WSV De Stuw Grave
Die Schleuse Grave kennen vermutlich alle Skipper, die auf der Maas aus dem Süden in Richtung Norden reisen. Allerdings fällt auf den ersten Blick nicht auf, dass die gleichnamige Stadt ein lohnenswertes Ziel für einen kürzeren oder längeren Aufenthalt ist.
Obwohl die Anfahrt zum Hafen in Grave den ersten Eindruck vermittelt, Grave könne in einem Industriegebiet liegen, täuscht dieser. Auf dem Weg zum Hafen scheint es zunächst, als ob man auf die Hinterseite einer alten Fabrik fährt, da diese nahezu die ganze Breitseite während der Anfahrt einnimmt. Spätestens wenn man man vor dem Hafenbecken ist, nimmt man nichts mehr davon wahr. Vielleicht ist die Anfahrt der Grund, weshalb relativ wenige Boote die Marina ansteuern. Auf der Maas direkt neben Grave ist zwar noch ein Steg, allerdings ist dieser durch den teils großen Schwell vorbeifahrender Berufsschiffe nicht zu empfehlen.
Grave liegt von uns, das heißt, von Roermond aus gesehen in Richtung Nimwegen und ist eine für uns inzwischen heiß begehrte Anlaufstation. Freunde von uns machten uns darauf aufmerksam, dass der Hafen und der Ort Grave prima in die „bootssaison.de“ passen würden. Neugierig geworden, fuhren wir für 3 Tage nach Grave und schauten uns den Ort genauer an.
Wir wurden sehr freundlich im Hafen empfangen, Hafenmeister, Mitglieder des Yachtclubs WSV De Stuw, alle waren sehr hilfsbereit und gastfreundschaftlich. Der Yachtclub betreibt einen Steg, der auf einer Seite ausschließlich für Gäste reserviert ist. Kommt mal ein zusätzliches Gästeboot oder ein größeres, so bietet der Hafen einen weiteren Stegabschnitt an, wo die Gäste festmachen können. Es ist alles vorhanden, was die Bootscrew braucht. Strom und Wasser gehören natürlich auch dazu.
Der Yachtclub hat ein schickes, architektonisch modernes und dank der großzügigen Verglasung lichtdurchflutetes Gebäude, in dessen Flügel rechts das Waschhaus untergebracht ist. Der linke Trakt (Gastronomie) ist zu bestimmten Zeiten geöffnet. Es dient als Cafe (sonntag nachmittags) oder auch als Kneipe/ Lokal/ Restaurant.
Die komplette Anlage ist sehr sauber und ansprechend. Im Hafen hat man Wert auf Details gelegt. So wurden hübsche Sitzecken angelegt, die gerne von Gästen und Mitgliedern genutzt werden. Wir mochten diesen Hafen auf Anhieb!
Zudem ist der Hafen sehr sicher – beim ersten Mal kamen wir kaum raus. Man muss genau wissen, was man tun muss, damit man Einlass in die jeweilige Richtung erhält 😉
Als wir es schließlich geschafft hatten, waren wir von dem Ort sehr angetan.
Die Kleinstadt Grave
liegt in Nordbrabant direkt an der Schleuse Grave bzw. südwestlich von Nimwegen. Sie hat gut 12000 Einwohner und bietet sogar eine kleine Fußgängerzone. Schöne Lokale und Restaurants fallen ebenfalls positiv auf.
Es gibt unweit vom Hafen, im Zentrum einen Supermarkt, zudem viele andere Geschäften. Einige Lokale schöpfen aus der Artenvielfalt der verschiedenen Biersorten in dieser Gegend und bieten ihren Gästen “ein umfangreiches Sortiment”. Dabei gibt es aber auch immer Schmackhaftes für den Gaumen.
Die Stadt ist zwar übersichtlich, oftmals in Kopfsteinplaster neueren Datums passend ausgestattet, und hat viele Häuser aus dem Mittelalter, die bestens restauriert ins Stadtbild passen. Gleich am ersten Abend unternahmen wir einen Spaziergang, bewunderten die Architektur und am Abend die Lichterspiele. Kurioses und Unterhaltsames entdeckten wir am nächsten Tag in einem Geschäft, das seine Bestimmung zwischen Kitsch, Trödel und Außergewöhnlichem gefunden zu haben schien.
Foto rechts: Eine Statue wirbt für ein Geschäft mit der Beschriftung “Kniefall vor Schönheit” … Fanden wir ein Foto wert.
Eine Bierprobe mit Snacks erschien uns unumgänglich direkt am Ufer mit schöner Aussicht zur Maas.
Die Kraaijenbergse Plassen sind ca. 15 km entfernt. So unternahmen wir eine Fahrradtour dahin und fuhren durch sehr schöne Landschaften und immer auf – den Niederländern sei Dank – sehr gut ausgebauten Fahrradwegen.
Auf dem Rückweg haben wir noch einmal die Stadt besucht und einige Fotos geschossen. Grave stellt sich als sehr gepflegter Ort dar. Da wir in der Nachsaison hier waren, war es recht leer. Die Häuser sind auch nachts nett anzusehen.
Abschließend kann man sagen, dass wir Grave sicher bald wieder besuchen werden. Hier ist alles für ein Entspannungs oder Aktiv-Wochenende vorhanden.
Weitere Informationen: Offizielle Website von Grave
Grave findet man auf der Wasserkarte ANWB Waterkaart L Grote Rivieren Oost*, unweit der Grenze zum ANWB Wateratlas M Limburgse Maas*, den man für die Strecke von Roermond Richtung Norden benötigt.
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