der Bedienungsanleitung. Aber genau so funktioniert es.

Das Grillen

Son of Hibachi
Zum Grillen wird der Hibachi aufgeklappt

Da der Son of Hibachi sehr viel Hitze liefert, grillen wir anfangs auf der obersten Stufe, wo wir den Grillrost einhängen.

Um ein Röstaroma zu erhalten, stellen wir den zweiten Rost tiefer. Dank der beiden Roste ist der Hibachi unserer Meinung nach für bis zu vier Erwachsene sehr gut geeignet, wofür wir ihn bereits ausgiebig eingesetzt haben.

Die Grillroste liefern ein hübsches Branding auf dem Grillgut.

Nach dem Grillen

Ein schönes Branding entsteht

Es werden die Grillroste auf die unterste Stufe gestellt und der Son of Hibachi wird zusammengeklappt. Die Lade unten und die Klappe oben werden bis auf zwei oder drei Zentimeter geschlossen.

Hierbei werden die Roste durch die zunächst hohe Hitze gereinigt und das verbrannte Fett ergibt einen grauen Rauch. Nach einer gewissen Zeit – sobald das Fett verbrannt ist, ist der Rauch quasi durchsichtig. Nun wird der Son of Hibachi oben und unten an der Klappe geschlossen.

Nach etwa zehn Minuten stellen wir den Grill wieder in die mitgelieferte Tasche hinein, ziehen den Reißverschluss zu und stellen ihn ins Boot. Spätestens jetzt werden unsere Bootsnachbarn am See unruhig 😉

Reinigung: Das Fett verbrennt

Die Son of Hibachi-Tasche ist eine Isoliertasche, die eine recht hohe Hitze verträgt. Dadurch, dass die Grillkohle nicht genügend Luft erhält, erlischt die Glut und es bleiben bei uns ca. 30 bis 40 % der benutzten Grillkohle zurück, die wir beim nächsten Grillen mit unserem Son of Hibachi wiederverwenden. Die Tasche ist auch eine Tragetasche, in der sich der Grill bei Nichtbenutzen befindet.
Oft baten uns Leute, ein Foto von unserem Son of Hibachi machen zu dürfen, damit sie sich den Namen merken können und das Gerät im Internet zu bestellen.

Update 2023: Nach 9 Jahren ist unser dritter Hibachi bei uns im Einsatz (im Jahr 2). Benutzt wird er wöchentlich, manchmal mehrmals pro Woche. Wir sind immer noch überzeugt vom Grill und werden ihm weiterhin die Treue halten.

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Katze an Bord – Tierischer Besuch in Bolsward

Die Katze auf dem Gangbord

Da wir auf dem Vordeck lagen und uns mit Lektüre eingedeckt hatten, bemerkten wir zunächst nichts von unserer Besucherin, einer kleinen Katze an Bord, die anscheinend etwas ausspannen wollte oder auch ein wenig Unterhaltung suchte.

Wir sind in Bolsward im Stadthafen.
Aufgefallen ist uns die Katze, weil die vorbeischwimmenden Enten auffällig lange nach oben sahen und einen gewissen Sicherheitsabstand zum Boot einhielten. Fanden wir etwas ungewöhnlich für die an Menschen gewöhnten Enten. Und dann entdeckten wir unseren Besucher Sehr diskret lag sie auf dem Backbord-Gangbord und hielt ihre Siesta. Lässig hatte sie sich seitlich mit dem Rücken an die Cockpitwand angelehnt. Sie schien auf den Moment zu warten, dass sie entdeckt wurde und dass sich diese Besatzung endlich um sie kümmern würde 😉

Die Katze war eher klein und wir dachten zunächst, dass es sich um eine sehr junge Katze handeln müsse. Jedoch schien sie erwachsen und hatte lediglich einen kleineren Wuchs.

Katze auf dem Schiff

Katze in BolswardDas Boot und die Umgebung wurden von ihr genauestens erkundet. Immer wieder gab es größere Pausenzeiten, in denen sie an einer Stelle im Boot relaxte und sich sonnte. Genauso vorsichtig wie neugierig beäugten die Enten von unten das Geschehen.

 Dann ging es ins Cockpit.

Die Schiebetür mit dem eigenen Spiegelbild hatte es ihr angetan. Liebend gerne wäre sie durch die Bug- und Mittelkabine gestöbert.

Leider ging das nicht, da sich die Tür einfach nicht öffnen wollte 🙂 Das Gleiche war mit den Schränken im Cockpit. Kurzerhand machte sie es sich auf dem Beifahrersitz bequem. Hier genoss unsere Besucherin einige Streicheleinheiten.

Streicheleinheiten auf dem Beifahrersitz

Es schien, dass die Katze sich an Bord noch ein wenig putzen und aufbrezeln wollte 😉

Nachdem dieses getan war, verabschiedeten wir uns und die Katze ging zurück zu ihrem Haus beziehungsweise zu ihrer Familie.

Auf Wiedersehen, kleine Katze

Wir konnten sehen, wie sie in ein gelbes Haus in die Hafenstraße ging. Anscheinend ist das ihr Zuhause.
Alles Gute und danke für den Besuch 🙂

Im Test: Bootsschuh Dubarry Fiji

Artikel von 10/2014

Schuhe kann Frau eigentlich nie genug haben, und Bootsschuhe machen da natürlich keine Ausnahme. Nachdem meine bisherigen Bootsschuhe doch arg in die Jahre gekommen waren, sollten sie zur neuen Bootssaison durch ein paar neue Schuhe ersetzt werden.

Bootsschuh Dubarry Fiji für Damen

Die Wahl fiel auf das Modell Fiji von Dubarry, ein rutschfester, leichter Bootsschuh-Slipper in Mokassin-Machart. Dieses Modell ist 2013 neu herausgekommen und ist in den Größen 36-42 und in sechs attraktiven Farben erhältlich. Meine Wahl fiel auf die Farbe Denim-Blau.

Dubarry ist ein irischer Bootsschuh-Hersteller, der für seine handgenähten Mokassins bekannt ist und besonders viel Wert auf beste Komponenten und Rohmaterialien legt. Namensgeberin der Marke Dubarry war übrigens Marie Jeanne Madame du Barry, eine Mätresse des französischen Königs Ludwig XV.

Die Marke Dubarry steht für sehr gute Qualität und Verarbeitung.

Dubarry “Non Slip – Non Marking”-Sohle

Für das Modell Fiji wird ein Nubukleder verwendet, das besonders behandelt wurde und dadurch wasserabweisend ist, schnell trocknet und dabei weich und geschmeidig bleibt. Für festen Halt auch auf einem nassen Deck  soll die rutschfeste Dubarry “Non Slip – Non Marking”-Sohle sorgen, ohne Abfärbungen zu hinterlassen. Leider soll laut Hersteller diese Sohle recht empfindlich sein, wenn die Schuhe häufig als Straßenschuhe benutzt werden, und ein Neubesohlen ist nicht ohne weiteres möglich. Aber es sind ja schließlich Bootsschuhe und deshalb hauptsächlich an Bord im Einsatz.

Das klingt ja alles sehr vielversprechend. Aber halten die Schuhe auch, was sie versprechen?

Erster Eindruck

Bekommen habe ich die Schuhe vom Online-Shop 12seemeilen.de, und zwar direkt in zwei Größen. Man weiß ja nie wie die Schuhe ausfallen. Erfreulich: Es fallen weder Versandkosten noch Rücksendekosten an, und die Rücksendeformalitäten waren ausgesprochen unkompliziert!

Erleichtert die Navigation: Rot für den Backbordschuh

Die Lieferung erfolgte prompt und sehr schnell, und der erste Eindruck was bereits sehr gut. Die Bootsschuhe sehen hochwertig aus, das Leder fühlt sich wunderbar weich an, und auch die Sohle macht einen guten und stabilen Eindruck. Ein besonders nettes Detail sind zwei kleine Verzierungen an den Außenseiten der Schuhe, grün für den Steuerbord-Schuh und rot für den Backbord-Schuh.

Auch das erste Anprobieren gestaltete sich schon vielversprechend und ließ Hoffnung auf bequeme Bootsschuhe aufkeimen. Die Schuhe fielen allerdings eher klein aus, so dass ich mich für eine für mich ungewohnt große Größe entscheiden musste.

Mit der ersten Frühlingssonne kam dann auch schon ein erster Test in Form eines kleinen Spazierganges, den sowohl die Schuhe als auch meine Füße mit Bravour überstanden haben. Sehr angenehm ist bei längerem Tragen das weiche Leder!

Der Bootsschuh im Praxistest

Als Bootsschuh muss sich der Schuh natürlich hauptsächlich an Bord bewähren. Während unseres Bootsurlaubs in Friesland hatte ich reichlich Gelegenheit, die Schuhe unter allen möglichen Bedingungen zu testen. Leichte Zweifel hatte ich anfangs wegen der Mokassin-Machart. Aber der Schuh ist vorne auf dem Fuß recht eng geschnitten und liegt gut an, so dass er mir trotz der Machart ein sicheres Gefühl vermittelt, ihn nicht zu verlieren. Durch das Tragen haben sich die Schuhe allerdings mit der Zeit ein wenig geweitet. Die weiße Schleife vorne auf dem Schuh ist nur Zierde, mit dem Lederband lässt sich der Schuh nicht enger binden.

Die Trittsicherheit ist sowohl auf trockenem als auch auf nassem Deck hervorragend – ein großer Sicherheitsaspekt, den ich sehr schätze. Dabei hat, wie versprochen, die weiße Gummisohle auf Fionas weißem Vordeck nicht die Spur einer Abfärbung hinterlassen. Auch in nassem Gras und bei Regen hat sich das Leder bewährt, allerdings sorgt die recht offene Machart dafür, dass Nässe an die Füße kommt.

Durch diese offene Machart, und da sie nicht gefüttert sind, sind sie allerdings eher als Schuhe für den Sommer geeignet. Bei Temperaturen um die 15 Grad gibt es schon mal kalte Füße.

Mein Fazit

Ich trage die neuen Dubarry Bootsschuhe sehr gerne. Sie haben sich an Bord bewährt, sitzen sicher am Fuß, sind rutschfest und machen keine Streifen aufs Deck, und  auch bei längerem Tragen sind sie sehr bequem. Was will man mehr?

Und – last but not least –  möchte ich mich auch noch einmal bei Holger von den 12seemeilen bedanken, dass er mir die Schuhe für den Test zur Verfügung gestellt hat!

 
 

Auswintern in die Sommersaison 2014

Auswintern Roermond – Hafen Het Steel

Auswintern
Fiona, noch ohne Bugstrahlruder

Das Auswintern sollte in diesem Jahr am 31. März stattfinden. Das Boot wird gekrant werden und die Roermonder Bootshalle verlassen, in der es während des milden Winters 2013/14 stand. Wir hatten Fiona erst im August 2013 gekauft. Daher wurde in der Halle ein kompletter Bootsservice durchgeführt.  Außerdem wurden in der Halle einige weitere Arbeiten erledigt, um – noch einmal – sicher zu gehen, dass mit dem Boot alles ok ist.

Auswintern läuft wie geplant

Auswintern
Hafenmanöver mit dem Traktor

Wir hatten unseren Termin zum Kranen vorher ausgemacht. Um 10:00 Uhr sollte es soweit sein. Als wir um 9:20 Uhr am Hafen ankamen, sahen wir unser Boot bereits in Krannähe geparkt.

In der vorigen Saison war das Unterwasserschiff noch blau, jetzt ist es hellgrau. Kleine Kratzer waren fachmännisch beseitigt worden. Auch der blaue Wasserpass wurde erneuert. Der ganze Rumpf sah sehr gut aus, nahezu wie neu. Nicht zuletzt auch wegen der händischen Politur. Nichtsdestotrotz wurde geplant, ein Politurschleifgerät von Festool* zu kaufen, da es mit einer guten Maschine wesentlich besser geht.

Die Propeller des Volvo Penta Duoprops wurden auch erneuert.

Im Bootskran

Vorbereitung

Wir hatten noch Zeit, das Verdeck abfahrtbereit zu machen und schon kam der Traktor mit seinem hydraulischen Bootsanhänger, um Fiona abzuholen. Fiona wurde unter dem Kran abgesetzt. Wir stiegen schnell hoch aufs Deck und bereiteten die Fender vor. Währenddessen prüfte unser Mechaniker einige Sachen am Antrieb und am Schiffsdiesel. Es wurden während des Winterlagers die Balgen am Antrieb gewechselt.

Die Kranung

Inzwischen war es 10:00 Uhr und Fiona „ging in die Luft“. Hier schwebte sie majestätisch Richtung Hafenbecken und landete ganz sachte im Wasser.

Auswintern, kranen
Liften 😉

Der Geschäftsführer des Hafens, Henk bediente den Kran zentimetergenau mit der Fernsteuerung.

Der Hafen de Steel in Roermond bot uns zum vorletzten Mal ein Winterlager (Im übernächsten Jahr brannte es in den Nachbarhallen). Wir hätten anfangs nicht gedacht, dass wir zur neuen Saison so schnell raus kämen, weil wir in der Bootshalle derart eingeschlossen waren von vielen Booten, die zuerst weichen mussten, damit wir freien Weg nach draußen hatten.
Nun sind wir natürlich froh, dass unser Boot den Roermonder Steelhaven verlässt, weil wir die ersten schönen Tage an Bord genießen können. Unser damaliger Hafen war der “De Rosslag”, die heutige Roermond City Marina, nur wenige hundert Meter entfernt an der gleichen Maasseite.

Verband, schleppen
Verband auf der Maas

Erster Ausflug auf der Maas

Weil es so schön war, machten wir einen Spontanausflug in den Ooler Plas. Nur vereinzelt gab es Begegnungen mit anderen Booten. Eine Begegnung war umso interessanter. Ein Schleppverband.

Hafen, auswintern
Im damaligen Heimathafen de Rosslag angekommen

Am späten Nachmittag waren wir im neuen Hafen “de Rosslag”. Hier ist es noch ruhig. Allerdings hat die Saison auch noch gar nicht richtig begonnen. Hier werden noch viele weitere Schiffe auswintern.

Beim Anlegen half uns ein benachbarter Segler, der uns erzählte, dass Rosslag ein ruhiger Hafen sei, so seine Erfahrungen aus der letzten Saison. Eigentlich sollte er Recht behalten, vergisst man solche Veranstaltungen wie Solar oder andere  lautstärkeintensive Veranstaltungen.

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